Wetter im Winter 2012/2013 - Wettervorhersage vom 10. Dezember

| M. Hoffmann
Der aktuelle Blick auf die Wettermodelle ist für alle "Winterfans" enttäuschend - für das kommende Wochenende wird das Tiefdrucksystem auf dem Atlantik noch stärker und in einer nördlicheren Position simuliert, was zur Folge haben kann, dass die Tiefausläufer auch Deutschland mit viel Niederschlag überqueren und damit auch die milde Luft bis in tiefere Lagen durchsetzen werden. Der reine Modelloutput zeigt z.B. einen Anstieg der Temperatur am Samstag auf +6 Grad im Westen und +2 Grad im Osten. Zusammen mit dem simulierten Niederschlag wäre demnach der Schnee - auch bei 30 cm - innerhalb kürzester Zeit weg getaut. Immerhin handelt es sich hierbei um einen Temperaturanstieg in großer Höhe (1.500 Meter) von rund 18-20 Grad. So viel zum reinen Modelloutput, die Fakten zeigen, dass zum einen eine Menge Schnee in höheren Lagen liegt, die Temperaturen entsprechend kalt und die Nord- und Ostsee auch schon entsprechen ausgekühlt sind. Da muss mehr als ein Tiefdrucksystem ran, um die kalte Luft aus Deutschland auszuräumen. Das amerikanische Wettermodell simuliert eine Aneinanderreihung von Tiefdrucksystemen vom 14. Dezember bis zum 18. Dezember - Schnee hätte demnach kaum eine "Überlebenschance" unterhalb ca. 600 Meter - auch bei 30 cm nicht. Das europäische Wettermodell sieht die Milderung deutlich gemäßigter, aber auch hier taut der Schnee zumindest in weiten Teilen von Deutschland ab. Blickt man auf die Kontrollläufe, so ist die Milderung am Wochenende aus Modellsicht so gut wie sicher (76%). Offen bleibt weiterhin die Frage, wie es im Anschluss weitergeht. Zum heutigen Stand zeigen beide Wettermodelle wieder ein Abkühlung und Schneeschauer bis in tiefere Lagen um den 20. Dezember - spannend bleibt daher weiterhin die Frage, ob es weiße Weihnachten geben wird. Zusammenfassend kann man sagen, dass eine Milderung zum kommenden Wochenende eintreten wird. Es bleibt fraglich, ob sich die Milderung bis in tiefere Lagen (Durchmischung) durchsetzen kann, oder ob der Schnee konserviert bleibt. Aufgrund dieser Tatsache werden wir heute Abend ein Update dieser Wettervorhersage herausgeben.
Update
Das Tiefdrucksystem auf dem Atlantik erstreckt sich in einem Teil von Grönland, Spanien, Osteuropa und Skandinavien - mit anderen Worten: das Ding ist groß. Andererseits steht demgegenüber ein Hochdrucksystem von China, Sibirien über Kasachstan bis nach Skandinavien reichend gegenüber - auch groß. Dazwischen wird am Wochenende Deutschland in einer südlichen Strömung liegen. Die Milderung wird sich mit kräftigen, teils unwetterartigen Niederschlägen im Süden aller Voraussicht nach durchsetzen können und die Temperaturen auf etwa +5 Grad im Westen und +2 Grad im Osten ansteigen lassen. In den Modellsimulationen des heutigen Tages gibt es zwischenzeitlich kaum mehr eine Option, dass sich das Hochdruckgebiet etwas verlagern und damit die winterliche Phase verlängern könnte. Stattdessen wird man wohl mit Hochwasser rechnen müssen, da die Schneefallgrenze auf bis 1.600 Meter ansteigen kann. Das Winterwetter wird wohl zwischen dem 14. Dezember - 17. Dezember eine Pause einlegen - im Anschluss gibt es durchaus wieder vermehrte Optionen für winterliche Verhältnisse oberhalb 400 Meter

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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