Sommertrend: Zwischen Hitze, Hochsommer, Krawallwetter und einem Temperatursturz
Die Unwetter ziehen ab und ein Hochdrucksystem breitet sich über Deutschland aus, wodurch die Temperaturen zunächst in den sommerlichen und zum Wochenende hin sogar in den hochsommerlichen Bereich ansteigen. Während sich die Prognosemodelle hinsichtlich der bevorstehenden hochsommerlichen Wetterlage weitgehend einig sind, gibt es bis Juli unterschiedliche Szenarien – sie reichen von einer weiteren Intensivierung der Hitze bis hin zu einem markanten Temperatursturz mit spürbarer Abkühlung.

Die letzten Ausläufer der Unwetterfront sind bereits abgezogen, und das Hoch beginnt sich erneut über Deutschland auszubreiten. In der ersten Wochenhälfte liegt Deutschland noch am östlichen Rand des Hochdrucksystems, was eine nördliche Anströmung mit sich bringt. Trotz steigender Temperaturen bleibt es über dem Norden mit +18 bis +22 Grad zunächst frischer als über dem zunehmend sommerlichen Süden, wo Werte zwischen +22 und +26 Grad erreicht werden. Zwar ziehen zeitweise Wolkenfelder vorüber (Wolkenradar), doch mit Regen ist nicht zu rechnen. Insgesamt dominiert der Sonnenschein – vor allem über Teilen von Baden-Württemberg, dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Sachsen und Bayern.
Hitzeentwicklung
In der zweiten Wochenhälfte verlagert das Hoch seinen Schwerpunkt nach Deutschland. Der Wind lässt nach, weht aus unterschiedlichen Richtungen und die Luftmasse beruhigt sich. Die Sonnenscheindauer nimmt weiter zu und treibt die Temperaturen bis zum Wochenende auf sommerliche +24 bis +28 Grad – im Westen und Südwesten sind sogar hochsommerliche +32 Grad möglich. Es bleibt weiterhin trocken, doch können vereinzelte, lokal begrenzte Hitzegewitter nicht ausgeschlossen werden. Wer es genauer wissen möchte – Wetter Juni 2025.

Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Die Omegablase und der Hochsommer
Beide Vorhersagemodelle prognostizieren im Verlauf der kommenden Woche eine Ausdehnung des Hochdrucksystems über Deutschland nach Norden. Flankiert wird dieses Hoch von zwei schwachen Störungen, die letztlich zur Bildung einer Omegaformation (Ω) führen. Diese Entwicklung ist entscheidend für die weitere Wetterlage bis in den Juli. Stabilisiert sich das Omegahoch, drohen eine weitere Hitzewelle, tropische Nächte und Wüstentage – kippt es jedoch, kann das Wetter in eine völlig andere Richtung umschlagen.
Hitze
Laut dem europäischen Wettermodell bleibt die Hochdruckzone über Deutschland bis zum 26. Juni bestehen. Sie verlagert sich allmählich in Richtung Grönland, ihr Kern verweilt jedoch weiterhin über Mitteleuropa. Ein Aufleben der atlantischen Frontalzone oder gar eine Westwetterlage ist derzeit nicht in Sicht.
Mit der Verlagerung des Hochdrucksystems Richtung Grönland könnten zwar labil geschichtete Luftmassen nach Deutschland gelangen und vereinzelt Schauer und Gewitter auslösen – diese Entwicklung ist jedoch aktuell von untergeordneter Bedeutung. Im Fokus stehen die Temperaturen, die bis zum 26. Juni zwischen +26 und +32 Grad liegen, örtlich sogar bis +36 Grad erreichen können. Damit setzt sich die hochsommerliche Hitze fort, begleitet von weiteren Wüstentagen. Über dem Westen Deutschlands sind zudem tropische Nächte möglich, in denen die Temperaturen nicht unter +20 Grad absinken.

