Wetter im Winter 2012/2013 - Wetterprognose vom 5. Februar

| M. Hoffmann
Der Blick auf die Simulationen der Wettermodelle zeigt eines recht deutlich - eine erneute Zunahme der Westwindwetteraktivität ist bis zum 13. Februar als unwahrscheinlich zu bezeichnen. Insgesamt wird das Wetter über Mitteleuropa zunehmend Gradientenschwach, was die Temperaturen Tag für Tag etwas niedriger macht (lokale Auskühlungs- und zunehmende Abstrahlungseffekte). Zudem breitet sich in den kommenden Tagen in den südlichen Landesteilen etwa oberhalb 300 Meter eine relativ dicke Schneedecke aus, was die Temperaturen - vor allem in den aufklarenden Nächten - noch weiter runter zieht. So werden im Temperaturspekrtum der Kontrollläufe zum 13. Februar Tageswerte zwischen -10 bis +1 Grad, im Mittel -2 Grad ausgegeben. Das zeigt, wohin der Wettertrend geht. Was noch unklar ist, wie sich die neue Großwetterlage einstellen wird. Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell, so baut sich über dem westlichen Europa eine schwache Hochdruckbrücke zwischen dem Azoren- und Skandinavienhoch auf, die zum 14. Februar durch Atlantikeinfluss kurzzeitig durchbrochen werden kann - alles in allem bleiben die Tagestemperaturen demnach bis zum 20. Februar weitestgehend um 0 Grad relativ winterlich, wenngleich auch (noch) keine Extremtemperaturen zu erwarten sind. Das europäische Wettermodell zeigt eine zunächst ähnliche Entwicklung, wobei das Azorenhoch noch einmal in Richtung Grönland "Aufkeilen" kann. Dadurch wird ein Abtropfprozess eines Tiefdrucksystems zum 11. Februar über das Mittelmeer unterstützt, was z.T. kräftige Schneefälle im Westen und Süden zur Folge hat. Im weiteren Verlauf wird im europäischen Wettermodell die Hochdruckbrücke Azoren-/Skandnavienhoch unterstützt, was im Anschluss relativ trockenes, teils trübes Winterwetter mit Temperaturen überwiegend im Dauerfrostbereich bedeutet. Auch demnach sind (noch) keine Extremtemperaturen wie im Februar vergangenen Jahres zu erwarten. Der Grund liegt darin, dass sich mit der Hochdruckbrücke eine nordöstlich gerichtete Grundströmung einstellt - in diesen Regionen fehlt aber die Kälte, so dass die negativ Temperaturen durch Abstrahlung etc. "selbst und vor Ort produziert" werden. Die Betonung liegt dabei auf "noch", denn Blickt man noch etwas weiter in die Zukunft, so sieht man von Nordosten her das sibirische Hochdrucksystem seine Fühler nach Mitteleuropa ausstrecken - das hätte Potential für kältere Temperaturen, die aber in diesen Regionen aktuell auch noch nicht vorhanden sind. Das sibirische Hoch könnte aber auch einen gegenteiligen Effekt herbeiführen, welcher bereits ab Mitte Dezember 2012 für alle spürbar war, denn in "falscher" Position kann dies über Mitteuropa auch zu einer milden Süd- bis Südwestströmung führen. Zusammenfassend zeigt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit das Wetter bis 15. Februar winterlich, örtlich nasskalt und oberhalb 400 Meter tief winterlich. Darüber hinaus muss abgewartet werden, wie sich die Hochdrucksituation entwickelt - zum heutigen Stand ist ein Fortbestand der winterlichen Wetterlage bis in das letzte Februar Drittel nicht unwahrscheinlich und würde zum bisherigen Winterverlauf passen. Im Laufe des Abends erfolgt eine Aktualisierung dieser Wetterprognose.
Update
Es bleibt dabei - das amerikanische und europäische Wettermodell zeigen unterschiedliche Lösungsansätze bezüglich der Position des Hochdrucksystems bei Skandinavien ab dem 12. Februar, wobei das winterliche Wetter nach beiden Simulationen bis 15. Febraur als wahrscheinlich erscheint. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, könnte das Winterwetter noch mit einem "erstarkten Skandinavienhoch" eine "Kür" bis in das letzte Februar Drittel hinein hinlegen

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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