Wettertrend - Nach Kälteeinbruch - Erste Sommertage des Jahres in Sicht
Die polare Luftmasse hat sich in der Nacht über ganz Deutschland durchsetzen können und beendet damit die frühsommerlichen Temperaturen der vergangenen Tage. Der Höchstwert wurde mit +24,3 Grad am 4. April erreicht. Doch trotz des Luftmassenaustausches – so schnell ist nicht mit Regen zu rechnen. Das könnte sich mit einem weiteren Umbau der Großwetterlage, vor allem auch über Ostern, rasch ändern.

Häufig wird ein Temperatursturz von teils unwetterartigen Wettererscheinungen begleitet. Dieses Mal jedoch war außer vorüberziehenden Wolkenfeldern nichts zu sehen – dafür aber mit einem Rückgang der Temperaturen um bis zu 20 Grad deutlich zu spüren. Der Grund für diesen wenig spektakulären Luftmassenaustausch ist die Nähe zu einem Hoch, das sich auf den Atlantik verlagert hat und sich im Verlauf der Woche wieder zurück in Richtung Deutschland, Schweiz und Österreich entwickelt.
Langsam wieder frühlingshaftes Wetter
So zeigt sich der Himmel im Verlauf der kommenden Woche über dem Osten und Norden häufiger stark bewölkt, und auch über dem Süden und Westen kann sich der Sonnenschein phasenweise eintrüben. Mit Niederschlag ist vorerst nicht zu rechnen. Eventuell kann am Freitag ein schwaches Niederschlagsfeld über den Nordosten Deutschlands hinwegziehen und für ein paar Regentropfen sorgen – das bleibt jedoch noch abzuwarten. Der Wind kommt bis Mitte der Woche aus nördlichen Richtungen und dreht nachfolgend auf westliche. Die Temperaturen steigen auf +10 bis +15 Grad und können in der zweiten Wochenhälfte mit +14 bis +18 Grad wieder frühlingshafte Werte erreichen. Mit entsprechender Sonnenscheindauer kann über dem Westen und Südwesten die +20-Grad-Marke erreicht werden. Wer es genauer wissen möchte – Wetter April.

Großwetterlage stellt sich um – Chance auf Regen
Im Zeitraum vom 11. bis 16. April kommt es zu einer Umstrukturierung der Großwetterlage. Das Hoch verlagert sich zunächst über Mitteleuropa und driftet anschließend weiter nach Osten ab. Zur gleichen Zeit versucht sich die Frontalzone auf dem Atlantik zu regenerieren, läuft jedoch voll auf das Hochdruckkonstrukt auf.
Grenzwetterlage und Sommertage möglich
Beide Prognosemodelle berechnen ein Tief auf dem Atlantik, das vollständig blockiert wird und nach Süden austrogt. Das meridional verlaufende Grundmuster (Nord-Süd; Süd-Nord) bleibt somit erhalten. Doch anders als zu Beginn der Woche gelangen Deutschland, Österreich und die Schweiz zum Wochenende in eine Süd- bis Südwestanströmung der Luftmassen, was die Temperaturen bis zum 16. April auf +18 bis +22 Grad und über dem Osten örtlich auf bis zu +26 Grad ansteigen lassen kann. Die ersten Sommertage des Jahres rücken somit näher.
Wann kommt Regen?
Eine seit Mitte März häufiger an uns gestellte Frage, die auch dieses Mal nicht einfach zu beantworten ist. Entscheidend wird im Hinblick auf Regen sein, wie weit die feucht-warme Luftmasse vom Atlantik nach Osten geschoben werden kann. Geht es nach der Vorhersage des amerikanischen Wettermodells, wird die Niederschlagsfront über dem Westen blockiert und kann die östlichen Bundesländer nicht erreichen.
Nach der Prognose des europäischen Wettermodells wird der Niederschlag bereits über Frankreich blockiert und kommt ebenfalls nicht sonderlich weit nach Osten voran. Erfahrungsgemäß sind Niederschlagsprognosen mit einem gesunden Maß an Skepsis zu bewerten, und in den kommenden Stunden und Tagen ist mit weiteren Korrekturen zu rechnen. Wichtiger ist in diesem Fall die Entwicklung der Großwetterlage – und da scheint sich bis zum 16. April zwar eine Umstrukturierung der Großwetterlage durchzusetzen, sie führt jedoch über Deutschland, Österreich und die Schweiz zu einer Art Pattsituation.

