Wetterprognose: Hitze und Unwetter im Siebenschläferzeitraum - Ein von Unwettern geprägter Sommer 2025
Hitze mit zunehmender Schwüle sowie aufziehenden Schauern und Gewittern ist am Wochenende über Deutschland zu erwarten, bevor in der neuen Woche ein Wettercharakter folgt, der zwischen sommerlich, hochsommerlich und unbeständig schwankt. Mancherorts besteht eine erhöhte Unwettergefahr. Wie geht der Sommer im Siebenschläferzeitraum weiter – bringt er ein stabiles Hitzehoch oder kippt das Wetter doch noch in eine völlig andere Richtung?

Hitze! Am Wochenende breitet sich eine schwül-heiße Luftmasse von Süden her nordwärts aus. Die Temperaturen steigen heute auf +25 bis +32 Grad und am Sonntag sogar auf bis zu +38 Grad (Warnlagenbericht). Meist bleibt es trocken, doch ab Sonntagnachmittag können nördlich einer Linie von Saarland bis Hamburg zunächst Quellwolken und später gewittrige Schauer für Abwechslung sorgen (Gewitterradar).
Wechselhaftes Sommerwetter
In der Nacht zum Montag zieht eine schwache Front von Nordwest nach Südost und bringt teils kräftige Schauer und Gewitter, die regional unwetterartig ausfallen können. Tagsüber verharrt die Front südlich einer Linie vom Schwarzwald bis zum Bayerischen Wald und führt zu weiteren Schauern und Gewittern. Nördlich davon lassen die Schauer nach, und bei auflockernder Bewölkung zeigt sich zunehmend die Sonne. Eine Ausnahme bildet die Küste von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, wo gelegentliche Schauer ebenfalls für Abwechslung sorgen können. Der Wind frischt stark böig bis stürmisch auf und drückt die Temperaturen im Norden auf etwa +20 Grad, im Südosten auf bis zu +28 Grad.
Im weiteren Wochenverlauf bewegt sich erneut eine schwül-warme bis heiße Luftmasse von Süden her auf Deutschland zu und lässt die Temperaturen bis zur Wochenmitte in Richtung der +35-Grad-Marke steigen. Ab Mittwochabend ist mit teils unwetterartigen Schauern und Gewittern zu rechnen, die sich in der Nacht zum Donnerstag ostwärts ausbreiten. Wer es genauer wissen möchte – Wetter Juni 2025.

Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Hitze, Sommer, Unwetter und erhebliche Temperaturschwankungen
Nach stabilem Sommerwetter sehen die obenstehenden Wetterkarten nicht aus. Die Front, welche laut Wetterprognose des europäischen Wettermodells in der kommenden Woche zwischen Island und England liegt, wird sich nach aktuellen Berechnungen zum Wochenende hin weiter nach Deutschland verlagern.
Temperatursturz
Erreichen die Temperaturen am Mittwoch noch Höchstwerte von bis zu +36 Grad, so sinken sie mit dem Durchzug der Front am Samstag deutlich auf ein vorläufiges Minimum von +16 bis +22 Grad. Ein markanter Temperatursturz, begleitet von dichter Bewölkung, kräftigem Wind und zeitweiligem Niederschlag.
Temperatursprung
Nach dem Durchzug der Front wölbt sich am 29. Juni von Südwesten her der nächste Keil des Azorenhochs in Richtung Deutschland auf. Dieser sorgt mit einer Erhaltungsneigung für einen erneuten Temperaturanstieg in den sommerlichen bis hochsommerlichen Bereich. Das Maximum wird am 2. Juli mit bis zu +34 Grad simuliert.
Wie steht es um den stabilen Sommer im Siebenschläferzeitraum?
Der Siebenschläferzeitraum erstreckt sich vom 27. Juni bis zum 10. Juli. Die Großwetterlage, die sich in diesem Zeitraum einstellt, besitzt das Potenzial, das Sommerwetter bis weit in den August hinein zu beeinflussen. Das europäische Vorhersagemodell berechnet zwar einen Hochdruckkeil Anfang Juli, doch zeigt sich dieser – zumindest derzeit – instabil und lässt wiederholt Störungen in Form von Schauern und Gewittern zu. Abhängig von Häufigkeit und Intensität der Schauer schwanken die Temperaturen zwischen +28 bis +32 Grad und +20 bis +25 Grad. Bei heftigeren Schauern kühlt es vorübergehend auf bis zu +17 Grad ab. Viel Sonnenschein hingegen kann die Temperaturen auf bis zu +36 Grad ansteigen lassen – allerdings sind auch diese Phasen nur von kurzer Dauer. Eine dauerhaft stabile Wetterlage stellt sich nicht ein.

