Wetter im Winter 2012/2013 - Wetterprognose vom 24. Januar

| M. Hoffmann
Die Würfel scheinen gefallen zu sein - die Frontalzone, mitsamt nasskaltem und stürmischen Wetter, wird bereits Ende Januar den meisten Schnee unterhalb 600 Meter in Deutschland dahin schmelzen lassen. In den ersten Februar Tagen bleibt aller Voraussicht nach das wechselhafte und nasskalte Wetter erhalten, man erkennt aber schon heute, dass die turbulente Wetteraktivität auf dem Atlantik zum Beginn des Februars allmählich nachlässt und sich das bisher "flache" Azorenhoch allmählich aufwölben kann. Daraus könnte sich rasch eine Hochdruckblockade auf dem Atlantik bilden, was eine erneute Troglage mit winterlichem Wetter in Mitteleuropa zur Folge haben wird. Wie steht es generell um das Winterwetter? Das major warming hat seinen Höhepunkt bereits Anfang des zweiten Januar Drittels überschritten und die Situation sollte sich gegen Ende Januar weitestgehend normalisiert haben. Die Geschehnisse in der Startosphäre wirken sich in ihrer Wirkung meist 7-14 Tage zeit verzögert aus, so dass nach dem ersten Februar Drittel der Polarwirbel seine Aktivität wieder aufnehmen könnte - die Wahrscheinlichkeit für Polarwirbelsplits wird wohl abnehmen. Der AO-Index zeigt aber bis Mitte Februar negative Werte, wobei sich der NAO-Index auf Normalniveau bewegt. Mildes oder winterliches Wetter, was ist wahrscheinlicher? Die Szenarien von nasskaltem Westwindwetter und einer winterlichen Troglage über Deutschland sind in ihrer Gewichtung nahezu gleich zu setzen. Warum? Es gibt in der Meteorologie zwei Theorien - die Erhaltungsneigung, bei der sich die ursprüngliche Großwetterlage kurzzeitig gestört zeigt, sich im weiteren Verlauf aber wieder einstellt (Winter 2009/2010). Die andere Theorie ist das Ausgleichsverhalten - die zuvor lang anhaltende Großwetterlage wird durch eine gegenteilige Großwetterlage abgelöst. Entscheidend wird wohl das erste Februar Drittel werden - schafft es das Azorenhoch eine nachhaltige Atlantikblockade aufzubauen, so sollte das Winterwetter rasch zurückkehren, in anderem Fall wird es wohl bei kurzen winterlichen Episoden bleiben. Das Langfristmodell simuliert weiterhin relativ normale Temperaturen in Deutschland mit dem Trend zu etwas zu kalten und trockenem Wetter im Norden, während der Süden etwas zu nass ausfallen könnte. Eine Aktualisierung dieser Wetterprognose erfolge im Laufe des Abends.
Update
Das sich die Milderung durchsetzen wird, steht zwischenzeitlich außer Frage. Der Höhepunkt der Milderung könnte aber bereits am Mittwoch mit Tagestemperaturen von +6/+12 Grad überschritten sein, denn im weiteren Verlauf wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach nasskaltes Wetter einstellen. In den ersten Februar Tagen ist zudem mit wechselhaftem Wetter zu rechnen, wobei die Schneefallgrenze zwischen 300 und 900 Meter schwanken wird. Ein erneutes winterliches Szenario ist nach den aktuellen Simulationen frühestens zum 4./6. Februar zu erwarten

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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