Wetter im Winter 2012/13 - Wetterprognose vom 15. Dezember

| M. Hoffmann
Betrachtet man sich die nun entwickelnde Großwetterlage, so sind sich die Wettermodelle zum 22. Dezember hin relativ einig geworden, wenn auch im Detail noch unterschiedlich, soll sich zwischen einen Tiefdrucksystem auf dem Atlantik und einem Hoch über Portugal/Spanien eine Südwestströmung einstellen. Dagegen stemmt sich aus dem Osten weiterhin das sibirische Hochdrucksystem, das vom europäischen Wettermodell deutlich weiter westlich simuliert wird, als es das amerikanische Wettermodell macht. Das Ergebnis ist jedoch - zumindest in der Simulation - das Gleiche: mildes Wetter. Je nach Modell mit mehr oder weniger Niederschlag - zumeist in flüssiger Form. Dabei nimmt das Hochdruckgebiet aus Sibirien eine blockierende Position ein, so dass das Tiefdrucksystem vom Atlantik nicht mehr in die Mittelmeerregion "abtropfen" kann, sondern sehr schnell in Richtung europäisches Nordmeer "geschossen" wird, was die Windzirkulation auf südliche Richtung anheizen wird. Es stellt sich weiterhin die Frage, was wohl passiert, wenn ein Hoch und ein Tief am Polarrand solche Dynamik erzeugen? In der Theorie können daraus Wellenbewegungen entstehen, welche wiederum Troglagen auslösen können, ebenfalls - Aufgrund des enormen Geopotentialtransportes in die Polarregion - ein erneutes Polarwirbelsplit hervorgerufen werden. Zusammenfassend stehen die Simulationen durchaus auf mildes Wetter, wobei die Unsicherheiten weiterhin vorhanden sind - Meteorologen werden in den kommenden Tagen kein leichtes Spiel haben, besonders was die Wettervorhersage für oder gegen weiße Weihnachten betrifft (Update gegen 14:00 Uhr). So viel sei verraten - die Tendenz der Kontrollläufe geht wieder in Richtung kälteres Wetter.
Update
Der Atlantik sieht auf den Modellkarten aus, wie wenn man in einem Suppentopf gründlich "herumrührt". Lauter einzelne, teils kräftige Tiefdruckzellen, die allesamt das gleiche Ziel haben - gegen das sibirische Hochdrucksystem anzurennen und sich dabei eine "platte" Nase zu holen. Für die Winterfans unter Ihnen hat das den Nachtteil, dass Deutschland genau in der südlichen, bzw. südwestlichen Strömungskomponente liegt und damit winterliches Wetter weiterhin nicht möglich ist. Erst um die Weihnachtszeit zeigen auch die Kontrollläufe wieder vermehrte Optionen, dass amerikanische Modell gar nach der Weihnachtszeit mit einem erneuten Wintereinbruch. Aber auch das europäische Wettermodell hält sich weiterhin Optionen für einen Wintereinbruch um die Weihnachtszeit offen.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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