Spätsommer-Prognose: Ein endloses Hin und Her ohne Beständigkeit?
Aktuell verzweifeln Artikelverfasser (ich) beim Anblick der Wettermodelle. Dort zeichnet sich für die nächsten zwei Wochen zwar ein ziemlich schneller Wechsel warmer und kalter Luftmassen ab, jedoch ist dies so eindeutig und klar, dass es schwerfällt Spannung hineinzubringen. Gibt es einen Ausweg?
An dem Achterbahn-Trend, den wir in den letzten Tagen schon näher beleuchtet haben, hat sich wenig bis nichts verändert. Das Wettergeschehen ist ein ab fort an ständiges Auf und Ab - mit Höhen und mit Tiefen. Das kurze Aufbäumen der Luftmassen am nächsten Wochenende könnte jedoch erneut die +30-Grad-Marke hervorrufen.
Starkregentag mit über 100 Litern auf den Quadratmeter
Der heutige Sonntag (18. August) hat es in sich. Es wird im Westen, in der Mitte, aber auch im Osten einige Regenhotspots mit bis zu 50 Litern Regen auf den Quadratmeter geben. Den Vogel abgeschossen hat jedoch der Süden Bayerns, speziell auch das Alpenvorland. Dort sind nach aktuellen Lokalmodellen lokal über 100 Liter Regen auf den Quadratmeter möglich. Wer es genauer wissen möchte – Wetter August.
Wettervorhersage nach dem europäischen UND amerikanischen Wettermodell: Unbeständiges, durchschnittliches Spätsommerwetter?
Im August bekommt das Wetter nichts Beständiges mehr auf die Reihe. Das zeigen nun die aktuellen Prognosemodelle eindrucksvoll. Aber woran liegt das? Deutschland ist in einer dauerhaften Südwestlage gefangen. Das bedeutet, dass ein starker Tiefdruckkomplex zwischen Island und den britischen Inseln vorherrschend ist. Einziger Unterschied zu einer klassischen Südwestlage ist hier, dass sich immer wieder einzelne Zwischentiefs zu uns nach Deutschland hineinschieben und uns kurz Regen und kühlere Luft bringen. Ein ständiges Auf und Ab der Luftmassen und Temperaturen am Boden sind die Folge.
Wie kommen wir da wieder heraus?
Bis zum 25. August erst einmal gar nicht. Die Achterbahnfahrt ist als gesichert anzunehmen. Und auch danach ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass diese Wetterentwicklung so weitergeführt wird. Jedoch häufen sich dann, auch aufgrund dessen, dass dann die Langfrist anfängt, differenzierte Modelllösungen.
Ex-Hurricane immer wieder Einflussgeber
Dies bleibt am heutigen Sonntag die Überschrift des Absatzes, denn dieser Hurricane ist hauptverantwortlich dafür, dass der Tiefdruckkomplex in der kommenden Woche südlich von Island an Stärke gewinnt, da sich der Ex-Hurricane dort einbetten möchte. Dies führt dann abermals zu einer südwestlichen Grundströmung und bringt somit eben die warme bis nochmals heiße Luftmasse. Bis es soweit ist, wird es aufgrund der Nähe/Ferne zur atlantischen Frontalzone immer wieder ein Auf und Ab geben. Meistens wechseln sich kühle und warme Luftmassen und somit Temperaturen täglich bzw. alle zwei Tage ab.
Welche Lösungen sind denkbar?
Um nachhaltiges Wetter zu generieren, benötigt es eine Umstellung der Großwetterlage. In den Modellen gibt es folgende Ansätze: Zum einen könnte sich die Tiefdruckzelle zwischen Island und den britischen Inseln Richtung Skandinavien verlagern und Deutschland somit eine kühle und frühherbstlich angehauchte Nord- bis Nordwestlage bereiten. Denkbar wäre auch ein Hochdruckaufbau direkt über Deutschland oder leicht südlich. Dies wäre dann noch einmal hochsommerliches, trockenes Wetter. Wahrscheinlich ist jedoch beides nicht.
Wie sehen die Mittel die Entwicklung?
Wie anfangs schon erwähnt, sind die Modelle sich aktuell ziemlich einig. Das gilt sowohl für die Hauptläufe, als auch für den Mittelwert an sich (alle Nebenläufe gemittelt). Am Ende des Vorhersagezeitraumes (sprich in 12-16 Tagen) ist aktuell jedoch am meisten Spielraum zu erkennen. Da sind dann Entwicklungen wie obigen Absatz beschrieben möglich.
Eine ergänzende Sache noch: Die Modelle rechnen ab nächster Woche mit erstmal deutlich kälteren Nächten, die vor allem im Westen und Süden in den einstelligen Bereich wechseln können. Dies ist natürlich auch der Jahreszeit geschuldet, in der wir uns mittlerweile befinden. Auch das Geopotential geht auf der Nordhalbkugel immer weiter herunter. Allerdings wird dies eine herbe Umstellung zu dem werden, was wir in den letzten Wochen in den Nächten erlebt haben. Wir sind somit tatsächlich auf dem besten Weg in den Frühherbst.
Was am wahrscheinlichsten ist
Einfacher könnte eine Antwort auf eine Frage aktuell nicht sein: Eine Achterbahnfahrt ist aktuell sehr wahrscheinlich. Das bedeutet: Es wird ein Auf und ein Ab der Temperaturen in der Höhe, am Boden und der gefühlten Temperaturen (Taupunkte) geben. Es ist ein klassischer Spätsommermix, der nicht unüblich ist, wenn sich so langsam aber sicher Ex-Hurricanes auf dem Nordatlantik in Richtung Europa breitmachen. Angesichts der Tatsache, dass wir bisher einen viel zu warmen August hatten, wird der Rest des Monats daran auch nicht mehr viel ändern können. Apropos:
Der August 2024
Aktuell, wäre der August nach Tag 16 zu Ende, liegt die deutschlandweite Durchschnittsabweichung bei +3,99 Grad. Am wärmsten war es dabei in Geisingen (BW) (+5,8 Grad Abweichung), am kältesten in Steinhagen-Negast (MV) (+2,0 Grad Abweichung). Auch, wenn der August ab nun an um das langjährige Mittel herumtanzt, wird sich an der Tatsache wohl nicht mehr viel ändern, dass dies der wärmste aller Sommermonate 2024 werden wird. Die Achterbahnfahrt wird dies wohl nicht mehr verhindern können. Dieser Absatz wird täglich aktualisiert.
So oder so: Ein zu kalter Monat wäre lange überfällig! Es sind jetzt schon 35 (!) Monate in Folge, die zu warm über Deutschland ausgefallen sind. Letzter leicht zu kühler Monat war der August 2021. Nach diesem Monat wird es aller Voraussicht nach der 36. zu warme Monat in Folge über Deutschland werden.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
23. August | +18 bis +27 Grad |
+20 bis +25 Grad |
27. August | +19 bis +28 Grad |
+21 bis +25 Grad |
1. September | +18 bis +25 Grad |
+20 bis +23 Grad |