Wetter im Herbst / Winter 2014/2015 - Wettertrend vom 15. September

| M. Hoffmann
Bis zum 19. September sind sich die Wettermodelle weitgehend einig: Altweibersommer, bzw. ein spät sommerlicher Wettercharakter wird mit Schauern und Gewittern und warmen Temperaturen das Wettergeschehen über Deutschland dominieren. Darüber hinaus simulieren die Wettermodelle unterschiedliche Varianten. Das amerikanische Wettermodell zeigt heute zwischen Island und Skandinavien weiterhin hohen Luftdruck, welcher sich jedoch langsam abschwächt. Somit bleibt bis zum 22. September eine überwiegend östliche ausgerichtete Grundströmung erhalten, wobei die Niederschlagseinflüsse von Süden her eine zunehmende Tendenz haben. Die Temperaturen bleiben - gegenüber der Jahreszeit - im weitgehend zu warmen Bereich. Im Zeitraum zwischen dem 22./27. September simuliert das amerikanische Wettermodell eine ähnliche Wetterlage, wie sie vor ein paar Tagen bereits einmal zu sehen war. Das Hoch verlagert sich weiter nach Island/Grönland und blockiert somit die atlantische Frontalzone, gleichzeitig schafft es ein Tiefdrucksystem von Norden her nach Skandinavien zu ziehen, so dass im Verbund mit dem Hoch Luftmassen arktischen Ursprungs nach Europa geführt werden könnten. Die Betonung liegt auf könnten, da solche Strukturen und Systeme häufig nach Osten, bzw. Südosten abgedrängt werden und Deutschland, bzw. Mitteleuropa im Hochdrucksegment verbleiben. Nichtsdestotrotz mehren sich die Anzeichen für einen langsamen, aber stetigen Hochdruckabbau im letzten September-Drittel, so dass ein typisch herbstlicher Charakter zu erkennen ist. Das europäische Wettermodell bleibt mehr oder minder seinen bisherigen Simulationen treu und zeigt zwischen dem 20./25. September eine rege Tiefdruckaktivität rund um Grönland. Das Azorenhoch ist dabei weit nach Norden ausgerichtet, so dass den Tiefdrucksystemen der Weg nach Süden "versperrt" bleibt. In Folge dessen ist die Laufbahn der Tiefdrucksysteme sehr konzentrisch und verläuft um Grönland herum. Über Skandinavien bleibt der hohe Luftdruck weitgehend erhalten und schafft nach der heutigen Simulation zwischen dem 22./23. September den "Brückenschlag" zum Azorenhoch über England hinweg. Somit verläuft die Hochdruckachse von Nordost nach Südwest, wobei Deutschland auf die östliche und damit kühle Strömungskomponente des Hochdrucksystems gelangt. In Folge daraus bleibt der Wettercharakter stabil, kühlt sich jedoch bis zum 26. September von Nordosten her zunehmend ab. Die Kontrollläufe stützen mehrheitlich den warmen, teils sehr warmen Wetterverlauf bis zum 22. September. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit nimm im Zeitraum zwischen dem 19./23. September über dem Westen, Süden und Osten zu, während im Norden es überwiegend trocken bleiben kann. Ab dem 23. September nehmen die Differenzierungen zu. So liegt das Temperaturspektrum bspw. am 26. September zwischen +7/+23 Grad bei einem Mittelwert von +15 Grad im Osten, Norden und Süden und +16 Grad im Westen. Der Temperaturtrend zeigt also nach dem 22. September in eine kühlere Richtung, liegt aber mit seinem Mittelwert von +14/+16 in der für die Jahreszeit üblichen Spektrum. In der Niederschlagserwartung zeigt sich ab dem 19. September im Süden und Südwesten eine deutlich erhöhte Niederschlagswahrscheinlichkeit, welche jedoch mit jedem Kilometer in Richtung Norden bis zum 27. September eine abnehmende Tendenz hat. Anders ausgedrückt ist im Süden im Zeitraum zwischen dem 19./27. September mehr Niederschlag zu erwarten als im Norden. Sollten Sie sich etwas intensiver mit der Meteorologie beschäftigen, werden Sie wohl auch zu dem Schluss kommen, dass mit einem Tief über dem Nordmeer und einem Hoch über dem Westen durchaus Konstellationen möglich sind, welche zum 26./28. September zu den ersten Nachtfrösten, bzw. ersten Schneefällen in höheren Lagen ab 1.000 Meter führen können. Wie wahrscheinlich ist das? Ganz auszuschließen ist so ein markanter Wetterumschwung zum heutigen Stand nicht und in der Tat macht sich ein Skandinavienhoch im "Alterungsprozess" des Öfteren auf den Weg in Richtung Grönland, so dass kurzzeitig eine kühle Nordströmung über Mitteleuropa im Bereich des möglichen liegt. Jedoch werden diese - wie weiter oben beschrieben - sehr häufig nach Osten, bzw. Südosten abgelenkt und nachfolgend setzt wieder eine wärmere Luftanströmung ein. Anders ausgedrückt besteht die Möglichkeit eines Kaltlufteinbruchs im Zeitraum um den 26. September, ist aber zum heutigen Stand wenig wahrscheinlich.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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