Wetter im Winter 2012/2013 - Wetterprognose vom 18. Januar

| M. Hoffmann
Überwiegend stimmen die Wettermodelle mit ihren Simulationen darin überein, dass die kommende Woche weitestgehend winterlich bleibt. Darüber hinaus zeigen sich die Wettermodelle differenzierter - am mildesten ist dabei erneut das amerikanische Wettermodell, welches die kräftigen Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik bis nach Mitteleuropa "durchrauschen" lässt - nasskaltes Wetter wäre die Folge, wobei es oberhalb 500 Meter winterlich bleiben sollte. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so bleibt Mitteleuropa fest in winterlicher Hand, da sich das skandinavische Hochdrucksystem weiterhin behaupten kann - es geht zum Monatsende nach diesen Simulationen gar eine Verbindung mit dem sibirischen Hochdrucksystem ein, was bis in den Februar hinein eine eisige Ostlage zur Folge hätte. Was ist wahrscheinlicher? Aufgrund des äußerst aktiven Atlantiks mit Tiefdrucksystemen teilweise unter 955 hpa ist vieles möglich - am wahrscheinlichsten zeigt sich die Lösung mit Skandinavienhoch und südlich verlagerter Tiefdruckrinne (38%). Auch ein komplettes Abblocken des Atlantikwetters ist wahrscheinlich (30%) - dabei kommt es auf die Positionierung der Hochdrucksystems an. Und wie wahrscheinlich ist eine Milderung? Schaut man auf die Kontrollläufe, so ist eine nasskalte Variante ab dem 27. Januar ebenfalls nicht unwahrscheinlich (32%). Das Langfristmodell zeigt das Wetter im Februar in der wahrscheinlichsten Variante mit Skandinavienhoch und südlich verlagerter Tiefdruckrinne - demnach fällt der Februar im Norden deutlich zu kalt und der Süden normal aus, wobei der Norden deutlich zu trocken und der Süden deutlich zu nass wird. Sollte es so kommen, sind in den Alpenregionen ordentliche Neuschneemengen zu erwarten. Was zeigt der AO-Index? Der bleibt weiterhin negativ und somit bleibt der Polarwirbel weiterhin gesplittet. Der NAO Index hat hingegen noch keine Richtungsvorgabe und verbleibt im normalen Bereich. Was macht der Kaltluftausbruch auf dem Atlantik, welcher im wesentlichen die "Wetterküche anheizt"? Der geht ungehindert bis Monatsende weiter - ein Ende der Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik ist damit erst einmal nicht in Sicht. Anders ausgedrückt werden die Unsicherheiten nicht abnehmen, wobei die Randfaktoren weiterhin für in Deutschland typisches Winterwetter sprechen. Mehr dazu gibt es heute Abend in einer Aktualisierung dieser Wetterprognose.
Update:
Das amerikanische Wettermodell führt seine milde Variante ab dem 26./27. Januar weiterhin fort, während das europäische Wettermodell mit dem Kontinentalhoch die eisige Kälte aus dem Osten nach Mitteleuropa fließen lässt. Das eine hätte nasskaltes Wetter, das andere trockenes und kaltes Wetter zu Folge. Welches Szenario ist wahrscheinlicher? Zum aktuellen Stand geht beides, wobei das winterliche Szenario mit 56% noch wahrscheinlicher ist. Warum ist das so? Die kalte Luft bei Neufundland "donnert" unentwegt auf den Atlantik, was teilweise enorme Tiefdrucksysteme entstehen lässt - es werden bis zu 950 hpa vor England mit Spitzenwindgeschwindigkeiten von 180 km/h simuliert - die "Wetterküche" ist voll aktiv. Einzig der Hochdruck über Skandinavien hält dagegen, mal mehr, mal weniger - und das ist der Knackpunkt.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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