Wetter im Winter 2013/2014 - Wettertrend vom 22. Dezember

| M. Hoffmann
Je länger sich das Winterwetter hinauszögert, desto mehr Anfragen erreichen uns per E-Mail, wann denn nun der Winter endlich kommen mag. Diese Frage ist relativ einfach zu beantworten - er kommt dann, wenn der Kaltluftzustrom zwischen Grönland und Neufundland zum erliegen kommt. Und wann wird das der Fall sein? So eine Umstellung kann recht fix von statten gehen, dazu ist lediglich die Zirkulation am Polarwirbel zu verändern. Lediglich hört sich einfach an, passiert das öfters? Im Schnitt kommt das alle zwei Jahre vor und seit Tagen gibt es diverse Signale der Randfaktoren, dass die Rahmenbedingungen für solch ein Szenario im Zeitraum zwischen dem 27. Dezember/2. Januar gesetzt werden können. Einer der entscheidenden Faktoren ist dabei in der Stratosphäre das sog. Minor-, bzw. Major Warming, welches auch in den heutigen Simulationen vage angedeutet wird. Bedingung für ein Major-Warming ist eine Temperaturveränderung um 50 Grad in der sog. 10 hPa Fläche (Stratosphäre), die in Folge daraus in einer Ost-West Umkehrung den Polarwirbel "zusammenbrechen" lässt. Im Zeitraum zwischen dem 27./30 Dezember ist mit einem Temperaturanstieg von 38 Grad gemäß Definition nur ein sog. Minor-Warming wahrscheinlich, zum 2. Januar sind mit einem Temperatursprung von 54 Grad jedoch die Bedingungen für das Major-Warming erfüllt. Dabei kommt es noch auf die Position des in Folge auftretenden Polarwirbelsplitts an. Geschieht dies zwischen Kanada und Sibirien, ist für die "Winterfreunde" nichts gewonnen, da der Kältepol bei Grönland aktiv und die eingefahrene Wetterlage erhalten bleibt. Das Langfristmodell scheint jedenfalls mit einen leicht bis deutlich zu warmen Verlauf des Wetters im Januar davon auszugehen, das sich an der West- bis Südwestwetterlage nichts verändern wird. Auch die Niederschlagserwartung wird besonders über dem westlichen Europa als leicht zu hoch eingestuft, was auf eine West- bis Südwestwetterlage schließen lässt. Entscheiden wird in den kommenden Tagen sein, wie sich der Polarwirbel verhalten wird. Abschwächungen des Polarwirbels werden im sog. AO-Index erkennbar, welcher heute äußerst positiv ist, zum Jahreswechsel hin neutral bis leicht negativ simuliert wird. Es tut sich also was und die kommenden Tage werden zeigen, wie hoch die Wahrscheinlichkeiten für winterliche Verhältnisse im ersten Januar-Drittel sein werden.

Aktuelle Wettervorhersagen

Unterstützen
Sie uns!
Ihnen gefallen unsere Wettervorhersagen? Wir freuen uns über einen freiwilligen Geldbetrag in einer von Ihnen gewünschten Höhe.
Betrag wählen

Regenradar

Regenradar Deutschland
© Deutscher Wetterdienst, Offenbach (DWD)

Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

Mach mit!

Wetter ist Ihre Leidenschaft und Sie schreiben gerne? Für unsere Rubrik der Wettermeldungen aus aller Welt suchen wir Verstärkung. Falls Sie Lust haben, ein Teil des Teams von Wetterprognose-wettervorhersage.de zu werden, melden Sie sich einfach und unverbindlich über das Kontaktformular.

Kontakt zu uns