Wetterprognose: Ein markanter Wetterwechsel zwingt den Frühling zum Rückzug
Ab Mitte der Woche ändert sich das Wetter über Deutschland grundlegend. Zunächst mit einem markanten Temperatursprung, anschließend mit einer reaktiven Frontalzone, was die Wind- und Niederschlagsaktivität ansteigen lässt. Anfang März kippt die Großwetterlage erneut und könnte neben frühlingshaften Temperaturen auch für winterliche Überraschungen sorgen.

Der Dienstag ist – abseits der Nebelgebiete – noch weitgehend als sonniger Wintertag
zu bewerten, auch wenn die Temperaturen über den westlichen Ballungsgebieten auf bis zu +5 Grad ansteigen können. Nach Osten schwanken die Temperaturen jedoch zwischen -2 und +2 Grad um den Gefrierpunkt, und in der Nacht auf Mittwoch können sie auf -5 bis 0 Grad und nach Osten auf bis zu -10 Grad absinken. Mancherorts sind unter bestimmten Voraussetzungen sogar bis zu -14 Grad möglich.
Atlantische Frontalzone rückt näher an Deutschland heran - Frühlingswetter
In der zweiten Wochenhälfte stellt sich die Großwetterlage allmählich um. Die atlantische Frontalzone nähert sich mit ihren Ausläufern Deutschland. Die Bewölkung nimmt von Westen zu und trübt den Sonnenschein immer wieder – insbesondere nördlich einer Linie vom Saarland bis Berlin überwiegt die starke Bewölkung. Mit etwas Niederschlag ist nördlich einer Linie vom Schwarzwald bis Berlin zu rechnen, viel ist jedoch nicht zu erwarten. Weiter nach Süden bleibt es trocken. Die Temperaturen steigen von Mittwoch mit -1 bis +7 Grad bis Sonntag auf +10 bis +15 Grad, örtlich sogar bis zu +18 Grad, in den frühlingshaft warmen Bereich an. Die Nächte verlaufen zunehmend frostfrei. Wer es genauer wissen möchte – Wetter Februar.

Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Erst Frühling, dann Winter
Der Polarwirbel erholt sich derzeit von einem Split und wird bis zum Wochenende wieder auf Hochtouren laufen. Dies geschieht mit einem gewaltigen Cluster über Kanada und Grönland, der sich nach dem Wochenende weiter nach Osten ausdehnt und laut der Wetterprognose der Europäer zunehmend das Wetter über Deutschland beeinflussen kann.
Frontalzone dreht auf
Dem Druck ist das Hoch über Mitteleuropa nicht mehr gewachsen und weicht nach Süden aus. Dadurch wird der Weg der Frontalzone in Richtung Skandinavien frei. Die Tiefdruckausläufer streifen dabei Deutschland und sorgen ab dem 25. Februar für eine erhöhte Wind- und Niederschlagsaktivität.
Bis zum 27. Februar kippt die Grundströmung von Südwest auf West und führt mit +5 bis +10 Grad wieder etwas frischere Luftmassen nach Deutschland, wodurch die Schneefallgrenze erneut bis auf die höheren mittleren Lagen absinken kann.
Der Winter nähert sich Deutschland – Luftmassengrenze möglich
Während des Umstellungsprozesses wird ein Teil des Polarwirbels in Richtung Sibirien transferiert, sodass über Skandinavien und der Barentssee wieder eine Verbindung der beiden aktiven Cluster des Polarwirbels entsteht. Für Freunde des Winterwetters
wird der Zeitraum Anfang März jedoch interessant. Denn ab diesem Zeitpunkt dehnt sich das Azorenhoch auf dem Atlantik nach Norden aus und versucht, über Grönland eine Querverbindung zum Hoch über Alaska aufzubauen.
Gelingt dies, wird die Frontalzone – kaum dass sie aktiv geworden ist – auch schon wieder blockiert. Das hätte zur Folge, dass am östlichen Hochdruckgradienten die Cluster des Polarwirbels nach Süden austrogen und so über Deutschland für einen markanten Temperatursturz sorgen könnten. Die Betonung liegt noch auf könnten, denn bei einem Trog kommt es immer darauf an, wo dieser niedergeht. Geschieht dies weiter westlich, kann es auch frühsommerlich warm werden.
Betrachtet man die nachfolgenden Wetterkarten genauer, erkennt man ab dem 25. Februar eine aufkommende Dynamik, die auch das Wetter Anfang März beeinflussen wird. Aber ja, Winterwetter ist nach der Prognose der Europäer Anfang März nicht gänzlich auszuschließen.

