Wetter im Winter 2012/2013 - Wetterprognose vom 17. Januar

| M. Hoffmann
Spannend wurde es im Verlauf des gestrigen Tages dann doch noch einmal, als das amerikanische Wettermodell die Frontalzone aus Westen zum 23. Januar über Mitteleuropa simulierte - das hätte mildes Wetter im Verlauf des letzten Januar Drittels zur Folge gehabt. Aber mittlerweile muss man feststellen, dass das amerikanische Wettermodell so seine Probleme mit der aktuell gestörten Zirkulation hat - zuerst sind die Simulationen zu forsch, dann gemäßigt um letzten Endes dann in die Simulationen der anderen Wettermodelle "einzuschwingen". Dennoch ist es immer ein erster Indikator einer Veränderung, wenn ein Wettermodell zum "Ausreißer" wird. Die Kontrollläufe sind bei komplexen Wetterlagen eine gute Hilfestellung um eine Simulation zu bewerten. Aktuell schneit es im Süden teils länger andauernd und in Bayern auch kräftig, so dass es südlich der Mittelgebirge bis in die Abendstunden 5-25 cm Neuschnee geben wird. Über das Wochenende wird es etwa südlich der Donau milder, der dort vorhanden Schneedecke werden die +2 Grad tagsüber aber kaum etwas anhaben können. Der Grund für die Milderung ist in der Höhe einfließende warme Luft, die sich durch eine fehlende Durchmischung nicht bis in die Bodenschichten durchsetzen kann. Zudem wird Bodennah mit einem Wind aus überwiegend östlichen Richtungen kalte Luft herangeführt. Als Beispiel dienen die Alpen - dort werden am Sonntag auf 1.800 Meter bis +5 Grad simuliert, während es in München mit -3 Grad frostig bleibt. Je nachdem ob Niederschlag mitgeführt wird, kann dieser als Schnee oder auch als gefrierender Regen fallen. Im letzten Januar Drittel hält das Skandinavien Hoch weiter "tapfer" gegen den Ansturm der Tiefdrucksysteme aus dem Westen stand und sorgt im weiteren Verlauf mit einer zunehmenden Meridionalisierung wieder für eine Frostverschärfung in ganz Deutschland. Dauerfrost ist zum heutigen Stand im letzten Januar Drittel als sehr wahrscheinlich einzustufen (78%). Unsicherheiten gibt es weiterhin - der Kaltluftausbruch auf dem Atlantik bleibt aktiv, so dass die Tiefdruckaktivität dort nicht nachlassen wird. Das kann zu einer Vielzahl an Überraschungen führen - als wahrscheinlich gilt heute eine südlichere Verlagerung der Tiefdruckrinne über Frankreich bis über das Mittelmeer, was die bereits bekannten Schneegaranten für den Süden sind (vermehrte Tendenz zu Vb- und Grenzwetterlagen). Es sieht ganz danach aus, als dass die Lagen oberhalb etwa 400 Meter im Süden und Osten ordentlich Neuschnee zwischen dem 21.-24. Januar hinzu bekommen werden, darunter muss man abwarten welche Luftmassen diese Mittelmeertiefs mit sich führen. Im Großen und Ganzen zeigen die Wettermodelle heute einen weiteren Fortbestand des winterlichen Wetters mit einer hoch winterlichen Hochdrucklösung zum Ende des letzten Januar Drittels. Aus diesem Grund wird wohl auch die heutige Wetterprognose des Langfristmodells zum Wetter im Februar 2013 um -2 bis -0,5 Grad zu kalt simuliert. Vermehrte Niederschläge sind demnach im Süden zu erwarten, während es im Norden zu trocken wird, in Skandinavien gar extrem zu trocken. Das Skandinavienhoch könnte sich demnach noch längere Zeit halten. Ein Update dieser Wetterprognose erfolgt heute im Laufe des Abends.
Update:
Das winterliche Wetter bleibt nach den heutigen Simulationen bis zum Ende der neuen Woche erhalten. Im weiteren Verlauf massive Kaltluftansammlung über dem europäischen Nordmeer, was die Turbulenzen erhöhen wird. Kommende Woche immer wieder Niederschlage, dabei im Norden 0-5cm, in der Mitte 2-10 cm, im Süden 3-20 cm möglich. Nacht sehr strenger Frost bis -15 Grad.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +4,2 +3,1 +1,8 243,8 l/m² - zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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