Wetter im Herbst / Winter 2014/2015 - Wettertrend vom 20. Oktober

| M. Hoffmann
Bis einschießlich Mittwoch entsteht über Deutschland mit einem Randtief, später abtropfenden System in Richtung Südosten, eine Wetterlage mit Unwetterpotential - zumeist in Form von Starkwindereignissen über exponierten Lagen und an der Küste. Darüber hinaus lässt nach den Simulationen des amerikanischen Wettermodells im Zeitraum zwischen dem 23./31. Oktober die Dynamik deutlich nach. So verlagert sich das Sturmtief weiter nach Südosten und löst sich bis zum 25./26. Oktober über der östlichen Mittelmeerregion allmählich auf. Gleichzeitig kann sich zwischen dem westlichen Mittelmeer und dem nordöstlichen Europa eine Hochdruckbrücke aufbauen. Über dem Atlantik bleibt die Tiefdruckaktivität aktiv, jedoch schafft es die Frontalzone nicht - aufgrund der blockierenden Wirkung der Hochdruckbrücke - sich über Skandinavien zu positionieren. Vielmehr werden die Tiefdruckausläufer von Südwest nach Nordost abgelenkt, was in Folge daraus im Zeitraum zwischen dem 23./31. Oktober zu einer überwiegend dominierenden Südwestwetterlage führen kann. Der Grundcharakter wäre im Nordwesten wechselhafter als im Südosten, aber mit Tageswerten zwischen +13/+18 Grad kann es wieder relativ warm werden. Da europäische Wettermodell simuliert eine ganz ähnliche Variante, bei der das Hoch aber noch etwas weiter im Osten positioniert ist - erst im Zeitraum zwischen dem 28./31. Oktober füllt sich der Mittelmeerraum mit hohen Luftdruck. Die Schlüsselrolle für die kommende Wetterentwicklung liegt heute erneut in der Position des Hochdrucksystems - je nachdem wo das Hoch tatsächlich liegen wird, ergeben sich drei mögliche Varianten: liegt es im Osten, so liegt Deutschland in einer relativ warmen und wechselhaften Südwest bis Südströmung; liegt es über Mitteleuropa, so ist nach teils zäher Nebelauflösung mit klassisch "goldenem Oktoberwetter" zu rechnen und liegt es weiter westlich, so könnte Deutschland auf die kühle und teils wechselhafte Ostseite des Hochs gelangen. Welche Variante ist am wahrscheinlichsten? Die Kontrollläufe sind sich nach den kühlen Tagen mit einem langsam ansteigenden Temperaturtrend bis zum 25. Oktober weitgehend einig. Im Zeitraum zwischen dem 26./31. Oktober gibt es ein breites Spektrum an Möglichkeiten, welche im Mittelwert eine normalisierende Tendenz aufweisen. Allerdings, um die Eingangsfrage noch einmal zu beantworten, sind alle drei Varianten gleichermaßen wahrscheinlich. Das Temperaturspektrum liegt bspw. am 29. Oktober zwischen +4/+19 Grad bei einem Mittelwert von +11 Grad im Osten, +14 Grad im Westen und +12 Grad im Süden und Norden. Der Niederschlagstrend ist im Zeitraum zwischen dem 25./31. Oktober grundsätzlich vorhanden, jedoch im Süden und Osten weniger ausgeprägt als im Westen un Norden (Tendenz zu Südwest). Das Langfristmodell zeigt in seinen heutigen Simulationen einen - gegenüber dem langjährigen Mittelwert - normalen Temperatur- und Niederschlagsverlauf. Für den Winter wird weiterhin eine normale bis leicht erhöhte Temperaturtendenz, bei einem ebenfalls leicht erhöhten Niederschlagsverhalten in Aussicht gestellt. Auf die Frage von vielen Lesern, wann der erste Schnee zu erwarten ist: am Mittwoch sind - unter entsprechenden Voraussetzungen - kurze Graupelschauer nicht auszuschließen, in den höheren Lagen von Schwarzwald könnte es für eine Schneedecke reichen und an den Alpen ist einiges an Neuschnee zu erwarten (Schneeprognose).

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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