Wetter im Herbst / Winter 2013/2014 - Wettertrend vom 6. Oktober

| M. Hoffmann
Die Simulationen der Wettermodelle sprechen heute eine eindeutige Sprache - auf den teils "goldenen Oktober" folgt mit hoher Wahrscheinlichkeit im zweiten Oktober-Drittel das typisch nasskalte Herbstwetter. In den vergangenen Tagen zeigte sich eine Verschiebung des Kältepols von Grönland nach Osten in Richtung Skandinavien. Das Hochdrucksystem, welches bis Mittwoch in Deutschland wetterbestimmend ist, verlagert sich nach England und wölbt sich im weiteren Verlauf in Richtung Norden auf. Somit bleibt die gestörte Zirkulation erhalten und das Hochdrucksystem wirkt wie eine Blockademauer gegen die Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik - die atlantische Frontalzone mit ihrem windigen Westwetter ist heute eher unwahrscheinlich geworden. Stattdessen konzentrieren sich die Tiefdrucksysteme um den Kältepol, welcher zum 11./13. Oktober über dem nördlichen Skandinavien liegt. Deutschland gerät in dieser Konstellation in eine nördlich ausgerichtete Strömungskomponente, was zahlreiche Schauer und wechselhaftes Wetter zur Folge hat. Die Temperaturen sinken in dieser kühlen Luft auf Tageswerte zwischen +7/+14 Grad ab, mit Sonne etwas darüber, bei Regen auch etwas darunter. Unter "günstigen" Bedingungen sind die ersten Schnee- und Graupelschauer in den höheren Lagen nicht ausgeschlossen und die ersten verbreiteten Nachtfröste sind denkbar. Wie wahrscheinlich ist diese Variante? Es kommt in dieser Konstellation der Wettersysteme auf die kleinen Details an und dieses kleine aber feine Detail ist bereits am Montag in den Simulationen der Wettermodelle "versteckt". Entlang der Gradientengrenzlinie zwischen Hoch und Tief kann sich zum Montag eine "Welle" vor England bilden, die im weiteren Verlauf das gesamte Tiefdruckkonstrukt in Richtung Skandinavien zieht. Das Hoch weicht nach Westen hin aus, richtet seine Achse nach Nord-Süd aus, so dass auf dessen Rückseite die kalte Luft nach Deutschland einsickern kann - anders ausgedrückt ist die nasskalte Variante mit 58 Prozent sehr wahrscheinlich geworden. Auch die Kontrollläufe stützen den "Temperatursturz" von 5/13 Grad zum 10. Oktober. Gibt es noch Alternativen? Auch die gibt es noch reichlich zwischen dem 12./15. Oktober, denn Erfahrungsgemäß bleibt ein Hoch zwischen England und Skandinavien für längere Zeit wetterbestimmend - gut möglich, dass sich das Hoch wieder nach Skandinavien verlagert wird. Die "Gefahr" die dabei entsteht ist ein ein gekapseltes Alpentief, welches von Skandinavien her abtropft und mit dem nachrückendem Hoch abgeschnürt und auf Position gehalten wird. Teils kräftige und intensive Regenfälle wäre die Folge daraus, wobei mit östlichen bis nordöstlichen Windrichtungen teils wärmere Luftmassen advehiert werden können. Das Langfristmodell simuliert in seiner heutigen Wettervorhersage für Oktober weiterhin normale Temperaturen und ein normales Niederschlagsverhalten. Der November fällt ebenfalls noch in die Kategorie normaler Wetterablauf, wobei die Niederschlagsneigung etwas erhöht ist. Die Wintermonate Dezember, Januar und Februar fallen hingegen unterschiedlicher aus. Der Dezember normal bis leicht zu kalt und normal in der Niederschlagsprognose, der Januar leicht bis deutlich zu warm und zu nass, der Februar wieder weitgehend normal. Entscheidend für das Winterwetter wird sein, ob sich die gestörte Zirkulation auch noch über die Wintermonate hinweg halten kann (Erhaltungsneigung), oder ob nicht früher oder später die atlantische Frontalzone mit relativ mildem Wetter das Wetter beeinflussen wird (Ausgleichsverhalten).

Aktuelle Wettervorhersagen

Unterstützen
Sie uns!
Ihnen gefallen unsere Wettervorhersagen? Wir freuen uns über einen freiwilligen Geldbetrag in einer von Ihnen gewünschten Höhe.
Betrag wählen

Regenradar

Regenradar Deutschland
© Deutscher Wetterdienst, Offenbach (DWD)

Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

Mach mit!

Wetter ist Ihre Leidenschaft und Sie schreiben gerne? Für unsere Rubrik der Wettermeldungen aus aller Welt suchen wir Verstärkung. Falls Sie Lust haben, ein Teil des Teams von Wetterprognose-wettervorhersage.de zu werden, melden Sie sich einfach und unverbindlich über das Kontaktformular.

Kontakt zu uns