Wetter im Herbst / Winter 2014/2015 - Wettertrend vom 27. Oktober

| M. Hoffmann
Für Anfang November simulieren die Wettermodelle zunächst eine weiterhin warme Südwestwetterlage. Dabei tropft zum 2./3. November ein Tiefdrucksystem vor Mitteleuropa ab, so dass Deutschland bis zum 5. November auf der überwiegend warmen und zunehmend wechselhaften Vorderseite des Troges liegen kann. Darüber hinaus zeigt sich bis zum 9. November eine rege Tiefdruckaktivität zwischen Neufundland, Island und Skandinavien und als "Gegenpol" liegt über dem östlichen Europa hoher Luftdruck. In Folge daraus müssen die Tiefdrucksysteme von Südwest nach Nordost ziehen und Deutschland verbleibt in der überwiegend warmen Grundströmung aus südlichen Richtungen. Der "Wettermotor" ist - zumindest nach dem amerikanischen Wettermodell - weiterhin intakt. Ist eine Veränderung erkennbar/abzusehen? In den Simulationen der Wettermodelle werden immer wieder Ansätze simuliert, welche ein anderes Zirkulationsmuster herbeiführen können. Interessant ist vor allem der Ansatz des Troges vor/über Mitteleuropa um den 5. November herum. Grundsätzlich hat der Trog eine höhere Wellenbewegung der Polarfront zur Folge, so dass sich das eingefahrene Muster der Tiefdruckrinne abrupt ändern kann. Im Detail kommt es aber auf die Position des Troges an. Liegt er vor Mitteleuropa, so liegt Deutschland in einer meridionalen und warmen Süd-Nord Strömung (aktuelle Simulationen), liegt er hingegen etwas weiter östlich, so wäre eine West-Ost, bzw. Nordwest-Südost Strömung wahrscheinlich (herbstlich, etwas kühler). Auf die Frage von vielen Lesern, wann der erste Schnee auch im tieferen Regionen zu erwarten ist: im ersten November-Drittel hat leicht zu warmes bis zu warmes Wetter eine höhere Wahrscheinlichkeit, als eine normale oder zu kalte Wetterperiode (38/35/27). Was ist mit der kalten Luft über dem europäischen Nordmeer? Die bleibt - Aufgrund der regen Tiefdruckaktivität über dem westlichen Skandinavien - zunächst einmal wo sie ist. Der atlantischen Frontalzone fehlt zum heutigen Stand der "Schwung", um sich weiter nach Osten zu positionieren um in weiteren Verlauf die kühleren Luftmassen nach Süden zu transportieren. Ansätze sind hierfür sind in den Kontrollläufen um den 8./12. November zu erkennen. Das Langfristmodell passt seine Wetterprognose für den November langsam der aktuellen Entwicklung an. Wurde der November - gegenüber dem langjährigen Mittelwert - bisweilen als normal simuliert, so geht der heutige Trend in Richtung leicht zu warm bei einer normalen Niederschlagsneigung, welche im Süden auch negativ ausfallen kann. Für die Wintermonate Dezember, Januar und Februar zeigt sich weiterhin eine leicht zu warme, bis deutlich zu warme Tendenz, welche im Mittelwert mit +1/+3 Grad über dem vieljährigen Mittelwert liegen kann (-0,5/+0,5 Grad Abweichung entspricht dem Normalwert).

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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