Wetter im Herbst / Winter 2014/2015 - Wettertrend vom 13. Oktober

| M. Hoffmann
Im Verlauf der Woche bleibt es vielfach wechselhaft und mit zahlreichen Schauern - örtlich auch mit Gewitter - ist bis einschließlich Freitag zu rechnen. Am kommenden Wochenende rückt voraussichtlich vom Atlantik her das Tiefdrucksystem nach und kann sich dabei weiter intensivieren, wird jedoch durch ein Hochdrucksystem über Mitteleuropa blockiert, so dass der Weg in Richtung Osten versperrt bleibt. In Folge daraus gerät Deutschland erneut auf eine teils sehr warme Vorderseite, so dass sich die Temperaturen auf Werte zwischen +19/+24 Grad, örtlich auch darüber einpendeln können. Solch hohen Werte sind für Oktober nicht typisch und liegen mit +6/+10 Grad über den langjährigen Durchschnittswerten. Da bereits die letzten 12 Tage ein Temperaturüberschuss von rund +4,5 Grad einbrachten, müsste sich im letzten Oktober-Drittel einiges Verändern, um noch einen normalen Durchschnittswert erreichen zu können. Tatsächlich liegt in den Simulationen der Wettermodelle ein großes Kaltluftgebiet zwischen Grönland und der Karasee bereit um sich nach Süden auszuweiten. Allerdings lässt die aktuelle Konstellation mit einem Tiefdrucksystem vor Mitteleuropa mit einer südlichen Anströmung das nicht zu, vielmehr prallen die Luftmassen über Mittelskandinavien aufeinander und können dort im Zeitraum 18./22. Oktober für Abwechslungsreiches Wetter sorgen. Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell verlagert sich das Tiefdrucksystem auf dem Atlantik im Zeitraum zwischen dem 18./20. Oktober von England nach Skandinavien und kann über Deutschland - zum heutigen Stand - im Zeitraum zwischen dem 20./25. Oktober den langsamen Übergang des Zirkulationsmusters in eine Westwetterlage einleiten. Ein Tiefdrucksystem nach dem anderen kann von West nach Ost "durch rauschen" und zeitweilig auch kühlere Temperaturen aus dem Norden anzapfen. Diese Temperaturen liegen aber eher im herbstlich normalen Bereich, eine nasskalte Witterung mit den ersten Schneefällen in höheren Lagen ist bis zum 25. Oktober nach den aktuellen Simulationen weniger wahrscheinlich. Das europäische Wettermodell zeigt erneut ein meridional ausgerichtetes Zirkulationsmuster, bei der die atlantische Frontalzone blockiert wird und sich nicht nach Skandinavien oder nach Osten verlagern kann. In Folge daraus kann es über Deutschland bis zum 24. Oktober überwiegend warm bleiben, wobei Deutschland im gradientenschwachen Bereich verbleibt (Schauer, wechselnde Bewölkung, teils zäher Nebel). Somit stehen heute erneut zwei gegensätzliche Simulationen gegenüber. Was ist wahrscheinlicher? Die Kontrollläufe simulieren mehrheitlich den sehr warmen Zeitraum zwischen dem 18./21. Oktober bei nachlassender Niederschlagswahrscheinlichkeit. Darüber hinaus zeigt sich bis zum 25. Oktober bei wechselhaften Wetter ein normalisierender Temperaturtrend, welcher im Schnitt aber noch immer um +1 bis +3 Grad gegenüber den Jahreszeit typischen Werten zu warm ist. Das Temperaturspektrum liegt bspw. am 20. Oktober zwischen +14/+23 Grad bei einem Mittelwert von +17 Grad im Norden, +19 Grad im Westen, +20 Grad im Osten und bis +21 Grad im Süden. Am 25. Oktober liegt das Spektrum zwischen +6/+21 Grad bei einem Mittelwert von +13 Grad im Norden, +14 Grad im Westen und Süden und +15 Grad im Osten. Und darüber hinaus? Im Zeitraum zwischen dem 25./29. Oktober bleiben nach dem amerikanischen Wettermodell die kalten Luftmassen über dem Norden zwischen Grönland und der Karasee präsent, so dass eine rege Tiefdruckaktivität eine höhere Wahrscheinlichkeit als andere Varianten hat. Deutschland würde demzufolge auf der Vorderseite in den "Genuss" warmer Luftmassen kommen und nachfolgend auf die kühlere Rückseite gelangen - ein Wintereinbruch oder ein nasskalter Abschnitt ist aber zum heutigen Stand nicht zu erkennen. Das Langfristmodell zeigt in seinem heutigen Witterungstrend - gegenüber dem langjährigen Mittelwert - eine leicht zu warme Temperatur- und Niederschlagstendenz für die Monate November bis Februar.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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