Wetterprognose: Ein von Störimpulsen durchsetztes Sommerwetter
Der Sommer tut sich im Moment über Deutschland schwer, Akzente zu setzen. Das schließt auch das Pfingstwetter mit ein, bei dem Regen, Wind und vergleichsweise niedrige Temperaturen ihren vorläufigen Höhepunkt finden. Nach Pfingsten gibt es einen weiteren Versuch des Sommers, ein Hoch über Mitteleuropa zu positionieren. Ob es sich um einen nachhaltigen Durchbruch des Sommers handelt oder ob das Hoch erneut von Störimpulsen an einem nachhaltigen Aufbau des Sommers gehindert wird, haben wir uns einmal näher angeschaut.

Nach dem Regen der Nacht geht der Niederschlag jetzt in Schauer über, deren Intensität zum Nachmittag nachlässt, aber noch immer für Abwechslung sorgen kann. Die Bewölkung lockert nördlich einer Linie vom Saarland bis Berlin häufiger auf und ermöglicht längere sonnige Momente, während sich die Wolken nach Süden weiter zurückziehen (Wolkenradar). Der Wind kommt böig aus westlichen bis südwestlichen Richtungen und kann über den Küsten von Nord- und Ostsee sowie über exponierten Lagen stürmisch auffrischen. Die Temperaturen erreichen +17 bis +22 Grad, und mit längerer Sonnenscheindauer können bis +24 Grad möglich sein.
Tiefpunkt wird an Pfingsten erreicht
Eine kleinräumige Störung quert am Samstag und Pfingstsonntag Deutschland von West nach Ost und sorgt für wiederholten Niederschlag, dessen Schwerpunkt über Teilen von Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt liegen kann. Weiter nach Süden zeigt sich ein weiterer Schwerpunkt entlang eines breiten Streifens zwischen dem Saarland und Nürnberg sowie südlich der Donau. Zwischendurch gibt es bei viel Wind auch sonnige Momente. Die Temperaturen gehen bis Pfingsten auf +14 bis +18 Grad zurück. In Schauernähe kann es mit bis +12 Grad noch frischer sein. Zum Start in die neue Woche macht sich von Süden her mit einem Hochdruckkeil der Sommer über Deutschland bemerkbar, was die Temperaturen bis Mitte der Woche bei nachlassendem Regen und zunehmender Sonnenscheindauer auf +18 bis +24 Grad und örtlich auf bis +26 Grad ansteigen lassen kann. Wer es genauer wissen möchte – Wetter Juni 2025.

Wetterprognose der Vorhersage-Modelle - der Sommer kommt mit Unwettern
Das Hoch dehnt sich bis Mitte der Woche direkt über Deutschland aus und auf den ersten Blick zeigt sich der Ansatz zu einem Omegahoch (Ω), das links und rechts von Tiefdrucksystemen flankiert wird. Auf den zweiten Blick zeigt das Hoch – zumindest in den aktuellen Berechnungen – noch strukturelle Schwächen.
Schaut man sich die nachfolgenden Wetterkarten für die erweiterte Mittelfrist bis zum 16. Juni an, so ist das Omegahoch durchaus eine ernstzunehmende Option. Doch die Störungen setzen dem Konstrukt zunehmend zu, sodass eine nachhaltige Omegawetterlage derzeit lediglich eine Möglichkeit darstellt.
Sommerwetter mit Hitze
Das Hoch erreicht seinen Höhepunkt zwischen dem 14. und 15. Juni, was die Temperaturen im Verlauf der Woche auf +24 bis +28 Grad in den sommerlichen Bereich ansteigen lassen kann. Mancherorts erreichen die Höchstwerte bis zu +32 Grad und mehr, was weitere Hitzetage zur Folge haben dürfte.
Unwetter
Das Hoch schwächelt und die Zufuhr der heißen Luftmassen erfolgt aus südlichen Richtungen. Entsprechend steigt die Luftfeuchtigkeit an und die Luftmasse selbst wird zunehmend instabil, sodass Mitte Juni weitere kräftige Schauer und Gewitter möglich sind, die regional für unwetterartige Wetterereignisse sorgen können.

