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Wetter im Winter 2014/2015 - Wettertrend vom 10. November

| M. Hoffmann
Im Wochenverlauf liegt Deutschland auf der warmen Vorderseite eines Tiefdruckkomplexes zwischen Island und England. Der daraus resultierende Wettercharakter ist leicht wechselhaft, während südlich der Alpen mit unwetterartigen Dauerniederschlägen zu rechnen ist (80-200 l/m² bis Mittwochabend). Zum kommenden Wochenende verlagert das Tiefdrucksystem seine Position etwas weiter nach Süden und liegt zum 16. November voraussichtlich zwischen England und Spanien. Das blockierende Hochdrucksystem über dem Osten verlagert seine Position zunächst nach Skandinavien, bis zum 17. November in Teilen auch bis nach Island. Dem Tiefdrucksystem wird zunächst einmal nicht anderes übrig bleiben, als sich über das Mittelmeer zu verlagern und dort voraussichtlich im Zeitraum zwischen dem 16./19. November für erneut, teils kräftige Niederschläge sorgen (Die detaillierte Entwicklung muss abgewartet werden). Interessant bleibt in den Simulationen die Entwicklung über dem europäischen Nordmeer. So simuliert das europäische Wettermodell bei Grönland ein schwaches Hochdrucksystem mit der Tendenz sich bis nach Island zu erstrecken. Auf der östlichen Seite liegt ein Tiefdruckkomplex, so dass im Zusammenspiel beider Systeme zueinander die kalten Luftmassen nach Süden geführt werden können. Das amerikanische Wettermodell simuliert eine ganz ähnliche Variante, jedoch hält die kräftige Tiefdruckentwicklung auf dem Atlantik dagegen, so dass ein schwacher Hochdruckkeil nur von kurzer Dauer sein kann. Fasst man beide Simulationen im Ergebnis zusammen, so bleib der Temperaturverlauf über Deutschland bis zum 20. November für die Jahreszeit zu warm und liegt mit +2/+5 Grad über dem langjährigen Mittelwert. Der Grundcharakter ist als leicht wechselhaft einzustufen, wobei die Niederschlagswahrscheinlichkeit im Süden und Westen höher als im Norden oder Osten ist. Der Zeitraum einer möglichen Normalisierung verschiebt sich somit voraussichtlich in das letzte November-Drittel. Der AO-Index erfährt ab dem 11. November zunehmend negative Werte, nun ist das aber nicht immer mit Kaltluftausbrüchen über Mitteleuropa gleichzusetzen, vielmehr bedeutet der AO-Index eine ernstzunehmende Möglichkeit für eine Veränderung des Zirkulationsmusters. Wie sich das im Detail abspielen wird, bleibt abzuwarten. Das amerikanische Wettermodell zeigt eine massive Kaltluftansammlung über dem europäischen Nordmeer, welches sukzessive im Zeitraum zwischen dem 19./24. November etwas weiter nach Süden über den warmen Atlantik geführt wird. Das wird im Falle eines Eintretens der Simulation zu einer äußerst dynamischen Wetterentwicklung über dem Atlantik sorgen, so dass auch Mitteleuropa von typisch herbstlich wechselhaften und windigen Wettercharakter beeinflusst werden kann. Ein Wintereinbruch bleibt zum heutigen Stand bis zum 25. November wenig wahrscheinlich, viel wahrscheinlicher ist eine leicht zu warme und wechselhafte Witterungsphase, wobei eine Normalisierungstendenz in den Kontrollläufen zwischen dem 20./25. November weiterhin gegeben ist. So liegt das Temperaturspektrum mit seinem jeweiligen Mittelwert am 20. November zwischen +9/+11 Grad und am 25. November zwischen+6/+8 Grad. Das Langfristmodell bleibt bei seiner Wetterprognose für einen deutlich zu warmen und zu trockenen Witterungsverlauf im November. Für den Wintermonat Dezember bleibt der Trend deutlich zu warm, für Januar und Februar leicht zu warm bei einer leicht erhöhten Niederschlagsneigung. Aufgrund der noch unsicheren Entwicklung zum letzten November-Drittel erfolgt heute Abend gegen 20:45 Uhr eine Aktualisierung dieser Wetterprognose.
Update:
Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell, so blockiert im Zeitraum zwischen dem 20./25. November hoher Luftdruck zwischen England und Skandinavien das aktive Atlantikwetter. Das Hochdrucksystem hat zumeist eine von West nach Ost ausgerichtete Achse, was gleichzeitig auch die kalten Luftmassen aus dem Norden auf Distanz hält. Teils neblig-trübes und gradientenschwaches Novemberwetter wäre in dieser Variante die Folge daraus. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so wird Deutschland bereits zum 20. November von einer gradientenschwachen Wetterlage beeinflusst (hoher Luftdruck von Grönland, über Island und Skandinavien bis hin zum Hochdrucksystem über dem westl. Russland). Somit bleibt das Spektrum der möglichen Temperaturwerte breit gestreut, liegt jedoch in seinem Mittelwert bis zum 23. November etwa um +3/+5 Grad über dem langjährigen Temperaturmittelwert. Die ersten Ausschläge in eine negative Richtung zeichnen sich in den Kontrollläufen um den 23. November herum ab. Das Temperaturspektrum liegt mit seinem Mittelwert bspw. am 23. November zwischen +7/+9 Grad.

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