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Der Winter kommt näher
Die Wetterprognose der Amerikaner ähnelt zunächst stark der des europäischen Wettermodells. Die Frontalzone regeneriert sich und wird ab dem 25. Februar für verstärktes Wind- und Niederschlagsaufkommen sorgen. Ab dem 27. Februar kippt die Grundströmung von West auf Nordwest und führt kühlere Luftmassen mit +5 bis +10 Grad nach Deutschland.
Großwetterlage kippt vollständig auf Nordwest
Im Zeitraum vom 28. Februar bis 5. März wölbt sich das Azorenhoch auf dem Atlantik weiter nach Norden auf, doch ein Brückenschlag in Richtung Grönland bleibt aus. Das klassische Blockadehoch kommt nicht zustande.
Dennoch reicht der Impuls aus, um die Hochdruckzone über Mitteleuropa vollständig aufzulösen. Dadurch fehlt der Gegendruck – der Weg für die Tiefdruckcluster wird freigemacht, und sie können von Nordwest nach Südost über Deutschland hinwegrauschen. Die Niederschlagstätigkeit nimmt weiter zu, und die Temperaturen verbleiben mit +5 bis +10 Grad im nasskalten Bereich. Die Schneefallgrenze schwankt zwischen 700 und 1.100 Metern, und in den Nächten ist wieder mit leichtem Frost zu rechnen. Kein Frühlingswetter.
Aber auch nach der Prognose der Amerikaner gilt: Sollte sich der Trog weiter nach Osten verlagern, bekommt der Winter eine Chance. Verweilt er weiter westlich, wird der Frühling einen weiteren Vorstoß wagen können.

Auf den Punkt gebracht: Weder Frühling noch Winter
Dieses Resümee hat sich bereits seit einigen Tagen abgezeichnet. Der Frühling macht sich zum Wochenende mit einem Hochdruckrücken und einer auflaufenden Frontalzone bemerkbar, doch ist der Hochdruckrücken nicht von Dauer und zieht sich bis März weiter nach Süden zurück. Infolgedessen wird die Frontalzone bis in den März hinein Akzente setzen können und die Temperaturen verbreitet wieder unter die +10-Grad-Marke drücken.
Welches Wetter wahrscheinlich ist
Die Kontrollläufe stützen das Auf und Ab der Temperaturen. Zunächst mit einem kräftigen Temperatursprung, wodurch die Temperaturanomalie bis zum 22. Februar auf +8 bis +12 Grad über den vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 ansteigt. Anschließend normalisiert sich das Temperaturniveau vom 25. bis 28. Februar und liegt in den ersten Märztagen mit einer Anomalie von +0,5 bis +1,5 Grad im nur noch leicht zu warmen Bereich.
Betrachtet man die Wahrscheinlichkeit auf Winterwetter bis auf das Flachland herab, so befinden sich gerade einmal 10 Prozent aller Kontrollläufe in diesem Bereich. Die Wahrscheinlichkeit für einen Durchbruch des Winters bis auf die mittleren Lagen liegt bei rund 40 Prozent und für Frühlingswetter bei rund 16 Prozent. Nasskaltes Wetter überwiegt somit, was mit einer ab dem 24. Februar erhöhten Niederschlagstätigkeit auch bestätigt wird. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
24. Februar | +6 bis +17 Grad |
+10 bis +13 Grad |
28. Februar | +4 bis +12 Grad |
+7 bis +9 Grad |
5. März | +0 bis +15 Grad |
+6 bis +8 Grad |

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