Wetter im Winter 2012/2013 - Wetterprognose vom 12. Februar

| M. Hoffmann
Das Wetter "dümpelt" bis über das kommende Wochenende so vor sich hin. Teils trüb, teils aufgelockert bewölkt mit etwas Schneegriesel oder Sprühregen bei langsam milder werdenden Temperaturen. Spannend bleibt der Zeitraum zwischen dem 17./19. Februar - darin ist man sich zwischenzeitlich einig, dass hier über den weiteren Wetterverlauf entschieden wird. Und der ist maßgeblich davon abhängig, wie sich das aufwölbende Hoch über Mitteleuropa verhalten wird. In den aktuellen Simulationen wölbt sich das Hoch weit westlich bis nach England/Skandinavien auf und blockiert das milde Atlantikwetter. Im weiteren Verlauf tendiert die Zugrichtung des Hochrucksystems in Richtung Island/Grönland und provoziert die "gestörte Zirkulation" - anders ausgedrückt wird eine Troglage arktischen Ursprungs im letzten Februar Drittel zunehmend wahrscheinlicher - und zwar mit allem was dazugehört (Grenzwetterlagen, Schneefälle, eisgie Temperaturen) - langweilig ist solch eine Wetterlage selten. Aber es gibt auch die andere Seite - wenn der Prozess zu dynamisch abläuft (in sich kollabiert), dann hat sich ruckzuck eine milde Südwest- bis Westvariante eingestellt. Verläuft der Prozess hingegen normal, so ist ein März-Winter nicht ausgeschlossen. So verwundert es auch kaum, dass das Langfristmodell seine Wetterprognose für die Temperaturen im Februar nochmals nach unten korrigiert hat - diese sind nun fast überall -1 bis -2 Grad zu kalt gegenüber dem langjährigen Mittel. Der AO-Index ist negativ und der NAO-Index hat zunehmend eine negative Tendenz - das sind die Indikatoren für die simulierte Troglage. Was macht der Polarwirbel? Zum 20. Februar hin wird ein kräftiges Hochdruckgebiet (1050 hPa) zwischen Kanada/Polargebiet bis nach Grönland reichend, gleichzeitig "kontaktsuchend" mit dem sibirischen Hochdrucksystem - ist für Februar nichts aussergewöhnliches - dennoch auch ein Indiz dafür, dass die Zirkulation weiterhin gestört bleiben sollte. Zusammengefasst und einfacher Ausgedrückt ist im letzten Februar Drittel eine weitere winterliche Episode aktuell wahrscheinlicher als milde oder frühlingshafte Temperaturen. Im Laufe des Abends erfolgt eine Aktualisierung dieser Wetterprognose.
Update:
Die Unsicherheiten bleiben groß, da alles von der Position des Hochdruckzentrums abhängt. Aktuell simuliert das amerikanische Wettermodell eine ruhige und mit +2/+7 Grad milde Wettervariante zum 19. Februar. Das europäische Wettermodell hingegen simuliert ab dem 19. Februar eine winterliche Variante. Die Kontrollläufe zeigen keine Tendenz. Weiterhin sind viele Wetteroptionen im letzten Februar Drittel möglich, wobei eine Westwetterlage derzeit am unwahrscheinlichsten erscheint.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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