Wetteraussichten - Hop oder Top - Ostern zwischen Frühling und Aprilwetter
Ein Hoch dominiert das Wetter derzeit über Deutschland, und nach der aktuellen Wetterprognose wird es noch bis Mitte April eine gewichtige Rolle spielen. Auch hinsichtlich eines möglichen Kippens der Großwetterlage kurz vor Ostern ist die Positionierung des Hochdrucksystems von großer Bedeutung.

Die Höchsttemperatur betrug gestern +22,9 Grad (Rheinau-Memprechtshofen, Baden-Württemberg). Heute wird es ähnlich warm, und unter bestimmten Voraussetzungen kann mit bis zu +25 Grad über den westlichen Ballungsgebieten die sommerliche +25-Grad-Marke erreicht werden. Dabei verläuft der Tag zunächst sonnig und trocken, bevor zum Nachmittag über dem Nordosten aufziehende Wolkenfelder den Sonnenschein allmählich eintrüben.
Markanter Temperaturrückgang – Frühling zieht sich zurück
Ein Trog rauscht über Osteuropa nach Süden und streift dabei Deutschland. So zieht am Samstag bei böigem Wind ein Wolkenband von Nordosten nach Südwesten und mindert für ein paar Stunden den Sonnenschein. Nachfolgend lockert die Bewölkung auf, und die Sonne kommt wieder zum Vorschein. Mit Niederschlag ist nicht zu rechnen. Ganz ähnlich verlaufen auch die Tage bis zum 9. April (Mi.): ein Mix aus Sonne und Wolken bei einem weitgehend trockenen Wettercharakter. Wer es genauer wissen möchte – Wettervorhersage April.

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Hochdruckblase mit Frühlingswetter
Niederschlag ist Mangelware und wird es nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells auch noch eine ganze Weile bleiben. Der Grund ist die Nähe zum Hoch und der Abstand zum Trog – Deutschland verbleibt somit im Einflussbereich des Hochdrucksystems.
Hochdruckgebiet sorgt für trockenes Wetter
Das Hoch liegt am Ende der Woche westlich von Europa und lässt den Trog passieren. Nachfolgend dehnt sich das Hoch wieder nach Osten aus und drückt den Trog weiter über das westliche Russland, sodass dessen Einfluss komplett schwindet. Bis Mitte April positioniert sich das Hoch in einer Omega-Formation (Ω) direkt über Deutschland.
Mit Regen ist nach dieser Prognose bis Mitte April nicht zu rechnen. Zudem sorgt das Hoch für viel Sonnenschein – verbreitet mit einer maximal möglichen Sonnenscheindauer, und nur lockere Wolkenfelder werden die Sonne kurzzeitig eintrüben können.
Die ersten Sommertage des Jahres
Deutschland liegt am westlichen Hochdruckgradienten in einer Südwestanströmung der Luftmassen, was die Temperaturen vom 10. bis 15. April auf +17 bis +23 Grad und örtlich bis zu +26 Grad ansteigen lassen kann. Mit anderen Worten: Nach dieser Prognose ist um die Monatsmitte herum mit den ersten Sommertagen zu rechnen. Nachfolgend kippt das Hoch nach Osten ab und provoziert eine warme und leicht wechselhafte Südwestwetterlage.

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Kaltlufttropfen, gestörte Zirkulation und Graupelschauer
Die Wetterprognose des europäischen Wettermodells folgt einer These, die vor rund 96 Stunden einmal aufgestellt wurde. In der gestrigen Osterprognose folgte das amerikanische Prognosemodell dieser These, stellt heute jedoch wieder alles auf den Kopf. Damit liegt das amerikanische Wettermodell weder falsch noch richtig, sondern zeigt, dass die kommende Wetterentwicklung alles andere als gesichert ist.
Die Schlüsselszene zwischen Graupelschauer und Sommerwetter
Die Schlüsselszene ist die Positionierung des Hochdrucksystems, das sich nach der Prognose des amerikanischen Wettermodells nicht nach Mitteleuropa entwickeln kann, sondern sich stattdessen vom Atlantik aus in Richtung Island, europäisches Nordmeer bis über die Karasee ausdehnt.
Polarluft trifft auf Deutschland
In diesem Prozess wird ein Cluster des Polarwirbels abgeschnürt und über Skandinavien nach Süden geführt. Deutschland, die Schweiz und Österreich werden im Zeitraum vom 10. bis 19. April phasenweise immer wieder von polaren Luftmassen beeinflusst. Der Tiefpunkt der Temperaturen wird mit +4 bis +8 Grad am 13. April erreicht. Nachfolgend pendeln sich die Werte bis kurz vor Ostern auf +10 bis +14 Grad ein. Mit Sonnenschein können bis zu +17 Grad erreicht werden. Unter dem Strich jedoch ein Wetter mit mehr Niederschlag und gemäßigten, apriltypischen Temperaturen.
Im Prinzip bestätigt sich die Schlüsselszene zum 11. April – entweder verbleibt das Hoch auf dem Atlantik, oder es entwickelt sich bis Ostern in Richtung Mitteleuropa.

Auf den Punkt gebracht: Durchbruch des Frühlings
Abwarten ist auch heute wieder die Empfehlung. Die Prognose-Modelle schwanken zwischen zwei möglichen Varianten. Die Gemeinsamkeit liegt jedoch in einer bis Mitte April kaum vorhandenen Niederschlagsentwicklung, was mit einer hohen bis sehr hohen Waldbrandgefahr und der anziehenden Vegetation allmählich zu einem Problem wird (Dürremonitor).
Welches Wetter wahrscheinlich ist
Die Kontrollläufe reagierten in den vergangenen Tagen nur verhalten auf die unterschiedlichen Varianten, werden heute jedoch für den Norden, Westen und Osten deutlicher. Deutlicher in der Form, dass es eine Korrektur des Mittelwerts um 1 bis 1,5 Grad nach unten gab. Die Prognose des amerikanischen Wettermodells bildet zwar im Vergleich zu den Kontrollläufen die mit Abstand kälteste Variante ab, doch stützen die Kontrollläufe heute für den Zeitraum vom 11. April bis Ostern vermehrt eine gemäßigte Temperaturentwicklung, die den für April typischen Werten entspricht. Was ist typisch? Ein Spektrum zwischen +10 und +14 Grad.
In der zweiten Aprildekade kommt etwas Bewegung in die Wetterentwicklung. Die Niederschlagsignale aber bleiben verhalten, bis zum 13. April sind sie so gut wie gar nicht vorhanden und darüber hinaus nur schwach ausgeprägt. Mit ausreichend Niederschlag ist vorerst nicht zu rechnen. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
10. April | +5 bis +16 Grad | +11 bis +13 Grad |
14. April | +2 bis +19 Grad | +10 bis +12 Grad |
19. April | +1 bis +18 Grad | +9 bis +11 Grad |