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Temperatursturz und der Hochsommer
Die Aufwölbung des Hochdrucksystems entlang der Polarfront führt zu einer ausgeprägten Wellenbewegung – ein meridional verlaufendes Strömungsmuster entsteht. Oder anders gesagt: eine amplitudengesteuerte Großwetterlage. Entscheidend ist, wie und wo sich das Hoch positioniert. Das Wetter könnte für Freunde des Sommerwetters
auch eine unerwartete und unerwünschte Wendung nehmen.
Dieser Prozess setzt bereits am 23. Juni ein. Ein Tief zwischen Island und England kann die Verlagerung des Hochdrucksystems in Richtung Grönland verhindern. Stattdessen wölbt sich das Hoch weiter in Richtung Skandinavien auf, bevor es sich bis zum 25. Juni durch das Tief allmählich nach Osten zurückdrängen lässt. Deutschland, die Schweiz und Österreich geraten zunächst in eine warme bis heiße Südanströmung – die Temperaturen steigen auf hochsommerliche +28 bis +34 Grad.
Wetterwechsel
Das Tief kommt jedoch nur zögerlich ostwärts voran und beginnt über Mitteleuropa nach Süden auszutrogen. Die Grundströmung bleibt meridional, kippt jedoch von Süd-Nord auf Nord-Süd. Passend zum Siebenschläferzeitraum dreht der Wind auf nördliche Richtungen.
Die Temperaturen sinken bis zum 25. Juni von +34 Grad auf +15 bis +20 Grad. Der Trog reicht lediglich aus, um für eine Abkühlung zu sorgen – mehr jedoch nicht. In einer gradientenschwachen Wetterlage übernimmt Anfang Juli erneut ein Hochdruckgebiet die Kontrolle und lässt die Temperaturen mit viel Sonnenschein wieder in Richtung und über die hochsommerliche +30-Grad-Marke steigen. Es bleibt daher fraglich, ob in der zweiten Juni-Hälfte überhaupt Regen zu erwarten ist. Ein Blick auf die folgenden Wetterkarten zeigt: Die amplitudengesteuerte Welle wandert ostwärts und sorgt weiterhin für ein Auf und Ab der Temperaturen.

Auf den Punkt gebracht: Der Versuch zum Aufbau eines stabilen Sommerhochs
An diesem Resümee hat sich in den vergangenen 148 Stunden nichts verändert: Das Hoch nähert sich mit hochsommerlichen Temperaturen. Die zentrale Frage bleibt jedoch, ob es sich dabei um eine nachhaltig stabile Wetterlage handelt – oder ob das Wetter bis Juli noch in eine völlig andere Richtung kippen kann.
Welches Wetter wahrscheinlich ist
Folgt man dem Wettertrend der Kontrollläufe, zeichnet sich die Entwicklung der Großwetterlage klar ab. In den vergangenen Tagen wurde die Temperaturprognose kontinuierlich nach oben korrigiert – auch heute setzt sich dieser Trend fort. Bis zum 25. Juni kann sich eine Temperaturanomalie von +4 bis +8 Grad aufbauen und den bereits bestehenden Temperaturüberschuss weiter verstärken. Vom 25. Juni bis zum 2. Juli sinkt das Temperaturniveau zwar etwas ab, bleibt jedoch mit einer Anomalie von +1 bis +2 Grad über dem Norden und bis zu +3 Grad über dem restlichen Deutschland weiterhin deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel. Kumuliert man diese Abweichungen, dürfte der Juni am Monatsende um +2,0 bis +2,8 Grad zu warm ausfallen – teils deutlich, teils erheblich. Zur Monatsmitte liegt der Juni bereits um +1,4 Grad über dem Durchschnitt.
Die Regenprognose bis Juli
Bleiben wir bei den Durchschnittswerten: Zur Monatsmitte hat der Juni sein Niederschlagssoll zu 54 Prozent erfüllt. Ob der Monat letztlich zu trocken oder sogar zu nass ausfallen wird, entscheidet sich in der zweiten Hälfte. Diese wird jedoch voraussichtlich von Hochdruckeinfluss geprägt sein – weshalb fraglich bleibt, ob der Juli sein Niederschlagsziel erfüllen kann.
Die Kontrollläufe deuten rund um den 25. Juni auf eine leicht bis mäßig erhöhte Niederschlagsaktivität hin, was auf einen möglichen Wetterwechsel hindeutet. Ob dieser Wechsel von Dauer ist, bleibt offen – denn zwischen dem 27. Juni und dem 2. Juli sind die Niederschlagssignale nur schwach bis leicht erhöht. Zusammenfassend: Der Hochsommer nimmt erneut Anlauf und treibt die Temperaturen spürbar in die Höhe. Zwischen dem 24. und 26. Juni kann eine Störung für einen vorübergehenden Temperaturrückgang sowie vereinzelte Schauer und Gewitter sorgen. Im Anschluss stellt sich eine schwachgradientige, vermutlich hochdruckdominierte Wetterlage ein. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
22. Juni | +18 bis +36 Grad | +27 bis +29 Grad |
26. Juni | +14 bis +35 Grad | +22 bis +24 Grad |
1. Juli | +15 bis +38 Grad | +23 bis +26 Grad |