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Hitzeblase von Süden, kühle Luft von Norden
Ungewöhnliches berechnet der Wettertrend des amerikanischen Wettermodells. Das Hoch wölbt sich bis zum 2. Juli wiederholt in Richtung Mitteleuropa auf und bestimmt über weite Strecken das Wetter über Deutschland. Dadurch können die Temperaturen Anfang Juli auf bis zu +38 Grad ansteigen. Die Prognose der Amerikaner ähnelt damit zunächst jener des europäischen Wettermodells – auch hinsichtlich der Stabilität des Hochdrucksystems.
Die Großwetterlage kippt
Dem Hoch gelingt es offenbar nicht, sich bis zum 4. Juli nachhaltig zu stabilisieren. Zwar verlagert es sich in Richtung Skandinavien, doch schwächelt es an seinem westlichen Rand. Das Islandtief nutzt diese Schwäche, um Störungen nach Mitteleuropa zu lenken. Nach dem heißen Start in den Juli folgt daher ein schwül-warmes Wettergemisch, das bei Temperaturen von +25 bis +30 Grad immer wieder zu unwetterartigen Schauern und Gewittern führen kann. Zeigt sich die Sonne längere Zeit, können die Temperaturen auf bis zu +33 Grad steigen.
Hitzeblase über dem Süden
Bemerkenswert ist die Prognose des amerikanischen Wettermodells hinsichtlich einer Hitzeblase, die sich Anfang Juli von Afrika über die westliche Mittelmeerregion bis nach Spanien, Portugal und die Azoren ausdehnt. Dort lassen die Temperaturen die +40-Grad-Marke überschreiten. Sollte es dem Islandtief nicht gelingen, den Aufbau einer stabilen Wetterlage über Mitteleuropa zu stören, könnte die heiße Luftmasse mit einer Südwestanströmung über Spanien und Frankreich bis in die Schweiz, nach Österreich und Deutschland vordringen. Diese Entwicklung behalten wir im Hinterkopf und werden sie in den kommenden Tagen weiter beobachten.

Auf den Punkt gebracht: Hitze oder Unwetter?
Die bevorstehende Wetterlage hat es in sich und bietet weiterhin die Grundlage für zwei gegensätzliche Extreme: Zum einen eine Hitzeblase, zum anderen eine schwül-warme, instabile Luftmasse, die immer wieder – teils unwetterartig – zu Schauern und Gewittern neigt.
Welches Wetter wahrscheinlich ist
Innerhalb des Siebenschläferzeitraums bestehen weiterhin Unsicherheiten in der Wetterentwicklung, die sich auch in den Kontrollläufen widerspiegeln. Das Temperaturspektrum in 1.400 Metern Höhe reicht beispielsweise am 2. Juli von +3 bis +22 Grad – eine Differenz von 19 Grad. Zum Vergleich: Für eine solide Wettervorhersage liegt die wünschenswerte Abweichung bei 2 bis 4 Grad, für eine grobe Wetterprognose bei bis zu 6 Grad. Der Mittelwert aller Kontrollläufe bleibt jedoch bis Juli in einem Bereich, der im Vergleich zum vieljährigen Mittel zwischen +2 und +4 Grad liegt – phasenweise sogar bei bis zu +8 Grad. Nachfolgend sinkt die Temperaturanomalie über dem Norden auf +1 bis +2 Grad, über dem übrigen Deutschland auf +2 bis +3 Grad. Es bleibt also deutlich zu warm.
Die Regenprognose bis Juli
Zwischen dem 25. und 27. Juni sind die Niederschlagssignale erhöht. Darüber hinaus pendeln sie sich über dem Süden, Osten und Westen in einem schwach bis allenfalls leicht erhöhten Bereich ein. Über dem Norden Deutschlands zeigt sich hingegen eine leicht bis phasenweise mäßig erhöhte Niederschlagsentwicklung – ein Hinweis auf verstärkten maritimen Einfluss. Eine stabile Wetterlage im Siebenschläferzeitraum ist nicht erkennbar. Stattdessen deutet sich zunehmend ein südwestlich dominiertes Grundmuster an. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
27. Juni | +13 bis +29 Grad | +22 bis +25 Grad |
1. Juli | +15 bis +35 Grad | +24 bis +26 Grad |
6. Juli | +12 bis +36 Grad | +22 bis +25 Grad |
