Wetterprognose: Tiefpunkt bald erreicht, Wetter kippt in Richtung Hochsommer
Eine weitere Störung beginnt heute, sich über Deutschland einzudrehen. Bis in den August hinein ist wiederholt mit Niederschlag zu rechnen, der besonders über Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern den Start in den August regelrecht ins Wasser fallen lassen kann. Ist das der letzte Störimpuls, oder folgen weitere nach? Und wie steht es um den Hochsommer, jetzt, da auch in Baden-Württemberg und Bayern die Sommerferien beginnen?
Die Störung zieht heute über der Nord- und Ostsee ihre Runden und sorgt über Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern nicht nur für dichte Bewölkung, sondern auch für zeitweiligen Niederschlag sowie starken, in Küstennähe teils stürmischen Wind (Wolkenradar). Weiter über dem Landesinneren schwächt sich der Niederschlag ab. Bei auflockernder Bewölkung kann sich zeitweise die Sonne zeigen, trübt sich in Richtung Baden-Württemberg und Bayern jedoch wieder ein, begleitet von einzelnen Schauern. Die Temperaturen erreichen +18 bis +22 Grad, mit Sonnenschein bis +24 Grad und in Schauernähe bis +16 Grad.
Regenwetter – unwetterartig über Norddeutschland
Der Störimpuls, verhält sich über Deutschland quasistationär und regnet an Ort und Stelle ab. In den kommenden Tagen, bis einschließlich 4. August, ist mit zeitweiligen Niederschlägen unterschiedlicher Intensität zu rechnen. Die Schwerpunkte liegen südlich einer Linie von Köln bis Dresden sowie im Norden von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Dort können sich unwetterartige Regensummen zwischen 40 und 80 l/m², örtlich sogar bis 100 l/m², ansammeln. Die Temperaturen pendeln sich auf +18 bis +22 Grad ein und können bei Regen bis auf +16 Grad absinken. Dazu weht ein mäßiger, zeitweise böiger Wind. Wer es genauer wissen möchte: Wetter August.

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Der Sommer macht sich bemerkbar
Die Großwetterlage zeigt sich durch die tückische Positionierung der Störung komplex. Warum? Es fehlt nicht viel, und ein weiterer Störimpuls könnte die Lücke zwischen Skandinavien, Deutschland und Osteuropa nutzen. Gleichzeitig schiebt sich von den Azoren ein Hochdruckkeil in Richtung Mitteleuropa. Die Frage ist, wer schneller agiert und damit das Wetter bis in die zweite Augustdekade prägt.
Sommerhoch setzt sich durch
Der Störung geht allmählich die Energie aus, dennoch verlängert sie den wechselhaften Wettercharakter bis zum 6. August. Temperaturen zwischen +16 und +20 Grad erinnern eher an einen Bibbersommer
als an den Hochsommer. Doch die Großwetterlage wandelt sich, ausgelöst durch ein Tief zwischen Grönland und Island im Zusammenspiel mit dem Azorenhoch. Diese Konstellation führt zu einem positiven NAO-Index und verändert das gesamte Setup.
Verändernd deshalb, weil sich die Störungen künftig auf dem Atlantik eindrehen und nicht mehr über Mitteleuropa. Zudem rotieren Tiefdrucksysteme gegen den Uhrzeigersinn, was über Mitteleuropa einen Keil des Azorenhochs weiter nach Norden aufsteigen lässt. Bis zum 10. August kann sich dadurch ein autarkes Hochdrucksystem über Deutschland etablieren.
Der Hochsommer und die Hitze
Die Konstellation zwischen dem Hoch über Europa und dem Tief über dem Atlantik bleibt weitgehend stabil. Da jedoch die Advektion der Luftmassen aus südwestlicher bis südlicher Richtung erfolgt, gelangen instabile, schwül-warme bis heiße Luftmassen nach Norden. Anders formuliert: Die Niederschlagstätigkeit nimmt zwar ab, doch steigt die Schauer- und Gewitteraktivität an – teils mit unwetterartigen Entwicklungen. Am 8. August erreichen die Temperaturen +24 bis +28 Grad, örtlich bis +30 Grad, und steigen bis zum 12. August auf +26 bis +32 Grad, im Süden sogar auf bis zu +34 Grad an. Über dem Norden bleibt es frischer mit +22 bis +26 Grad, wo der maritime Einfluss stärker wirkt. Damit bestätigt das europäischen Wettermodells den sommerlichen bis hochsommerlichen Wettertrend von gestern.

Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells: Hochsommer mit Hindernissen
Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells berechnet für den Zeitraum vom 4. bis 8. August das Eindrehen einer weiteren Störung im Bereich zwischen Skandinavien und dem westlichen Russland. Deutschland wird dabei von den Ausläufern erfasst, was den Keil des Azorenhochs zunächst auf Distanz hält und den wechselhaften Wettercharakter fortbestehen lässt.
Weiterer Regen und böiger Nordwestwind
Das Skandinavientief positioniert sich mit seinem Kern nordöstlich von Deutschland. Durch dessen Drehbewegung gegen den Uhrzeigersinn stellt sich eine nordwestliche Grundströmung ein, was zu zahlreichen Schauern und örtliche Gewittern führt. Die Temperaturen steigen auf +17 bis +22 Grad, im Südwesten bis auf +24 Grad an. Über den Küsten sind stürmische Windböen nicht auszuschließen.
Hochsommer
Die Störung zieht über Russland in Richtung Karasee ab und gibt den Weg für das Azorenhoch frei, dessen Keil sich von Deutschland aus in Richtung Skandinavien ausweitet, bis er zum 13. August allmählich über Osteuropa abkippt. Gleichzeitig formieren sich bei Island Tiefdrucksysteme, die nicht weiter nach Osten vorankommen und nach Süden – in Richtung England – austrogen.
Vom 8. bis 13. August stellt sich über Mitteleuropa eine hochdruckdominierte Wetterlage ein. Nennenswerter Niederschlag bleibt aus, die Sonnenscheindauer nimmt zu und die Temperaturen erreichen mit +28 bis +34 Grad hochsommerliche Werte. Regional werden bis zu +37 Grad simuliert, was Wüstentage und tropische Nächte nicht ausschließen lässt. Auch das amerikanische Vorhersage-Modell bestätigt heute den hochsommerlichen Trend, wenngleich die Unsicherheiten mit der Störung über Skandinavien größer sind.

Auf den Punkt gebracht: Der Trend geht in Richtung Hochsommer
Der Schaukelsommer
hält sich nach den Prognosen beider Vorhersagemodelle voraussichtlich bis mindestens zum 6. August. Auf dem Atlantik sorgt ein positiver NAO-Index für eine Umstrukturierung de Großwetterlage, wodurch sich mit höherer Wahrscheinlichkeit ein Keil des Azorenhochs in Richtung Deutschland ausdehnen kann. Sommerlich bis hochsommerlich warm – das ist der Trend. Ob sich daraus eine nachhaltig stabile Wetterlage entwickelt, bleibt abzuwarten.
Welches Wetter wahrscheinlich ist
Bereits vor rund 14 Tagen favorisierten die Kontrollläufe mit einer südwestlichen Ausrichtung der Grundströmung diese Veränderung, und daran hat sich nichts geändert. Im direkten Vergleich zu den Kontrollläufen zeigen beide Vorhersagemodelle aktuell die deutlich wärmste Entwicklung. In den kommenden Stunden sind noch Schwankungen möglich, weshalb hochsommerliche Werte jenseits der +30 Grad-Marke weiterhin mit einem gesunden Maß an Skepsis zu betrachten sind.
Die Kontrollläufe berechnen für den Zeitraum vom 30. Juli bis 6. August einen Mittelwert der Tagestemperaturen von +17 bis +22 Grad. Anschließend steigt das Temperaturniveau auf +24 bis +26 Grad, was einem Spektrum von +24 bis +28 Grad entspricht, örtlich auch bis +30 Grad. Zudem wurde die Temperaturprognose im Vergleich zu den vergangenen 24 Stunden etwas nach oben korrigiert.
Die Regenprognose
Auch die Regenprognose spricht für eine Hochdruckentwicklung. Bis zum 6. August ist mit einer leicht bis mäßig erhöhten Niederschlagsaktivität zu rechnen. Danach trocknet es zunehmend ab; mit schwach erhöhten Niederschlagssignalen bleibt es weitgehend trocken, einzelne Schauer oder Gewitter sind jedoch nicht auszuschließen. Ein großer Schritt in Richtung Hochsommer. Schaun mer mal.

| Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
|---|---|---|
| 5. August | +11 bis +27 Grad | +17 bis +20 Grad |
| 9. August | +17 bis +33 Grad | +22 bis +25 Grad |
| 14. August | +16 bis +36 Grad | +22 bis +25 Grad |


