Wetter im Winter 2013/2014 - Wettertrend vom 13. November

| M. Hoffmann
Der seit Wochen dominante Kältepol zwischen dem nördlichen Kanada, Grönland und dem nördlichen Skandinavien bleibt weiterhin präsent und aktiv. Er ist im wesentlichen dafür verantwortlich, dass bei Neufundland in rascher Abfolge teils kräftige Tiefdrucksysteme entstehen und Kurs auf Mitteleuropa nehmen. Seit ein paar Tagen lässt sich entlang der Polarfront eine Wellenbewegung feststellen, der eher "geradlinige" Westdrift erfährt dadurch Turbulenzen, was die Großwetterlage über Mitteleuropa umstellen kann. Dabei wölbt sich das Azorenhoch bei England im Zeitraum zwischen dem 14./16. November auf und transportiert warme Luftmassen gen Norden, was die Tiefdruckaktivität dort weiter antreiben wird. So entsteht zum 16. November mit einen "sagenhaften" Kerndruck von 940 hPa ein Sturmtief über dem nördlichen Skandinavien. Für das "Kältebollwerk" bei Grönland bleibt diese Turbulenz nicht ohne Folgen und wird zunehmend instabil. Diese Chance lässt sich das Azorenhoch nach den Simulationen der beiden Wettermodelle nicht nehmen und wölbt sich gen Norden nach Grönland auf und manifestiert sich erst einmal zu einem Blockadehoch. Auf der Ostseite des Hochs, rutschen Tiefdrucksysteme gen Süden ab und die meridionale Strömung (Nord - Süd) setzt über Mitteleuropa ein. Dabei ist die Position des Hochdrucksystems entscheidend - liegt es weit im Westen, so rutschen die Tiefdrucksysteme vor Mitteleuropa ab und führen auf ihrer Vorderseite warme Luftmassen nach Mitteleuropa. Liegt das Blockadehoch weiter im Osten, so sind die ersten winterlichen Kaltluftvorstöße aus dem Nordmeer nach Mitteleuropa nicht unwahrscheinlich. Am wahrscheinlichsten ist aber nach wie vor auch eine Mixtur aus beiden Varianten, bei der im Zeitraum zwischen dem 18./24. November mit Tageswerten zwischen +2/+7 Grad eher nasskaltes Wetter im Flachland und teils winterliche Optionen in höheren Lagen möglich sind. Die Kontrollläufe bestätigen den nasskalten Wettertrend mehrheitlich. So liegt das Temperaturspektrum am 19. November noch zwischen +2/+10 Grad (Mittelwert +5 Grad) und sinkt bis zum 22. November auf -2/+8 Grad ab (Mittelwert +3 Grad). Über den 24. November hinaus sind weitere Kaltluftvorstöße aus dem Norden durchaus denkbar, so dass im letzten November-Drittel die ersten Schneeflocken bis ins Flachland möglich sind.

Aktuelle Wettervorhersagen

Unterstützen
Sie uns!
Ihnen gefallen unsere Wettervorhersagen? Wir freuen uns über einen freiwilligen Geldbetrag in einer von Ihnen gewünschten Höhe.
Betrag wählen

Regenradar

Regenradar Deutschland
© Deutscher Wetterdienst, Offenbach (DWD)

Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

Mach mit!

Wetter ist Ihre Leidenschaft und Sie schreiben gerne? Für unsere Rubrik der Wettermeldungen aus aller Welt suchen wir Verstärkung. Falls Sie Lust haben, ein Teil des Teams von Wetterprognose-wettervorhersage.de zu werden, melden Sie sich einfach und unverbindlich über das Kontaktformular.

Kontakt zu uns