Wetter im Winter 2013/2014 - Wetterprognose vom 4. Januar

| M. Hoffmann
West- bis Südwestwetter par excellence im ersten Januar-Drittel. So werden die Temperaturen der kommenden Tage eher an den Frühling als an einen Hochwinter erinnern. Was aber kommt nach diesem warmen Witterungsabschnitt? In den letzten Tagen stellten sich in den Simulationen der Wettermodelle im wesentlichen drei unterschiedliche Varianten als die wahrscheinlichsten heraus. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 38 Prozent sticht hierbei eine nasskalte Variante besonders hervor. Dabei gelingt es dem Tiefdrucksystem vom 7. Januar sich bis zum 10. Januar über die Barentssee zu verlagern. Im weiteren Verlauf wird im Verbund mit einem Hoch über der Grönlandsee kalte Luftmassen nach Süden transportiert. Gleichzeitig sendet der Atlantik weitere Impulse in Form von kleineren Tiefdrucksystemen, die allesamt etwas dagegen haben, dass die kalte Luft nach Süden strömt. Übrig bleibt eine Mischung aus Grenzwetterlage oder eben einer nasskalten Witterung bis zum 15. Januar, die in höheren Lagen durchaus für Schnee sorgen kann. Die zweite Variante ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 33 Prozent eine Hochdruckwetterlage, die je nach Position eisig kalt werden kann, aber wenig Schnee zur Folge haben wird (sog. Kahlfrost). Der Grundstein wird ebenfalls am 7. Januar mit dem abziehenden Tiefdrucksystem in Richtung Barentssee gelegt. Das Hoch über der Grönlandsee wird dabei "nach Süden" gezogen und nimmt im Verbund mit dem Tiefdrucksystem die kalte Luft mit nach Süden, welche sich in der eisig kalten Variante über Skandinavien platziert (Nordlage) oder eben nach Osten abgelenkt wird (Ostwetterlage). Die dritte Variante hat "nur" noch eine Wahrscheinlichkeit von 29 Prozent und ist im wesentlichen der Verbleib der aktiven und milden Südwest- bis Westwetterlage. Warum der Trend zur nasskalten bis kalten Witterung im zweiten Januar-Drittel? Ein Hochdrucksystem, welches im Groben zwischen den Azoren und Neufundland sitzt, entzieht dem System zunehmend Energie. Über dem östlichen Kanada können somit Tiefdrucksysteme abtropfen, aber nicht mehr nach Westen "wandern", sondern werden nach Norden abgelenkt. Der Wettermotor kommt bei Neufundland in Folge daraus gehörig ins Stottern. Gleichzeitig setzt sich das Warming der letzten Tage in Stratosphärenhöhe auch in den unteren Luftschichten durch - es ist und bleibt nur eine Frage der Zeit, welches der Hochdrucksysteme Kontakt zum Polarhoch aufnehmen wird. Das ist entscheidend ob sich winterliche Verhältnisse in Mitteleuropa durchsetzen können oder nicht. Der Grundstein hierfür wird in den kommenden Tagen gelegt und die Entwicklung bleibt spannend. Aus diesem Grunde geben wir im Laufe des Abends eine Aktualisierung von diesem Wettertrend heraus.
Update:
Die nasskalten Varianten dominieren zunehmend. Winterliche Verhältnisse im Flachland frühestens ab dem 15. Januar möglich. Europäisches Wettermodell simuliert kaltes Hochdruckwetter ohne Schnee (Kahlfrost). Temperaturspektrum bspw. am 13. Januar zwischen -3/+5 Grad bei einem Mittelwert von +2 Grad im Süden und +4 Grad im Norden. Ein zweites Warming im zweiten Januar-Drittel weiterhin möglich.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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