Wetteraussichten: Ernsthafte Probleme für den Sommer oder die erste Hitzewelle des Jahres
Über dem Norden von Deutschland tröpfelt es noch etwas, während sich von Süden ein Hochdrucksystem nach Norden schiebt und das Wetter im Verlauf der Woche komplett auf den Kopf stellt. Die Temperaturen steigen kräftig an und können mit Werten jenseits der +30-Grad-Marke für hochsommerliche Verhältnisse sorgen. Mancherorts kann mit bis zu +35 Grad auch der erste Wüstentag des Jahres möglich sein. Bleibt die Hitze, oder sorgen Unwetter für einen erneuten Wetterumschwung?

Eine schwache Störung erreicht Deutschland und sorgt zunächst über der Nordhälfte für starke Bewölkung und vereinzelte Schauer. Am Dienstag dehnt sich die starke Bewölkung weiter nach Süden aus, doch konzentrieren sich die Schauer auf Teile von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Entlang der Küsten können die Schauer kräftiger ausfallen. Sonst bleibt es trocken und über dem Süden von Baden-Württemberg und Bayern auch sonnig. Die Temperaturen erreichen über dem Norden +14 bis +17 Grad, nach Süden hin sind +19 bis +23 Grad und ganz über dem Südwesten bis zu +26 Grad möglich.
Der Hochsommer mit Hitze
Ein Hochdrucksystem dehnt sich in der zweiten Wochenhälfte in einer Omega-Formation über Deutschland aus. Die Niederschlags- und Wolkenfelder fallen in sich zusammen, und es überwiegt der Sonnenschein. In einem windschwachen Wetterumfeld gelangen aus südlichen Richtungen warme bis heiße Luftmassen nach Deutschland, was die Temperaturen von Mittwoch mit +18 bis +24 Grad bis Samstag auf +26 bis +31 Grad und örtlich auf bis zu +34 Grad ansteigen lassen kann. Mancherorts kann das Erreichen der +35-Grad-Marke nicht ausgeschlossen werden, was den ersten Wüstentag des Jahres markieren kann. Die Luftmasse destabilisiert sich jedoch zum Wochenende, was von Westen her kräftige Schauer und Gewitter mit einem hohen Unwetterpotenzial aufziehen lässt. Wer es genauer wissen möchte – Wetter Juni 2025.

Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Der Sommer kippt in eine andere Richtung
Fast identisch wird die Wetterprognose der beiden Vorhersagemodelle bis zum kommenden Wochenende simuliert. Klar erkennbar ist der Aufbau einer Omegastruktur, welche unter bestimmten Voraussetzungen das Wetter über Deutschland, der Schweiz und Österreich mit einer Erhaltungsneigung über Wochen hinweg dominieren kann. Das europäische Prognosemodell zeigt heute jedoch, wie das Wetter für Freunde des Sommers
in eine völlig andere und damit unerwünschte Richtung kippen kann.
Meridionales Muster verschiebt sich
Bemerkenswert an der Prognose des europäischen Wettermodells ist, dass sich das Hoch zwar weit nach Norden ausdehnt und einen über Deutschland meridionalen Süd-Nord-Impuls setzt, es dem Hoch jedoch nicht gelingt, die Hochdruckachse in Richtung der Mittelmeerregion als solche in einem stabilen Zustand zu halten. Denn ein Teil des Hochdrucksystems dehnt sich über Skandinavien und das europäische Nordmeer in Richtung Grönland aus und lässt an seinem südlichen Gradienten einen schwachen Störimpuls passieren, was dem Sommerwetter zwangsweise Probleme bereiten wird.
Dieser Impuls erreicht am 18. Juni Skandinavien und nimmt Kontakt zum restlichen Polarwirbel über der Barents- und Karasee auf. Der Impuls intensiviert sich dadurch und trogt zwischen dem 18. und 20. Juni nach Süden – und damit in Richtung Deutschland – aus. Die Hochdruckzone über Mitteleuropa löst sich nahezu vollständig auf. Die Bewölkung nimmt zu, die Niederschlagstätigkeit steigt an, und die Temperaturen gehen vom 15. Juni mit +28 bis +32 Grad, örtlich sogar bis +34 Grad, bis zum 19. Juni auf +15 bis +20 Grad zurück. In kurzen sonnigen Momenten können bis zu +22 Grad erreicht werden. Hinzu kommt phasenweise böiger Wind aus westlichen bis nordwestlichen Richtungen.
Schaut man sich die nachfolgenden Wetterkarten an, so bleibt das meridionale Muster erhalten. Die Amplitude verschiebt sich jedoch weiter nach Osten, sodass Deutschland, die Schweiz und Österreich nicht mehr im Wellenberg
, sondern im Wellental
liegen – anders formuliert: kein Sommerwetter.

