Wetter im Herbst / Winter 2013/2014 - Wetterprognose vom 8. Oktober

| M. Hoffmann
Der Kaltlufttropfen vom kommenden Donnerstag zieht bis zum Sonntag weiter nach Frankreich und wird zunehmend schwächer. So zieht am Samstag die Starkniederschlagsfront nach Norden hin ab und die ersten sonnigen Lücken machen sich von Süden her bemerkbar. Die Temperaturen bleiben mit +8/+13 Grad auf niedrigem Niveau. Ab Sonntag "kreiselt" der Kaltlufttropfen zwischen Frankreich, dem westlichen Deutschland und den Niederlanden hin und her und sorgt vor allem in der Westhälfte bis zur Monatsmitte für wechselhaftes Wetter. Etwa östlich der Linie Hamburg - Zugspitze bleibt es hingegen weitgehend trocken. Die Temperaturen erreichen bei Regen und starker Bewölkung Werte zwischen +8/+13 Grad, während mit etwas Sonnenschein auch bis +14/+18 Grad möglich sind. Das Kaltluftereignis ist scheinbar nur von kurzer Dauer - aber der Schein kann trügen. Die Kaltluftansammlung wird zum 12. Oktober mit einen Orkantief (975 hPa) über der Barentssee von Grönland bis über das nördliche Skandinavien transportiert - somit entsteht dort eine "neue Wetterküche". Das Hochdrucksystem spielt mit und blockiert das Wetter vom Atlantik her kommend (Blockadehoch), so dass die Tiefdruckausläufer aus dem Norden in Richtung Süden "abtropfen" können. Wechselhaftes Wetter mit Regen, bzw. Schauern bei Temperaturen zwischen +1/+9 Grad wären zwischen dem 15./20. Oktober nicht unwahrscheinlich. Eine weitere Variante besteht in der Option, dass die atlantische Frontalzone etwas dagegen haben wird und sich mit einem langwelligen Tiefdrucksystem vor England positioniert, was über Deutschland eine südliche und warme Luftströmung ermöglicht. Aber auch diese Variante ist nicht von langer Dauer, da die Kaltluft über das nördliche Europa einsickert - in Folge daraus ist mit den ersten Sturmtiefvarianten über Mitteleuropa im letzten Oktober-Drittel zu rechnen. Zusammenfassend ist die kommende Wetterentwicklung komplex und vereinfacht ausgedrückt sind die kommenden Tage bis zum 20. Oktober als typisch herbstlich zu bezeichnen, wobei im letzten Oktober-Drittel das Sturmtiefpotential eine leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit hat. Sollte das tatsächlich so eintreten, so ist erstmals die seit langem präsente "gestörte Zirkulation" in Gefahr - die atlantische Frontalzone scheint einen neuerlichen Anlauf zu wagen um über Mitteleuropa "aufzuräumen". Das könnte den Wintereinzug im November verzögern, da mit mildem Westwetter kaum eisige Temperaturen möglich sind - die Bedingung hierfür ist eine Beruhigung der Wellenbewegung in den höheren Luftschichten und eine Regenerierung des Jetstreams. Das ist nach dem aktuellen Simulationen nicht der Fall - der Kaltluftkörper des Polarwirbels verschiebt sich im Kern auf die Grönlandsee und ist damit deutlich zu weit nach Süden ausgerichtet. So liegt die Struktur in der Stratosphäre mit bis -60 Grad über dem südlichen Skandinavien. Was bedeutet das? Dem Jetstream werden damit alle Möglichkeiten einer Normalisierung genommen, da er quasi über die Mittelmeerregion verlagert wird. Betrachtet man ausschließlich diese Faktoren wird die "gestörte Zirkulation" weiterhin anhalten, wobei die ersten - ernsthaften - Kaltlufteinbrüche über Deutschland im letzten Oktober-Drittel denkbar sind.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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