Wetter im Winter 2014/2015 - Wettertrend vom 13. November

| M. Hoffmann
Die Wahrscheinlichkeit für kühlere Witterungsverhältnisse ist weiterhin nicht als "gut" zu bewerten. Wer auf Schnee wartet, muss sich zum heutigen Stand noch etwas gedulden. So simulieren die Wettermodelle heute bis zur Mitte der kommenden Woche überwiegend sog. Vorderseitenwetter, bei der Deutschland auf die Vorderseite eines Tiefdrucksystem westl. von Europa gelangt. Der Wettercharakter ist somit leicht wechselhaft, teils neblig-trüb, jedoch mit Temperaturen um die +10 Grad herum zu warm, unter Föhnbedingungen mit bis zu +18 Grad für die Jahreszeit deutlich zu warm. Wie geht es weiter? Das amerikanische Wettermodell zeigt eine kräftige Tiefdruckentwicklung im Zeitraum zwischen dem 20./25. November auf dem Atlantik, so dass Deutschland weiterhin in der teils wechselhaften, aber warmen Vorderseite der Tiefdrucksysteme verbleibt. Spannend wird die Wetterentwicklung im Zeitraum zwischen dem 24./25. November, denn nach den aktuellen Simulationen deutet sich ein möglicher Durchbruch der atlantischen Frontalzone in Richtung Skandinavien ab. In Folge daraus wird der Wettercharakter zunehmend normalisierend, was für Ende November häufig mit nasskalten und windigem Wetter einhergeht. Das europäische Wettermodell zeigt in seinen Simulationen ebenfalls eine deutlich erhöhte Tiefdruckaktivität zwischen Neufundland und Island, bei der sich die atlantische Frontalzone zum 23. November langsam auch Europa mit kühleren Temperaturen und windig wechselhaften Wettercharakter nähert. Anders formuliert bestätigen die Wettermodelle heute den Trend der letzten Tage zu normalisierenden Temperaturwerten im Zeitraum zwischen dem 24./26. November. Die Kontrollläufe stützen diesen Trend mehrheitlich. So liegt bei einem wechselhaften Grundcharakter das Temperaturspektrum am 20. November zwischen +5/+13 Grad (Mittelwert: +9 Grad) und am 25. November zwischen -1/+10 Grad (Mittelwert: +6/+7 Grad). Besteht damit auch die Möglichkeit einer Umstrukturierung des Zirkulationsmusters? Das kommt ganz darauf an, wie sich die Frontalzone verhält. Schafft sie es, sich über Skandinavien zu manifestieren, so wird die Zonalisierung mit Westwindwetter an Wahrscheinlichkeit zunehmen (nasskalt, windig, Vorderseitig auch mild). Spaltet sich ein Tiefdrucksystem über Skandinavien weiter nach Osten ab, so ist auch eine kühle Rückseitenströmung möglich (kühler ja, aber kein Winter, eher Graupel-, Schneeschauer mit Sonne-Wolkenmix). Die wahrscheinlichere Variante zeigt sich jedoch im Zeitraum bis Ende November in der Gestalt, als dass durch die kräftige Wetteraktivität zwischen Neufundland und Island eine Südwest- bis Westströmung (mild, wechselhaft) dominierend bleiben kann. Das Langfristmodell simuliert für den Wintermonat Dezember eine weiterhin deutlich zu warme Temperaturtendenz, für Januar und Februar normal bis leicht zu warm - insofern wurden die Simulationen über alle Wintermonate hinweg von deutlich zu warm auf leicht zu warm korrigiert. Im Laufe des Abends gibt es gegen 20:45 Uhr ein Update dieser Wetterprognose mit dem aktuellen Blick auf mögliche Veränderungen des Zirkulationsmusters im letzten November-Drittel und eine detailliertere Betrachtung der Langfristprognose des Deutschen Wetterdienstes.
Update:
Nasskalte Varianten sind weiterhin im Zeitraum zwischen dem 23./25. November durchaus nicht unwahrscheinlich. Insbesondere das europäische Wettermodell sieht mit seiner Simulation "vielversprechend" aus. Ein Hoch bei England, ein Tief über der Nordsee - im Kombination zueinander fließt genügend Kaltluft ein, so dass es für Schnee- und Graupelschauer reichen kann (aber definitiv kein Winterwetter). Die Kontrollläufe folgen dieser Variante nicht und bleiben differenziert, wobei der Mittelwert leicht zu warm bleibt bei einem weiterhin wechselhaften Grundcharakter. So liegt das Temperaturspektrum am 25. November zwischen -4/+10 Grad bei einem Mittelwert von +6/+7 Grad. Die Kontrollläufe bestätigen somit den eher nasskalten bis leicht zu warmen Trend. Das Langfristmodell des Deutschen Wetterdienstes simuliert den Winter 2014/2015 mit einer Wahrscheinlichkeit von 22 Prozent zu kalt, 24 Prozent normal und 54 Prozent zu warm.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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