Weiterhin störanfälliges Sommerwetter
Folgt man dem Wettertrend des amerikanischen Wettermodells, setzt sich das Schema aus einer hochdruckdominierten Wetterlage mit eingelagerten Störungen weiter fort, was das Potenzial unwetterartiger Wetterereignisse bis in die letzte Juni-Dekade auf einem hohen Niveau halten kann.
Insbesondere die Wettervorhersage des europäischen Wettermodells berechnet einen Ablauf, der sogar zu kräftigen Unwettern mit erheblichen Regenmengen führen kann. Gemäßigter
ist dagegen die Prognose des amerikanischen Prognosemodells, doch auch hier zeigen die Berechnungen Niederschlagssummen, welche zwischen 20 und 60 l/m² und örtlich bis 100 l/m² liegen können. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Juni liegt zwischen 76 und 85 l/m².
Nicht kaltes, aber schwül-warmes Wetter
Sollte sich das Hoch also nicht stabilisieren können, geht der wechselhafte Wettercharakter weiter. Die Temperaturen pendeln sich jedoch überwiegend auf einen Bereich zwischen +20 und +25 Grad ein, der phasenweise auch in Richtung der +30-Grad-Marke ansteigen kann. Nur bei länger andauerndem Niederschlag sinken die Werte unter die +20 Grad ab. Die Zufuhr der Luftmassen erfolgt überwiegend aus südwestlichen bis südlichen Richtungen, was mit einer hohen Luftfeuchtigkeit zu einer schwül-warmen und energiegeladenen Witterung führen kann.

Auf den Punkt gebracht: Trend zum Sommerwetter
Der Wettertrend der vergangenen Tage bestätigt sich auch heute wieder, und bereits in der kommenden Woche ist mit Sommerwetter zu rechnen. Hinsichtlich der Stabilität und damit eines nachhaltigen Durchbruchs des Sommers gibt es mit dem Omegahoch vielversprechende Ansätze, welche in den aktuellen Berechnungen jedoch noch von Störungen zunichte gemacht werden und so das Potenzial unwetterartiger Wetterereignisse auf einem hohen Niveau halten.
Welches Wetter wahrscheinlich ist
Ein gesundes Maß an Skepsis ist also hinsichtlich der sommerlichen Wetterentwicklung weiterhin angebracht. Die Temperaturprognose der Kontrollläufe ist nach Pfingsten deutlich positiv und ermöglicht zum 14. Juni eine Temperaturanomalie von +4 bis +8 Grad. Hochsommerliche Temperaturen sind somit sehr wahrscheinlich. Das hohe Temperaturniveau kann jedoch nicht gehalten werden und geht zu Beginn der zweiten Juni-Dekade auf eine Anomalie von +1,5 bis +3 Grad zurück. Noch immer zu warm – doch zeigt der Temperaturrückgang auch, dass zur Monatsmitte ein Wetterwechsel - oder zumindest eine Störung - wahrscheinlich ist.
Die Regenprognose
Im Zeitraum vom 9. bis 13. Juni bleibt es – mit Ausnahme des Nordens – über Deutschland weitgehend trocken. Zwischen dem 14. und 16. Juni steigt die Niederschlagstätigkeit in den leicht bis mäßig erhöhten Bereich an und sinkt darüber hinaus in den schwach erhöhten Bereich ab. Also ja, eine Störung zur Monatsmitte ist das Erwartbare, was eine stabile und hochsommerliche Wetterentwicklung zunächst einmal wenig wahrscheinlich macht. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
12. Juni | +17 bis +34 Grad | +24 bis +26 Grad |
16. Juni | +13 bis +32 Grad | +21 bis +23 Grad |
21. Juni | +15 bis +33 Grad | +21 bis +23 Grad |
