Wetter im Winter 2012/13 - Wettertrend vom 18. September

| M. Hoffmann
Hat die Eisschmelze in der Arktis einen Einfluss auf unseren Winter? Zugrunde liegt dieser These ein Artikel aus der Nature.com, veröffentlicht in die Deutsche Sprache durch spektum.de. Der Rückgang der Eisfläche der Arktis nimmt weiterhin zu und erreicht von Jahr zu Jahr neue Rekordwerte. Aber welchen Einfluss hat die Eisschmelze auf das Wetter in Europa - Gibt es nun gar keine Winter mehr? Das Gegenteil soll der Fall sein, so Ralf Jaiser, Klimatologe am Alfred-Wegener-Institut in Potsdam. Man fand bei Forschungen heraus, dass es zwischen der Meereisausdehnung im späten Verlauf des Sommers und den Tief- und Hochdrucksystemen über dem nördlichen Atlantik ein Zusammenhang gibt. Zugrunde gelegt wurden meteorologische Messdaten zwischen den Jahren 1989 und 2011. Interessant dabei ist, dass das offene arktische Meer mehr Wärme in die Atmosphäre abgeben kann, was wiederum die Druckgradienten auf der Nordhalbkugel beeinflussen kann. Die Druckgradienten werden abgeschwächt, was Troglagen über Mitteleuropa fördert (gestörte Zirkulation, negativer NAO Index) und die Eisluftvorstöße im Winter wahrscheinlicher macht. Es gibt derzeit viele Indikatoren für einen "theoretisch" kalten Winter, wie Sie in unseren letzten Beiträgen über das Wetter im Winter 2012/13 nachlesen können. Fakt ist jedoch auch, dass das Wetter sich nicht unbedingt an alle Regeln hält und es letzten Endes doch ganz anders kommen kann. Ein Indiz hierfür ist das Langfristmodell, welches auch heute unbeirrt seinen Weg der vergangenen Wochen geht und nichts von einem zu kalten Wetter im Winter 2012/13 wissen möchte. Nach der neusten Wetterprognose zeigt sich für die Wintermonate Dezember 2012, Januar 2013 und Februar 2013 leicht bis mäßig zu warmes Wetter im Winter 2012/13 - ebenfalls deutlich positive Abweichungen werden in der Niederschlagssimulation gezeigt. Angemerkt sei an dieser Stelle, dass das Langfristmodell die Faktoren der Sonnenaktivität, El Niño Phänomen und die Arktis Eisschmelze nicht berücksichtigt. Das Langfristmodell des Deutschen Wetterdienstes (DWD) geht aktuell von einem normalen Verlauf des Winters 2012/2013 aus - auf gesplittet in Wahrscheinlichkeiten bedeutet das: zu kalter Winter 29%, normaler Winter 39%, zu warmer Winter 32%.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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