Sommerprognose - Und plötzlich schlägt das Wetter um
Unwetter ziehen über Deutschland hinweg und leiten bis Pfingsten den Zustrom kühlerer und instabiler Luftmassen ein, was zu weiterem – teils ergiebigem – Regen führen wird. Bereits am Pfingstmontag kippt die Wetterlage erneut und eröffnet im Hinblick auf den Sommer ganz neue Möglichkeiten – sowohl in die eine als auch in die andere Richtung.

Verbreitet sind heute über der Südhälfte von Deutschland unwetterartige Wetterereignisse zu erwarten. Eine kräftige Südwestanströmung lässt die Temperaturen über dem Osten und Südosten bis knapp an die hochsommerliche +30-Grad-Marke ansteigen, während über dem Westen die Schauer und Gewitter mit bis zu +18 Grad bereits für eine Abkühlung sorgen konnten. Entsprechend hoch ist die Dynamik, was in der zweiten Tageshälfte südlich einer Linie vom Saarland bis Berlin zu unwetterartigen Wetterverhältnissen führen kann. Neben Platzregen ist auch mit Überflutungen, Sturzfluten sowie Blitz- und Hagelschlag zu rechnen. Da ein Luftmassenaustausch vorgenommen wird, können mit aufziehender Gewitterfront auch stürmische oder orkanartige Winde auftreten. Lokal kann das Auftreten von Tornados, sowie großkörnigem Hagel (Tennisball) nicht ausgeschlossen werden (Gewitterradar || Warnlagenbericht).
Hohes Unwetterpotenzial bis Pfingsten
Am Donnerstag und Freitag beruhigt sich das Wetter vorübergehend, und bei starker bis wechselnder Bewölkung ist mit gelegentlichen Schauern zu rechnen, welche ihren Schwerpunkt am Donnerstag über dem Norden und am Freitag über dem Süden haben. Am Samstag erreicht die nächste Regenfront Deutschland und sorgt bei starker Bewölkung für einen unsteten Wettercharakter – teils mit länger andauerndem Regen. Am Pfingstsonntag geht der Dauerregen in eine Schauerform über und ermöglicht ein paar sonnige Momente, die zum Pfingstmontag bei weiter abnehmender Schaueraktivität zunehmen. Die Temperaturen erreichen an Pfingsten mit +15 bis +20 Grad und bei Regen mit +12 Grad ihren vorläufigen Tiefpunkt. Wer es genauer wissen möchte – Wetter Pfingsten.

Markanter Umbau der Großwetterlage wird bestätigt
Seit rund 72 Stunden zeigt sich in den Berechnungen der Vorhersagemodelle ein Trend hin zu einer sommerlichen Großwetterlage. Der Auslöser hierfür ist zum einen die auf den obenstehenden Wetterkarten ersichtliche Hochdruckzone zwischen Kanada und Grönland sowie der Triggerimpuls südlich davon (Südspitze Grönland).
Plötzlich meridionalisiert das Strömungsmuster
Diese kleinräumige - und nicht wirklich als solche zu bezeichnende - Randtiefentwicklung zieht bis zum 12. Juni nach Osten und ermöglicht auf der Rückseite den Aufbau einer Hochdruckzone zwischen den Azoren und Grönland. Durch den schlagartigen Aufbau des Blockadehochs auf dem Atlantik trogt die Randtiefentwicklung zwischen Island und England nach Süden aus und schiebt auf ihrer Vorderseite einen Hochdruckkeil in Richtung Mitteleuropa. Kurzum – das Strömungsmuster meridionalisiert schlagartig, und Deutschland, Österreich sowie die Schweiz gelangen in eine Süd-Nord-Strömung.
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: die erste Hitzewelle des Jahres
Dem Trog gelingt es laut Wetterprognose des europäischen Wettermodells nicht, sich weiter zu stabilisieren, und zieht nach Nordosten ab. Das Blockadehoch kippt seinerseits nach Osten ab und erstreckt sich bis zum 16. Juni von den Azoren über Spanien, Frankreich, England und Deutschland bis über Skandinavien hinweg zur Barentssee.
Mit einer ruhenden Luftmasse, viel Sonne, wenigen Wolken und so gut wie keinem Niederschlag können sich die Temperaturen am 12. Juni der +30-Grad-Marke nähern und bis zum 16. Juni Höchstwerte von bis zu +35 Grad erreichen. Also ja, nach der Prognose des europäischen Wettermodells ist die erste Hitzewelle des Jahres zu den Pfingstferien nicht auszuschließen.

Ein Hoch und seine Störimpulse – kräftiger und teils unwetterartiger Niederschlag
Die Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells geht mit dem Aufbau der Hochdruckzone in eine zunächst ähnliche Richtung, allerdings wird der Trog durch eine Hochdruckzone zwischen Grönland und der Barentssee abgeschnürt und wabert ab dem 13. Juni zwischen Island und England umher.
Kein Sommerwetter
Mitte Juni pflügt sich das Höhentief (nennen wir es Störimpuls) unter das Hoch und dreht sich bis zum 19. Juni zwischen Skandinavien und Deutschland ein.
Dauerregen und Hochwasser statt Sommerwetter. Der Störimpuls leistet ganze Arbeit und dreht sich mit einem quasistationären Verhalten an Ort und Stelle ein. In der Folge ist über Deutschland mit länger andauerndem und ergiebigem Niederschlag zu rechnen, was die Bäche und Flüsse weiter anschwellen lässt. Komplettiert wird das wenig sommerliche Wetter durch Temperaturen von +17 bis +22 Grad. Bei Dauerregen sind sogar nur +14 Grad möglich. Kommt die Sonne hingegen zum Vorschein, können wir Werte anvisieren, die die +25-Grad-Marke erreichen.

Auf den Punkt gebracht: Trend zum Sommerwetter
Der sommerliche Wettertrend der letzten Tage bestätigt sich heute, auch wenn es noch erhebliche Unsicherheiten hinsichtlich möglicher Störimpulse gibt. Also ja, ein gesundes Maß an Skepsis ist hinsichtlich einer stabilen und hochsommerlichen Wetterlage in der zweiten Juni-Dekade durchaus angebracht.
Welches Wetter wahrscheinlich ist
Die Kontrollläufe stützen ein Absacken der Temperaturen an Pfingsten. Nachfolgend kommt es zu einem Temperatursprung, der sein Maximum mit einer Anomalie von +4 bis +6 Grad um den 14. Juni herum erreicht. Das reicht für sommerliche bis hochsommerliche Temperaturen aus. Ab dem 15. Juni sinkt das Temperaturniveau auf eine Anomalie von +1,5 bis +2,5 Grad ab, was eher sommerliche Temperaturen um die +25-Grad-Marke schwankend möglich machen sollte.
Die Regenprognose
Die Niederschlagssignale sind bis zum 8. Juni erhöht und sinken nachfolgend in den schwach erhöhten Bereich ab. In Kombination mit der Temperaturprognose deutet das auf eine zu Schauern und Gewittern neigende Südwestwetterlage hin und bestätigt damit den Wettertrend der vergangenen Tage. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
10. Juni | +11 bis +28 Grad | +18 bis +23 Grad |
14. Juni | +14 bis +34 Grad | +23 bis +25 Grad |
19. Juni | +14 bis +30 Grad | +21 bis +23 Grad |
