Wetter im Herbst / Winter 2014/2015 - Witterungstrend vom 23. September

| M. Hoffmann
Altweibersommer im Oktober, goldener Oktober oder doch typischer Herbst? Zum heutigen Stand deutet für Anfang Oktober vieles auf einen warmen und - nach Nebelauflösung - auch sonnigen Start in den Oktober hin. Die Kontrollläufe simulieren einen zwischen +3 bis +5 Grad zu warmen Verlauf, wie er sonst Jahreszeitlich-typisch wäre. Woher kommt diese Wetterlage, bzw. wie entsteht diese? Der Winter hält mit frostigen Temperaturen über Grönland Einzug. Dabei werden die kühlen Luftmassen von Nord nach Süd über den warmen Atlantik geführt, was im wesentlichen der "Treibstoff" für eine rege Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik ist. Die Tiefdrucksysteme nehmen dabei immer die gleiche Bahn: von Neufundland über Island bis nach Skandinavien. Je konzentrischer der Verlauf der Tiefdruckbahn und Grönland herum ist, desto stabiler die Wetterlage. Schafft es ein Tiefdrucksystem aus dieser Bahn auszutreten und über Skandinavien weiter nach Osten "abzudriften", so wird aus dieser Konstellation heraus ein Wetterumschwung ermöglicht. Zum heutigen Stand ist das aber nach beiden Wettermodellen erst nach dem 3./5. Oktober wahrscheinlich - bis dahin wird eine Hochdruckdominanz in den Simulationen bevorzugt. Die Kontrollläufe stützen eine geringe Niederschlagswahrscheinlichkeit weitgehend bis zum 7./8. Oktober, bei der das Temperaturspektrum mit seinem Mittelwert meist Temperaturen jenseits der +15 Grad Marke aufweist. Anders formuliert zeigt auch der Trend der Kontrollläufe im ersten Oktober-Drittel eine überwiegend hochdruckdominierte Wetterlage über Deutschland. Das Langfristmodell zeigt für die Herbstmonate Oktober und November einen leicht zu warmen bis zu warmen Temperaturtrend bei einer weitgehend normalen Niederschlagserwartung. Für die Wintermonate Dezember und Januar ist zum heutigen Stand ebenfalls ein leicht zu warmer Temperaturverlauf auszumachen, welcher sich erst im Februar langsam normalisiert. Die Niederschlagsneigung ist dabei deutlich erhöht. Interpretiert man in theoretischer Betrachtungsweise diese Simulationen, so sind die Herbstmonate überwiegend zu warm und von einer Hochdruckdominanz geprägt (Erhaltungsneigung), während in den Wintermonaten eine höhere Tiefdruckaktivität bei weiterhin zu warmen Temperaturen zu beobachten ist (Ausgleichsverhalten). Im Detail hängt diese Wetterentwicklung aber noch von vielen Randfaktoren ab, die zum heutigen Stand noch keinesfalls gesichert sind. Anders ausgedrückt: ein normaler bis leicht zu warmer Witterungsverlauf über die Wintermonate hinweg ist zum heutigen Stand etwas wahrscheinlicher, als ein zu kalter Winterverlauf. Das Langfristmodell des Deutschen Wetterdienstes stützt mit einer Wahrscheinlichkeit von 52 Prozent einen zu warmen, mit 32 Prozent normalen und 16 Prozent zu kalten Herbstverlauf 2014.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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