Wetter im Herbst / Winter 2013/2014 - Wetterprognose vom 10. Oktober

| M. Hoffmann
Der Kaltlufttropfen wird noch bis zur Monatsmitte für das Wetter in Deutschland wetterbestimmend sein - vereinfacht ausgedrückt bleibt das Wetter bis dahin wechselhaft mit langsam ansteigenden Temperaturen. Aber auch darüber hinaus könnte dieser kleine Kaltlufttropfen eine entscheidende Rolle spielen - gemäß der aktuellen Simulation des amerikanischen Wettermodells zieht das System am 14./16. Oktober nach Osten ab, so dass auf dessen Rückseite sich ein Blockadehoch zwischen Mittelmeer / Island / Skandinavien ausbilden kann. Im Westen ist ein großes, langwelliges Tiefdrucksystem aktiv, so dass das Hoch zwischen beiden Systemen eingekeilt und auf Position gehalten wird. Dadurch bleibt auch das Tief im Westen auf Position und es kommt zwangsläufig über Mitteleuropa zu einer recht warmen Südwestwetterlage, welche Tendenziell im Nordwesten wechselhafter als im Südosten ist. Und als ob man es erahnen könnte, zeigt sich am 21. Oktober ein erneutes Skandinavienhoch. Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell, so wird es nichts mit der Wiederherstellung der normalen Zirkulation, stattdessen bleibt alles wie gehabt. Das europäische Wettermodell sieht diese Entwicklung ähnlich - Hoch blockiert das Tief, es kippt zu einer Südwestwetterlage - nur im weiteren Verlauf, so ab dem 20. Oktober, simuliert das europäische Wettermodell eine andere Lösung, bei der das Hoch über Skandinavien nicht kräftig genug ist, so dass das Tief von Westen her das Wettergeschehen übernehmen kann. Aber auch nach dem europäischen Wettermodell ist zunächst noch kein Durchbruch der normalen Zirkulation zu erkennen, da auch nach den aktuellsten Simulationen eine Trogneigung zwischen Island und Portugal zu erkennen ist, was potentiell Hochdruck über dem nördlichen Europa unterstützt. Zusammenfassend bleibt das Wetter bis zur Monatsmitte wechselhaft und leicht unterkühlt und zwischen dem 15./20. Oktober mit einer zunehmenden Tendenz zu trockenerem und mit +10/+14 Grad wärmeren Wetter. Die Kontrollläufe stützen mehrheitlich einen unterkühlten Trend bis zum 17. Oktober, wobei im weiteren Verlauf der Wettertrend mit einem möglichen Skandinavienhoch im letzten Oktober-Drittel als "positiv" zu bezeichnen ist. Das Temperaturspektrum liegt am 20. Oktober zwischen +9/+20 Grad, wobei der Mittelwert mit +15 Grad schon eine Richtung weist. Was bedeutet diese gestörte Zirkulation für den möglichen Verlauf des Winter 2013/2014? Vorausgesetzt Sie mögen den Winter und ganz vereinfacht ausgedrückt: nichts gutes. Warum? Es ist und bleibt nur eine Frage der Zeit, bis sich die gestörte Zirkulation auflösen wird und der "Westdrift" das Kommando übernehmen wird. Es ist zudem davon auszugehen, dass die Anhäufung von Hochdrucksystemen über Skandinavien seit Juni 2013 in den kommenden Wochen ein Ende finden wird. Anders formuliert wird ein Wetterwechsel mit fortlaufender Zeit immer wahrscheinlicher - hat er sich erst einmal durchgesetzt, so kann man von einer Erhaltungsneigung ausgehen, die weite Teile der Wintermonate beeinflussen könnte. Soweit eine theoretische Annahme - was sagt das Langfristmodell dazu? Einzig der Dezember neigt aktuell dazu leicht zu kalt bis normal auszufallen, sonst sind hat der Januar eine normale bis leicht zu warme Tendenz, während der Februar eine zu warme Neigung hat. Die weiteren Randfaktoren wie Sonnenzyklus, Wassertemperaturanomalien, Eisausdehnung der Arktis, Zirkulationen wie El Nino/La Nina und der QBO (Quasi zweijährige Schwingung) weisen im Mittel weiterhin auf einen normalen Wetterverlauf im Winter 2013/14 hin. Aus statistischer Sicht lässt sich berichten, dass den meisten Mildwintern eine gestörte Zirkulation im Herbst vorausging.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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