Wetter im Winter 2013/2014 - Wettertrend vom 5. Januar

| M. Hoffmann
Die weitere Wetterentwicklung zeigt sich auch heute wieder komplex, so dass die Wahrscheinlichkeiten für die möglichen Varianten allesamt unter 50 Prozent liegen, jedoch kristallisiert sich ein nasskalter Witterungsabschnitt zwischen dem 10./15. Januar immer deutlicher heraus. Nach der fast frühlingshaften Woche zieht zum 8. Januar der Sturmtiefkomplex nach Skandinavien um letztendlich seine Position über der Barentssee einzunehmen. Darüber sind sich fast alle zur Verfügung stehenden Wettermodelle einig und gilt als ein wesentlicher Grundstein für eine mögliche Veränderung der aktuell eingefahrenen Großwetterlage. Denn im Verbund mit einen Hochdrucksystem über dem grönländischem Meer werden ab dem 9. Januar kalte Luftmassen nach Süden geführt. So sinken die Temperaturen über dem Norden von Skandinavien von -3/+1 Grad am 7. Januar auf -10/-20 Grad am 10. Januar. Die spannende Frage die sich daraus ergibt - wie weit kommen diese kalten Luftmassen nach Süden voran, oder werden diese gar nach Osten abgelenkt? Eines ist sicher - das aktive Atlantikwetter wird etwas dagegen haben, dass das gewohnte Zirkulationsmuster geändert werden soll und setzt alles daran, das Muster zu erhalten (Erhaltungsneigung). Andererseits sind die Randfaktoren als "positiv" zu bewerten, was eine Umstellung der Großwetterlage angeht. Der AO-Index - welcher den Zustand des Polarwirbels wiedergibt - wird Aufgrund des Warmings und dem entstehenden Polarhoch bis zur Monatsmitte negativ simuliert. Der NAO-Index Wert - welcher das Verhältnis zwischen Azorenhoch und Islandtief widerspiegelt - hat bis zur Monatsmitte eine leicht positive, dann negative Tendenz. Und der Kaltluftzustrom über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland? Unser "Wettermotor" bekommt dort zunehmende Störimpulse, ob er sich davon beeinträchtigen lässt, bleibt abzuwarten. In Summe ergeben sich über Deutschland mit einer Wahrscheinlichkeit von 41 Prozent nasskalte Wetteroptionen zwischen dem 10./15. Januar, wobei eine Grenzwetterlage dabei mit berücksichtigt ist. Die zweite Variante hat eine Wahrscheinlichkeit von 33 Prozent und kommt mit einer teils frostigen Hochdruckwetterlage daher, welche Schneeoptionen nahezu ausschließt. Dabei ist noch nicht klar, wie sich das Hoch positionieren wird. Liegt es zwischen England und Skandinavien, so kann es eisig kalt werden, lässt sich das Hoch jedoch vom aktiven Atlantik nach Osten ab drängen, passiert gar nichts und es bleibt mit einer Wahrscheinlichkeit von 26 Prozent bei der bisher bekannten West- bis Südwestwetterlage. Die Kontrollläufe bilden mit einem breit gestreutem Spektrum keine Perspektive, was letztlich ein Beleg für die kommende Unsicherheit ist. Geht es nach dem Langfristmodell, so bleibt das Wetter im Januar gegenüber dem langjährigen Temperaturmittel (1961-1990) mit +3 bis +5 Grad deutlich zu warm. Der Februar wird mit einem Temperaturüberschuss von +1 bis +3 Grad ebenfalls deutlich zu mild simuliert. Es wird sich in den kommenden Tagen zeigen, ob es bei einer Erhaltungsneigung bleibt, oder ob die Zirkulation es schafft ein neues Muster zu kreieren um letztlich ein Ausgleichsverhalten zu provozieren. Aufgrund der unsicheren Entwicklung erfolgt im Laufe des Abends eine Aktualisierung von diesem Wettertrend.
Update:
Showdown - das amerikanische Wettermodell weist im zweiten Januar-Drittel den Weg in die nasskalte bis milde und wechselhafte Erhaltungsneigung, während das europäische Wettermodell ab dem 12./14 Januar eine frostige, wenngleich auch eine schneearme Wetterlage simuliert. Anders ausgedrückt ist noch keine Entscheidung gefallen.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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