Wetter im Winter 2014/2015 - Wettertrend vom 17. November

| M. Hoffmann
Zunehmende Bewölkung, teils mit grau-trüben Wetter, etwas Niederschlag und zurückgehenden Temperaturen ist bis Mittwoch zu rechnen - erst zum Donnerstag und Freitag steigen die Tageswerte langsam wieder etwas an und die Niederschlagsaktivität lässt nach. Darüber hinaus zeigen die Simulationen der Wettermodelle zwischen dem 22./25. November weiterhin unterschiedliche Varianten. Das amerikanische Wettermodell schwankt zwischen zwei Varianten, bei der über der Osthälfte der Hochdruckblock bestehen bleibt und im Westen reicht ein Trogsystem bis über das nordwestliche Afrika hinunter. Deutschland würde demnach auf der weitgehend warmen und relativ trockenen Vorderseite verbleiben. In einer weiteren Variante gewinnt der Atlantik bis zum 24. November wieder an Dynamik, so dass das Hoch etwas weiter nach Westen vorankommen kann. In Folge daraus liegt Deutschland zunächst auf der warmen Vorderseite, gelangt aber bis zum 25. November langsam auf die kühlere Ostseite des Hochdrucksystems. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so positioniert sich bis zum 23. November ein stark ausgeprägtes Hochdrucksystem über dem skandinavischen Raum. Deutschland würde demnach zunächst bis zum 23. November in den Genuss von warmen Luftmassen aus südöstlichen Richtungen kommen, bevor zum 25./26. November das Hoch in eine Ost-West Achse kippt und der die Strömung auf östliche Richtungen dreht, so dass sich die Temperaturen langsam den Jahreszeit typischen Werten annähern können. Anders ausgedrückt stehen die Wahrscheinlichkeiten für winterliche Verhältnisse bis zum 25. November schlecht. Wahrscheinlicher sind hingegen - je nach Nebelauflösung und Sonnenscheindauer - nasskalte bis zu warme Witterungsabschnitte. Wie geht es weiter? Aufgrund der unterschiedlichsten Varianten ist zu erkennen, dass es im Detail auf die Hochdruckposition ankommt, ob warmes, normales oder gar kaltes Wetter zu erwarten ist. So lange diese nicht klar ist, bleibt der Zeitraum über den 25. November hinaus ungenau und zeichnet sich durch eine gewisse Sprunghaftigkeit in den Simulationen der Wettermodelle ab. Der Trend geht jedoch im Zeitraum zwischen dem 25./30. November - wie bereits in den letzten Tagen - in eine normalisierende Richtung. Je nachdem, welche Position das Hochdrucksystem einnimmt, sind bereits ab dem 26./27. November Schneeflocken in mittleren Lagen nicht ausgeschlossen. Allerdings tendieren die Kontrollläufe mehrheitlich in eine nasskalte Richtung. So liegt das Temperaturspektrum bspw. am 25. November zwischen +2/+11 Grad (Mittelwert: +5/+7 Grad) und am 29. November zwischen -4/+11 Grad (Mittelwert: +3/+5 Grad). Das Langfristmodell simuliert in seiner heutigen Wetterprognose den Dezember gegenüber dem langjährigen Mittelwert als leicht bis deutlich zu warm, den Januar und Februar als normal bis leicht zu warm. In der Niederschlagserwartung zeigt sich im Dezember und Januar eine leicht positive Tendenz ab, während der Februar zu trocken bis normal ausfallen kann. Der AO-Index Wert ist zum aktuellen Stand negativ bewertet und bleibt dies voraussichtlich auch bis zum Monatsende. In Folge daraus bleibt der Polarwirbel geschwächt, was Hochdrucksysteme im Bereich zwischen Island und Skandinavien wahrscheinlicher macht (s. angedeute Unsicherheiten über die Hochdruckposition). Was macht El Niño? Die aktuelle Zusammenfassung aus dem ENSO-Bericht:
Es gibt eine Wahrscheinlichkeit von 58 Prozent für das El Niño Phänomen über der nördlichen Hemisphäre im Zeitraum zwischen den Wintermonaten und dem Frühjahr.
. Somit haben Troglagen eine höhere Wahrscheinlichkeit - bleibt nur die Frage, ob Deutschland auf der warmen Vorderseite verbleibt oder gar in den Einflussbereich der kühlen Rückseite gelangt? Aufgrund der Unsicherheiten in den Simulationen erfolgt im Verlauf des Abends gegen 20:45 Uhr eine Aktualisierung dieser Wetterprognose.
Update:
Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell, so befindet sich das Hoch bis Ende November in einer für winterliche Verhältnissen ungünstigen Position. Der Temperaturtrend ist aber bis zum Ende des Novembers klar in die nasskalte Richtung gesetzt, so dass der Tagesmittelwert zwischen dem 25./30. November meist um die +5 Grad schwankt. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so sind die Varianten durchaus vielseitiger, da das Hoch nicht gänzlich die Tiefdrucksysteme blockiert und mit einer sowohl weiter nördlichen und westlicheren Position über Skandinavien auch mehr Möglichkeiten zulässt, wenngleich diese zunächst auch unwinterlich erscheinen. Anders formuliert simulieren die Wettermodelle bis Ende November zwar den Trend in Richtung kühlere Verhältnisse, ein möglicher Wintereinbruch wird jedoch mit höherer Wahrscheinlichkeit auf den Dezember verschoben. Das Temperaturspektrum erstreckt sich am 25. November zwischen +0/+13 Grad (Mittelwert: +5/+7 Grad) und am 29. November zwischen -5/+11 Grad (Mittelwert: +4/+6 Grad).

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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