Bis Ostern: Schwacher Polarwirbel, Hochdruckdominanz und Störimpulse
Man erkennt es auf den obenstehenden Wetterkarten – der Polarwirbel macht seit einigen Tagen keine gute Figur mehr und wird sich in der zweiten Aprilhälfte – und damit um die Osterfeiertage – weiter zersetzen. Ob weiterer Niederschlag zu erwarten ist, hängt auch von der Positionierung des Hochdrucksystems ab.
Schwache Frontalzone, schwacher Polarwirbel, schwache Hochdruckzone
Das Hoch über Osteuropa bleibt nach der Prognose des amerikanischen Wettermodells bis über Ostern über Deutschland erhalten. Zur gleichen Zeit versucht sich die Frontalzone zu regenerieren, trifft jedoch auf den Widerstand des Azorenhochs, das versucht, eine Querverbindung zum Hoch über Osteuropa aufzubauen. Das gelingt nicht ganz, und so kann sich über Deutschland eine schwachgradientige und hochdruckdominierte Wetterlage etablieren, wobei Störimpulse immer wieder für Wolken und gelegentlichen Niederschlag sorgen können. Zudem deutet sich an, dass die Niederschlagsfelder nur den Westen und nicht den Osten erreichen.
Frühlingshafte Temperaturen aus Südwest
Die Wetterprognose des europäischen Wettermodells ist in der Struktur ähnlich aufgebaut. Das Hoch zieht sich über Osteuropa zurück und lässt einen Teil der Frontalzone auf das Hoch auflaufen. Nachfolgend trogt das Tief weiter nach Süden aus und erhält bis Ostern den Zustrom vergleichsweise warmer Luftmassen aus südwestlichen Richtungen. Das Temperaturspektrum schwankt zwischen +16 und +22 Grad und kann bei entsprechender Sonnenscheindauer bis +24 Grad erreichen. Sind Wolken und Regen im Spiel, können die Werte unter die +15-Grad-Marke absinken.

Auf den Punkt gebracht: Durchbruch des Frühlings
Galt es den Durchbruch des Frühlings in den vergangenen Tagen noch abzuwarten, so können Freunde des Frühlingswetters
allmählich optimistisch werden. Die Verlagerung des Hochdrucksystems nach Mittel- und im weiteren Verlauf nach Osteuropa lässt die Grundströmung auf südliche bis südwestliche Richtungen drehen. Das Hoch verschwindet nicht so einfach und lässt mit hoher Wahrscheinlichkeit die Frontalzone auflaufen, was den Transport warmer Luftmassen in Richtung Deutschland in Gang setzt. Ob der Niederschlag so kommt wie berechnet, bleibt hingegen noch abzuwarten.
Welches Wetter wahrscheinlich ist
Bereits in der gestrigen Osterprognose bestätigten die Kontrollläufe mit einer deutlichen Korrektur der Temperaturen nach oben die Verlagerung des Hochdrucksystems nach Osten – was sich heute bestätigt, festigt und somit als sehr wahrscheinliche Entwicklung gilt.
Das Temperaturspektrum steigt kräftig an und löst im Zeitraum vom 10. bis 18. April eine Anomalie der Temperaturen von +4 bis +8 Grad aus. Die ersten Sommertage des Jahres sind in diesem Zeitraum sehr wahrscheinlich. Kurz vor Ostern geht das Temperaturniveau zwar zurück, bleibt jedoch mit einer Anomalie von +2 bis +4 Grad für die Jahreszeit deutlich zu warm.
Verbreitet trocken bleibt es bis zum 15. April, nachfolgend steigen die Niederschlagssignale in den leicht erhöhten Bereich, was in der Zeit vor und auch über Ostern einen zunehmend wechselhafteren Wettercharakter ins Spiel bringt. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
12. April | +8 bis +22 Grad | +15 bis +17 Grad |
16. April | +6 bis +24 Grad | +15 bis +17 Grad |
21. April | +5 bis +24 Grad | +13 bis +15 Grad |
