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Wetter im Herbst / Winter 2013/14 - Wettertrend vom 29. Oktober

| M. Hoffmann
Das erste November-Drittel wird weitgehend von einer dynamischen West-, Südwestwetterlage dominiert werden. Der Grund liegt in der relativ weit nach Süden voranschreitenden Polarfront, an dessen Grenze sich in kurzen Abständen Tiefdrucksysteme bilden und Kurs auf Mitteleuropa nehmen. Die Folge sind Starkwindereignisse, teils auch mit Orkan verbunden und im Nordwesten ist mit viel Niederschlag zu rechnen (40-90 l/m²). Schaut man etwas genauer auf die Simulationen, so erkennt man einen "Ausreißer" der Tiefdrucksysteme, welches sich über Skandinavien manifestieren möchte. Sollte das gelingen, so wird der Kälteschwerpunkt verlagert und Randtiefsysteme kreisen nicht mehr zwischen Neufundland, Island, Skandinavien sondern zwischen Island, England, Deutschland, Skandinavien. Anders ausgedrückt verläuft die Tiefdruckrinne etwas weiter nach Osten und nach Süden verlagert. Spielt man dieses Szenario weiter durch, so hat das Azorenhoch eine Möglichkeit sich gen Norden aufzuwölben und die dynamische Westwetterlage mit einem Atlantikblockadehoch zu unterbinden. Dem Tiefdruckkern über Skandinavien fehlt es an Energie und Tropft vereinfacht ausgedrückt gen Mittelmeer ab. Somit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit im zweiten November-Drittel für eine Troglage Mitteleuropa, bei der die ersten Schneeschauer, bzw. Schneefälle nicht ausgeschlossen wären. Bemerkbar macht sich solche eine Troglage vorher in einer Wellenbewegung in der sog. Tropo-/Stratosphäre, an welcher auch der Jetstream vorhanden ist. Und dieser Jetstream macht zum 4./6. November gerade diese Wellenbewegung und zieht in der Höhe (500 hPa, 5,5-6 km Höhe) kalte Luftmassen über Mitteleuropa von Nord nach Süd - in Deutschland sind höhenkalte Luftmassen von bis zu -30 Grad möglich. Anders formuliert zeigt dies, dass der sog. Westdrift einen Knick von Nord nach Süd erfährt und somit Trogwetterlagen wahrscheinlicher werden. Gibt es weitere Varianten? Auch die gibt es - der Polarwirbel zeigt sich aktuell in Höchstform und wird es wohl auch noch einer Weile bleiben. So lange das der Fall ist, sind Westwetterlagen wahrscheinlicher als alles andere - außer der Schwerpunkt des Polarwirbels verschiebt sich nach Osten, dann sind Troglagen oder Nordwestwetterlagen in Deutschland wahrscheinlicher. Das Langfristmodell bleibt bei seiner Wettervorhersage für den Winter: November normal, etwas zu trocken, der Dezember, Januar und Februar normal bis leicht zu warm bei etwas erhöhter Niederschlagsneigung.

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