Wetter im Herbst / Winter 2013/2014 - Wettertrend vom 3. November

| M. Hoffmann
Von ruhigen Novemberwetter kann man aktuell nicht sprechen - vielmehr kommt es in den kommenden Tagen zu einer ganzen Reihe an Sturmtiefsystemen, die Deutschland von West nach Ost überqueren werden. Die atlantische Frontalzone ist äußerst aktiv, wobei der Grund für diese Dynamik weiterhin am Kältepol zwischen Kanada, Grönland und dem nördlichen Skandinavien liegt. Betrachten möchten wir heute den Polarsturm, der zum 4. November vor Kamtschatka noch einen Kerndruck von 1010 hPa hat und binnen 24 Stunden über die Bering-See zieht und auf einen Kerndruck von 960 hPa abfällt, 24 Stunden später liegt der Sturm zwischen Alaska und Sibirien und erreicht mit einem Kerndruck von 945 hPa seinen vorläufigen Tiefpunkt. Auf der gegenüberliegenden Seite ist über Grönland ebenfalls eine rege Tiefdruckaktivität zu beobachten, so dass sich eine Polarwirbelachse ausbilden kann, die in der Stratosphäre über den 7. November hinaus zu einer verstärkten Wellenbewegung führen kann. Was hat das mit dem Wetter in Deutschland zu tun? Aufgrund der Wellenbewegung sind Hochdruckblockaden oder Trogwetterlagen im zweiten November-Drittel zunehmend wahrscheinlicher geworden. Die aktuellen Simulationen der Wettermodelle positionieren das Hoch zum 11./14. November nicht über dem Atlantik, sondern über Mitteleuropa, so dass tristes November-grau mit 41 Prozent nicht die unwahrscheinlichste Wettervariante im zweiten November-Drittel ist. Die mit 38 Prozent zweite wahrscheinliche Variante ist ein Fortbestand der atlantischen Frontalzone über Mitteleuropa, so das sich bis zur Monatsmitte nur wenig am Wetter verändern wird. Die dritte Variante ist - mit Hilfe der Wellenbewegung - ein Blockadehoch auf dem Atlantik, welches über Mitteleuropa noch im zweiten November-Drittel für eine kühle Trogwetterlage mit den ersten Schnee-, Graupel und Schneeregenschauern sorgen könnte - dessen Wahrscheinlichkeit ist mit 21 Prozent noch als gering einzustufen. Die Kontrollläufe stützen mehrheitlich bis zum 13. November das wechselhafte und teils stürmische Wetter, darüber hinaus ist eine deutliche Wetterberuhigung erkennbar, sowie ein Trend zur Normalisierung der Temperaturen. So liegt bspw. das Temperaturspektrum am 10. November noch zwischen +5/+15 Grad (Mittelwert +9 Grad) und sinkt bis zum 14. November auf +2/+9 Grad (Mittelwert +6 Grad) ab. Zusammenfassend ist eine weiterhin dynamische Wetterentwicklung bis zum 9./12. November wahrscheinlich, darüber hinaus zeigt sich eine Phase der Wetterberuhigung, bevor im letzten November-Drittel durchaus der Winter seine Möglichkeiten haben sollte. Das Langfristmodell bietet für Winterfreunde heute keine guten Aussichten - grundsätzlich sollen die Wintermonate Dezember, Januar und Februar normal bis leicht zu warm ausfallen - im Bezug mit der Niederschlagserwartung ist eine West-Ost Richtung erkennbar, so dass die Grundströmung einer milden Westwetterlage entspricht.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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