Wetter im Winter 2013/2014 - Wettertrend vom 18. November

| M. Hoffmann
Spannender kann die weitere Wetterentwicklung kaum sein - bis zum Donnerstag hat sich das nasskalte Wetter mit Schneeoptionen oberhalb 500 Meter durchgesetzt und die Grundströmung hat auf eine meridionale Richtung gedreht. Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell, so spielt das Skandinavienhoch zwischen dem 24./30. November eine wetterbestimmende Rolle - dieses macht den "Deckel" dicht, so dass von Norden her keine weiteren kalten Luftmassen nach Mitteleuropa einsickern können. Stattdessen dreht der Wind mit Hilfe des Mittelmeertief auf östliche Richtungen, was vielfach ruhiges und trübes Novemberwetter bei Temperaturen zwischen +3/+8 Grad zur Folge haben wird. Anders hingegen die Simulationen des europäischen Wettermodells. Hier wird seit Tagen konstant die Kaltluftadvektion aufrecht erhalten, so dass die erste winterliche Phase im letzten November-Drittel ernsthafte Optionen hat. Anders wie bei den Amerikanern simulieren die Europäer zum 24. November das Hoch zwischen Portugal, Island und Grönland in einer steilen Keilform und östlich davon über Skandinavien liegt ein kräftiges Tiefdrucksystem von 975 hPa. Zum einen wird wie beim amerikanischen Wettermodell die atlantische Frontalzone blockiert, zum anderen wird kalte Luft aus dem Nordpolarmeer "angezapft". Gleichzeitig liegt über dem östlichen Mittelmeer ein Tiefdrucksystem, welches die Nord-Süd Strömung weiter ankurbeln wird. Schneefall bis in tiefere Lagen sind demnach zwischen dem 24./30. November bei Dauerfrost nicht ausgeschlossen, denn im weiteren Verlauf schiebt sich auch nach dem europäischen Wettermodell das Hoch über Skandinavien, aber Aufgrund der bereits vorhandenen kalten Luftmassen und des niedrigen Sonnenstandes wird die kalte Luft Vorort "produziert" und "konserviert". Winterliche Atmosphäre oder trübe Aussichten - was ist wahrscheinlicher? Einfach ist das nicht zu beantworten und auch der Blick auf die Kontrollläufe hilft nicht wirklich weiter - das mögliche Spektrum ist zu breit. So liegen die möglichen Temperaturen bspw. am 25. November zwischen -4/+8 Grad und erreichen einen Mittelwert von +3 Grad. Ein Indiz, welches für das europäische Wettermodell sprechen könnte, ist der NAO-Index, der im letzten November-Drittel neutral bis leicht negativ simuliert wird. Andererseits zeigt der Jetstream eine Verlagerung seiner Position über das Mittelmeer, was grundsätzlich für hohen Luftdruck über Skandinavien spricht. Man muss abwarten, wie sich die kommenden Simulationen entwickeln werden - aus diesem Grunde gibt es heute gegen 20:00 Uhr ein Update dieser Wetterprognose zum Winter.
Das amerikanische Wettermodell zeigt nun eine ganz ähnliche Simulationen wie das europäische Wettermodell, so dass die Wahrscheinlichkeit auf winterliche Verhältnisse nach dem 23./25. November auf 45 Prozent angestiegen ist. Die Kontrollläufe bleiben differenziert und sind nicht aussagekräftig genug, um einen Wettertrend zu untermauern (Temperaturspektrum am 25. November -3/+5 Grad - Mittelwert +1 Grad). Die Höhenströmung zeigt eine nordöstlich gerichtete Grundströmung ab dem 24. November über Mitteleuropa, was für kalte Temperaturen spricht. Der Polarwirbel zeigt ab dem 25. November Hochdruckeinschübe, was ein Indiz für den Fortbestand der Wellenbewegung ist. Zusammenfassend nehmen die winterlichen Optionen zu, auch wenn in den Simulationen der Wettermodelle noch einiges unklar ist.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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