Wetter im Herbst / Winter 2014/2015 - Wettertrend vom 31. Oktober

| M. Hoffmann
Der November beginnt nach teils zäher Nebelauflösung mit viel Sonnenschein, bevor zu Beginn der kommenden Woche im Westen der Wettercharakter zunehmend wechselhafter wird. Der Grund hierfür ist ein abtropfendes Tiefdrucksystem von England über Frankreich in Richtung Mittelmeer, was die weitere Wetterentwicklung äußerst komplex macht. Deutschland liegt in diesem Entwicklungsprozess zum heutigen Stand auf der überwiegend warmen Vorderseite. Im Zeitraum zwischen dem 6./7. November wird nach dem amerikanischen Wettermodell der initialisierte Trogprozess von Westen her unterbunden und es stellt sich bis zum 11. November eine gradientenschwache , teils neblig-trübe und leicht wechselhafte Wetterlage ein, bei der die Niederschlagswahrscheinlichkeit von West nach Ost eine abnehmende Tendenz hat. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so liegt Deutschland exakt zwischen den Fronten und zudem Verläuft über Deutschland eine Luftmassengrenze, welche sehr warme Luftmassen im Osten von etwas kühleren im Westen trennt. In Folge daraus ist nach dem europäischen Wettermodell mit weiterhin mäßig warmen bis warmen Temperaturen bei einer deutlich erhöhten Niederschlagsaktivität im Zeitraum 6./8. November zu rechnen. Darüber hinaus bildet sich nach dem europäischen Wettermodell bis zum 10. November ein neuerlicher Hochdruckkeil des Azorenhochs über Mitteleuropa aus. Die Kontrollläufe bestätigen den zunehmend wechselhaften Wettertrend im ersten November-Drittel bei einer abnehmenden Niederschlagwahrscheinlichkeit über den östlichen Landesteilen. Die Temperaturen bleiben mit ihrem Mittelwert gegenüber dem vieljährigen Temperaturdurchschnitt etwa um +1/+3 Grad zu warm. So liegt das Temperaturspektrum bspw. am 5. November zwischen +7/+16 Grad (Mittelwert +13 Grad im Süden und Osten und +11 Grad im Westen und Norden) und am 9. November zwischen +5/+15 Grad (Mittelwert +10/+12 Grad). Zusammenfassend fällt zum heutigen Stand mit höherer Wahrscheinlichkeit das erste November-Drittel leicht bis deutlich zu warm aus. Das Langfristmodell bestätigen diesen Trend mit seiner Wetterprognose von einem erhöhten Temperaturmittelwert im November und auch die Wintermonate Dezember bis Februar werden mit einem Temperaturüberschuss von +1/+3 Grad leicht bis deutlich zu warm simuliert. Häufig wurde uns in den letzten Tagen die Frage gestellt, ob das warme Wetter normal sei und wann das Zirkulationsmuster sich in Richtung Jahreszeit typische Verhältnisse verändern kann. Die aktuelle Zirkulationsstruktur ist südwestlich ausgerichtet und damit für die Jahreszeit außergewöhnlich warm (s. Rückblick Wetter Oktober 2014). Im Verlauf der kommenden Woche beginnt sich die Zirkulationsstruktur allmählich von Südwest auf Süd, später auf Ost und bis zum 8. November voraussichtlich auf Nordwest zu drehen. Auch wenn es im ersten November-Drittel den Anschein von zu warmen Wetter hat, so ist der Gesamtprozess als der Beginn einer möglichen Veränderung des Zirkulationsmusters zu bewerten, welche sich im Ergebnis im zweiten November-Drittel bemerkbar machen kann. Gelingt es dem Zirkulationsmuster allerdings das bisherige Strömungsmuster nach dem Trogprozess wieder aufrecht zu erhalten (Erhaltungsneigung), so bleibt die überwiegend warme Grundströmung auch im zweiten November-Drittel erhalten. Um die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Es kommt auf die Entwicklung des Troges und dessen letztliche Position in der kommenden Woche an, wie nachhaltig das Zirkulationsmuster verändert werden kann.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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