Wetter im Winter 2012/2013 - Wetterprognose vom 14. Januar

| M. Hoffmann
Auch heute keine weitere Klarheit im weitern Verlauf über das Winterwetter - so lange jedes Wettermodell seine eigenen Simulationen von Lauf zu Lauf über "den Haufen wirft", bleibt der Interpretationsspielraum groß - zumal keines der Wettermodelle gleiche Verhältnisse im letzten Januar Drittel simulieren. Als sicher gilt das winterliche Wetter bis zum 20. Januar mit einer Frostverschärfung zum kommenden Wochenende und einer dicken Schneedecke südlich der Mittelgebirge. Wenn die Wettermodelle etwas gemeinsam haben, so ist es die Hochdruckentwicklung bei Skandinavien und der massive Kaltluftausbruch über dem östlichen Kanada. Geht es nach der Simulation des amerikanischen Wettermodells, so kann das Hoch den Tiefdrucksystemen aus dem Westen nichts entgegensetzen und das Wetter wird ab dem 22./24. Januar zunehmend nasskalt. Das europäische Wettermodell sieht das Hoch über dem europäischen Nordmeer konstanter, so dass es bei dem überwiegend winterlichen Wetter auch im letzten Januar Drittel bleiben wird. Der Grund für diese Unsicherheiten ist der Kaltluftausbruch über dem Osten von Kanada, nach Neufundland, bis weit in den Atlantik hinein. Eine langwellige und sehr kräftige Tiefdruckentwicklung (steuerndes Tiefdrucksystem Grönland-Island) auf dem Atlantik ist die Folge, was den NAO-Index (Hochdruck Azoren - Tiefdruck Island) im letzten Januar Drittel so langsam in den positiven Bereich bringt. Auch die Kontrollläufe zeigen den Wettertrend mit einer langsamen, aber stetigen Milderung im letzten Januar Drittel, wobei das Temperaturspektrum z.B. am 24. Januar mit -8/+5 Grad noch einige winterliche Optionen hat. Anders ausgedrückt stellt sich nasskaltes Wetter gegenüber winterliches Wetter mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 50:50 dar. Unbefriedigend für die einen, spannende Wetterentwicklung für die anderen. Heute Abend werden wir diese Wetterprognose aktualisieren.
Update:
Modellsimulationen weiterhin differenziert, wobei eine nasskalte Variante allmählich mehr Wahrscheinlichkeiten einnimmt 55%/45%. Eisige Kälte ist in allen Varianten nicht weit entfernt. Eine mögliche Lösung liegt wohl in einer kurzen turbulenten und nasskalten Phase zwischen dem 21./23. Januar mit anschließender winterlichen Wetterlage oberhalb 300-500 Meter, bzw. Grenzwetterlage. Warum? Polarwirbelsplit mit günstiger Achse Mitteleuropa und zunehmende Meridionalisierung (Nord-Süd Achse) in der Mehrheit der Kontrollläufe, was für den Fortbestand der gestörten Zirkulation spricht. Was spricht für die Milderung? Ganz klar der Kaltluftausbruch auf dem Atlantik, der ein steuerndes Tiefdrucksystem mit Kerndruck von 945 hpa (nach amerikanischen Wettermodell) zwischen England/Island ansetzen wird. Solch ein Tiefdrucksystem wäre schon "ne Wucht", kann aber zu entsprechenden "Gegenreaktionen" führen - in der Stärke des Tiefdrucksystems und der Position des Hochdrucksystems liegt im wesentlichen die andauernde Unsicherheit.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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