Wetter im Winter 2012/2013 - Wetterprognose vom 7. Januar

| M. Hoffmann
Die Konstellation der Wettersysteme zum Wochenende ist jetzt so gut wie gesichert. Das Hochdruckgebiet wird bei beiden Wettermodellen zum Wochenende bei Skandinavien positioniert und im Zusammenspiel mit einen Tiefdruckgebiet über der Ostsee wird kalte Luft nach Deutschland geführt. Was sich in dieser Beschreibung so einfach darstellen lässt, wird im Detail umso komplizierter. Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell, so "mogelt" sich ein schwaches Tief über Frankreich, den Alpen bis über das Mittelmeer hindurch, was zu einer Grenzwetterlage führen kann. Die Zufuhr der kalten Luft wird dadurch unterbunden, so dass es im Süden nasskalt, im Norden zunehmend winterlich wird - die Grenze zwischen nasskaltem und winterlichem Wetter bildet zum heutigen Stand dabei das Mittelgebirge. Die kalte Luft wird nach dem amerikanischen Wettermodell für den Süden noch bis Montag verzögert, fließt dann aber auch dort allmählich ein, so dass in der neuen Woche in ganz Deutschland mit winterlichen Verhältnissen zu rechnen ist. Anders dagegen die Simulation des europäischen Wettermodells - auch hier ist dieses Tief über Frankreich simuliert, jedoch anders strukturiert, so dass die kalte Luft bereits zum Freitag Abend ganz Deutschland erreicht hat. Im weiteren Verlauf stellt sich in dieser Simulation mit einem Hoch bei Skandinavien und Tiefdruck über dem Mittelmeer winterliches Wetter ein. Der Blick auf den Polarwirbel zeigt mit einem weiteren Polarwirbelsplit und teilaktiven Komponenten über der Barentsee, sowie Hochdruck über die Grönlandsee durchaus eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine längere winterliche Periode. Auch der Jetstream bleibt chaotisch und wird weit südlich über dem Mittelmeer bis nach Afrika reichend simuliert. Diese Turbulenzen sind dem major warming zuzuschreiben, so dass die Zirkulation im zweiten Januar Drittel weitestgehend gestört bleiben sollte. Das zeigt auch der AO und NAO Index, beides Indikatoren für eine gestörte Zirkulation, welche nach der Monatsmitte deutlich negativ werden. Typisches Westwetter ist demnach nicht zu erwarten. Was zeigen die Kontrollläufe? 12 von 24 Simulationen zeigen ein winterliches Grundbild, 5 zeigen Hochdruck, 7 mildes Westwetter - bleibt noch eine Unsicherheit von knapp 30%. Das das Winterwetter nachhaltiger werden könnte, zeigt so langsam auch das Langfristmodell, welches seine Wetterprognose für den Januar von ursprünglich bis 3 Grad zu warm auf 0,5 bis 2 Grad zu warm herunter gerechnet hat. Der Februar wird zwischenzeitlich normal bis leicht zu kalt simuliert, wobei beide Monate etwas zu nass gegenüber dem langjährigen Mittel gezeigt werden. Vielleicht wird die Detailprognose für das Wetter am Wochenende im Laufe des Tages besser abschätzbar - aus diesem Grund werden wir im Laufe des Abends eine Aktualisierung dieser Wetterprognose herausgeben.
Update:
Etwas einheitlicher sind die Wettermodelle bezüglich der Wetterlage am kommenden Wochenende geworden - die kalte Luft kommt im Laufe des Samstag bis nach Süden voran, so dass in ganz Deutschland Schneefälle und Schneeschauer möglich sein sollten - es kommt hierbei aber immer noch auf die genaue Zugbahn des Tiefs an und wie stark Aufgleit- und Hebungsvorgänge (feuchte und relativ warme Meeresluft überströmt trockene und relativ kalte kontinentale Luft) sein werden. Ab Sonntag dann überall Temperaturen um 0 Grad. Im weiteren Verlauf bleibt es mit einer höheren Wahrscheinlichkeit beim winterlichen Wetter, wobei die Schneeoptionen im Süden höher als im Norden sind.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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