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Der Hochsommer kommt und bleibt
Trotz der einheitlichen Berechnung bis zum kommenden Wochenende gehen die Prognosen der beiden Wettermodelle darüber hinaus in eine völlig andere Richtung. Nach der Vorhersage des amerikanischen Wettermodells zeigt sich die Hochdruckblase regenerativ und geht zum 15. Juni eine Querverbindung mit dem Azorenhoch ein.
Tiefdruckgebiete machen einen großen Bogen um Deutschland
Das, was das amerikanische Vorhersagemodell simuliert, ist im Grunde genommen der klassische Aufbau einer hochsommerlichen Wetterlage, welche sich über Mitteleuropa ausdehnt, abschwächt und von Westen immer wieder erneuert wird. Man spricht auch von einer Erhaltungsneigung. Bedingt durch die Hochdruckdominanz müssen die Tiefdrucksysteme einen weiten Bogen um Mitteleuropa nehmen, was die Niederschlagsleistung bis zum 24. Juni auf ein Minimum reduzieren kann.
Das Potenzial der ersten Hitzewelle und Wüstentage
Da sich das Hoch von Südwesten stets erneuert und nicht weichen möchte, erhitzen sich die Luftmassen in einem gradientenschwachen Umfeld mit viel Sonnenschein weiter und belassen die Temperaturen mit +24 bis +28 Grad, örtlich auch mit bis zu +32 Grad, in einem sommerlichen bis hochsommerlichen Bereich. Intensiviert sich die Hochdruckzone noch weiter (was im Moment nicht berechnet wird), so kann sich über Mitteleuropa eine Hitzeblase ausbilden, was neben der ersten Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu +35 Grad und mehr auch für die ersten oder weitere Wüstentage des Jahres sorgen kann.
Unklar ist im Moment noch die Niederschlagsausbeute. Denn in den Erneuerungsphasen des Hochdrucksystems können sich durchaus Störimpulse durchsetzen und so für eine zeitlich begrenzte Instabilität der Luftmassen sorgen. Kurzum – kräftige Schauer und Gewitter sind durchaus möglich und auch erwartbar.

Auf den Punkt gebracht: Der Versuch zum Aufbau eines stabilen Sommerhochs
Der Sommer kommt und wird zum Ende der Woche mit hochsommerlichen Temperaturen auch für Hitze sorgen können. Zeitgleich jedoch destabilisiert sich die Luftmasse, was insbesondere über den westlichen Landesteilen zu kräftigen Schauern und Gewittern führen kann – örtlich auch unwetterartig. Die Frage aber lautet: Kann sich das Hoch stabilisieren oder verhindern Störungen den Aufbau eines Sommerhochs?
Welches Wetter wahrscheinlich ist
Zugegeben – die Prognose des europäischen Wettermodells ist in ihrem Ablauf kurios, und so etwas sieht man nicht alle Tage. Unwahrscheinlich ist diese Wetterentwicklung dennoch nicht. Plausibler jedoch ist die Vorhersage des amerikanischen Wettermodells mit regenerativen Ansätzen für die Hochdruckzone, welche die Hitzewelle zwar nicht erhält, jedoch die sommerlichen Temperaturen allmählich stabilisiert.
Die Kontrollläufe bestätigen einen markanten Temperatursprung, der bis zum 14. Juni im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert zu einer Temperaturanomalie von bis zu +10 Grad führt. Zum 15. Juni sackt die Anomalie in sich zusammen und pendelt sich auf einen Überschuss von +1 bis +2 Grad ein. Zu warm – ja, doch bestätigt der markante Temperaturrückgang einen Wetterwechsel. Die Kontrollläufe stützen weder eine stabile noch eine zu kalte Wetterentwicklung.
Die Regenprognose
Vom 11. bis zum 15. Juni ist mit einer weitgehend trockenen Witterung zu rechnen. Darüber hinaus steigen die Niederschlagssignale in den mäßig erhöhten Bereich an und sinken ab dem 18. Juni in den schwach bis leicht erhöhten Bereich ab. Mit anderen Worten: Es zeigt sich im Ansatz der Aufbau einer stabilen Wetterlage, welcher von den Kontrollläufen so nicht gestützt wird. Nach der Hitze gehen die Temperaturen zurück, und das Wetter neigt immer wieder zu Schauern und Gewittern. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
15. Juni | +15 bis +36 Grad | +27 bis +29 Grad |
19. Juni | +14 bis +30 Grad | +20 bis +22 Grad |
24. Juni | +10 bis +32 Grad | +20 bis +22 Grad |
