Wetteraussichten: Frühling nicht von Dauer - Polarwirbel will es turbulent
Über dem Süden sorgt im Moment der Ausläufer eines Mittelmeertiefs noch für eingetrübten Sonnenschein und eine nasskalte Witterung. Doch das ändert sich im Verlauf der kommenden Woche grundlegend, bevor im weiteren Verlauf der Polarwirbel Kapriolen schlägt und das Wetter wieder in eine völlig andere Richtung drehen kann.

Vom Süden her trübt sich der Sonnenschein bis einschließlich Sonntag etwa südlich einer Linie vom Saarland bis Nürnberg ein, und über dem südlichen Baden-Württemberg sowie Bayern ist mit etwas Niederschlag zu rechnen, der bei Temperaturen von +2 bis +8 Grad oberhalb von etwa 600 bis 900 Metern als Schnee oder Schneeregen niedergehen kann. Viel Niederschlag ist nicht zu erwarten, und der Schwerpunkt der Niederschlagsaktivität zeichnet sich über den Alpen ab. Weiter nördlich kommt es in der Nacht auf Montag zu leichtem Niederschlag, der bei Temperaturen um den Gefrierpunkt über dem östlichen Mittelgebirgsraum und dem Bayerischen Wald bis in mittlere Lagen als Schnee fallen kann.
Frühlingswetter über Deutschland
Von Montag bis einschließlich Donnerstag dehnt sich über Deutschland hoher Luftdruck aus. Mit Niederschlag ist nicht mehr zu rechnen, dafür mit nächtlichen Nebelfeldern, die sich zügig auflösen und für ungetrübten Sonnenschein sorgen können. Der anfänglich unangenehme Ostwind dämpft die Temperaturen mit +5 bis +10 Grad, örtlich bis +12 Grad, noch etwas, bevor sich der Wind in der zweiten Wochenhälfte abschwächt und die Temperaturen mit +10 bis +15 Grad, am Donnerstag sogar bis +18 Grad, allmählich in den frühlingshaften Bereich ansteigen können. Wer es genauer wissen möchte – Wetter März.

Wettervorhersage: Massive Abschwächung des Polarwirbels
Schaut man sich noch einmal die obenstehenden Wetterkarten an, so erkennt man das Polarhoch zwischen Grönland und den Aleuten. Was man ebenfalls sieht, sind die verschiedenen Einschübe aus unterschiedlichen Richtungen, die in Richtung des Polarwirbels vordringen und diesen weiter schwächen.
Nach Frühling - Aprilwetter
Der Polarwirbel wird sich mit dem sich weiter intensivierenden Zusammenbruch des Stratosphärenwirbels weiter abschwächen, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Schwingungen entlang der Polarfront zunehmen. Ansatzweise erkennt man diese bereits in den obenstehenden Wetterkarten. Geht es nach der Wetterprognose beider Vorhersagemodelle, so zersetzt sich der Polarwirbel bis zum 25. März weiter – allerdings in unterschiedlichen Varianten.
Die Gemeinsamkeiten liegen jedoch in einer zunehmend chaotischen Entwicklung der Großwetterlage, die über Deutschland ab dem 24. März den Frühlingsambitionen einen ordentlichen Dämpfer verpassen kann. Geht es nach der Prognose der Europäer, so kommt es zwischen dem 25. und 27. März mit einem Arctic Outbreak nochmals zu Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauern. Auch kurze Graupelgewitter sind nicht auszuschließen.
Die Amerikaner zögern mit dem Trogvorstoß und blockieren das Tief in Form eines Höhentiefs zwischen Island und England zunächst noch. Der Ausläufer jedoch ist kräftig strukturiert und kann auf seiner Vorderseite viele Wolken sowie zeitweiligen Niederschlag nach Deutschland führen. Die Temperaturen verweilen mit +12 bis +17 Grad zunächst noch bis zum 25. März im frühlingshaften Bereich.

Wetterprognose: Launisches Aprilwetter setzt sich fort
Wenn man so will, ist die Prognose zeitlich etwas hinterher, denn bis zum 27. März geht das Höhentief in den Cluster des Polarwirbels bei Skandinavien über und trogt in diesem Prozess weit nach Süden aus.
Arktische Kälte trifft Deutschland
Beide Vorhersagemodelle berechnen für den Zeitraum vom 26. bis 31. März einen Arctic Outbreak, der weit nach Süden – bis über die Mittelmeerregion – geführt werden kann.
Nach diesen Prognosen ist klar, dass der Frühlingsansatz in der kommenden Woche im weiteren Verlauf einen kräftigen Dämpfer erfahren wird und bis in den April hinein keine Rolle mehr spielt. Stattdessen wirkt die arktische Kaltluft über Deutschland, der Schweiz und Österreich und lässt die Temperaturen auf +4 bis +8 Grad sinken, wodurch es erneut nasskalt wird. Da es sich um Höhenkälte handelt, ist bei instabiler Schichtung der Luftmassen mit wiederholtem Niederschlag zu rechnen – teils in Form von Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauern. Oberhalb von etwa 600 bis 900 Metern kann es winterlich werden.

Auf den Punkt gebracht: Fortschreitende Zersetzung des Polarwirbels
Ob der Spätwinter Ende März ab den höheren mittleren Lagen noch einmal ein Thema wird, bleibt abzuwarten. Klar ist, dass sich der Polarwirbel bis dahin weiter zersetzen wird. Wo und wie sich die Kaltluftausströmungen ergeben, ist noch ungewiss und hängt maßgeblich davon ab, wie das Hoch im Verlauf der kommenden Woche auf den vollständigen Zusammenbruch des Stratosphärenwirbels reagieren wird.
Welches Wetter wahrscheinlich ist
Die Temperaturen steigen im Verlauf der kommenden Woche kräftig an und führen zwischen dem 19. und 24. März zu einer Temperaturanomalie von +3 bis +6 Grad, phasenweise sogar bis +8 Grad. Anschließend sinkt das Temperaturniveau, pendelt sich jedoch in einem Bereich ein, der für die Jahreszeit mit einer Anomalie von +1 bis +3 Grad noch zu hoch ist.
Also ja, der Frühling bekommt ab dem 25. März mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Dämpfer. Spätwinterliche Wettererscheinungen sind hingegen fraglich. Positiv zu vermerken ist, dass nach einer trockenen Phase bis zum 23. März die Niederschlagssignale in den leicht bis mäßig erhöhten Bereich ansteigen und so für einen unbeständigen Wettercharakter sorgen können. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
21. März | +9 bis +20 Grad |
+14 bis +17 Grad |
25. März | +0 bis +19 Grad |
+10 bis +13 Grad |
30. März | +4 bis +20 Grad |
+10 bis +12 Grad |
