16-Tage-Wetter: Ein Ex-Hurricane entscheidet über das weitere Geschehen
Ab heute wandert die Hitze in den Osten und auch die Unwetter werden weiter Richtung polnische Grenze ziehen können. Was aber dann? Kommt das VB-Tief zum Wochenende und bring dem Südosten Regenmassen? Und was kommt danach? Ein Ex-Hurricane entscheidet über das weitere Vorgehen.
Die Hitze geht am heutigen Mittwoch (14. August) in die nächste Runde. Hinzu kommen unzählige Schauer und Gewitter, die wie gestern schon, unwetterartige Ausmaße annehmen können.
Unwetter im ganzen Land
Unwetter wird es auch heute vor allem im Nordwesten geben. Ab dem Nachmittag und Abend dann auch einerseits im Osten rund um Berlin und andererseits im Süden am Alpenrand. Und auch die nächsten Tage werden im Osten heiß. Wer es genauer wissen möchte – Wetter August.
Wettervorhersage nach dem europäischen UND amerikanischen Wettermodell: Ein Auf und Ab der Temperaturen
Dies kann so stehengelassen werden: Denn auch heute können wir die neusten Entwicklungen der Wettermodelle mehr zusammenfassen und kürzen, als sonst, da es erstaunlicherweise viele Parallelen zwischen dem europäischen ECMWF-Modell und dem amerikanischen GFS-Modell gibt. Es ist aktuell aufgrund eines Ex-Hurricanes schwer bis unmöglich eine präzise Prognose zu treffen.
VB-Tief zum kommenden Wochenende?
Bevor es jedoch zu dem Ex-Hurricane kommt, möchte sich ein Tiefdrucksystem von dem Mittelmeerraum über Österreich nach Polen erstrecken (ein sogenanntes VB-Tief), das dem Südosten Deutschlands enorme Regenmengen bringen würde. Mittlerweile hat sich die Zugbahn dieses Tiefs jedoch geändert und auch der Südwesten und der Nordosten sollen demnach etwas abbekommen. Inwieweit der Südosten nun mehr oder weniger verschont bleibt, bleibt abzuwarten. Dafür ist es immer noch zu lange hin, jedoch muss unter Umständen erneut über Hochwasser gesprochen werden.
Zu Wochenbeginn mischt ein Ex-Hurricane mit
Über den Atlantik bis nach Europa - so ungefähr ist die Zugbahn eines Ex-Hurricanes zu beschreiben. Diese sind im August und September besonders ausgeprägt und oftmals zu beobachten. Nun ist es jedoch so, dass dieser Hurricane sich in abgeschwächter Form in unseren Jetstream mit einbringen möchte. Da dieser von den Modellen allerdings nicht richtig berechnet werden kann und eine kleine Änderung für komplett neue Entwicklungen reicht, so ist es den Modellen der Europäer, aber auch der der Amerikaner schlichtweg unmöglich zum jetzigen Zeitpunkt konkrete Aussagen über den weiteren Großwetterlagenverlauf zu tätigen.
Wie sehen die Mittel die Entwicklung?
Da die Haupt- und Einzelläufe immer wieder ein Auf und Ab der Temperaturen sehen, so verläuft das Mittel aller Modellläufe exakt im Durchschnitt. Daraus lässt sich also sowohl beim amerikanischen GFS-Modell, als auch beim europäischen ECMWF-Modell nichts ableiten bzw. deuten.
Welche Großwetterlagen sind denkbar?
Am wahrscheinlichsten aktuell ist, dass sich der Ex-Hurricane bei Island in die Frontalzone eingliedert und mit einem weiteren Tief verbindet. Dies würde das Tiefdrucksystem dort auf dem Nordatlantik massiv verstärken und bei uns über Deutschland eine mögliche Südwestlage hervorrufen können.
Andererseits ist es auch möglich, dass dadurch keine Südwestlage entsteht, sondern dass das Tief über Island immer wieder Ableger bis nach Mitteleuropa schickt und uns somit nicht nur kühlere, sondern auch nassere Luft schickt. Gut möglich, dass diese beiden Varianten im Wechsel vonstattengehen, weshalb das Auf und Ab in den Modellen zustande kommt.
Die Extreme
1. Es kann dazu kommen, dass wir eine erneut sehr warme bis heiße Südlage bekommen, wenn das Tief auf dem Nordatlantik sich immer weiter intensiviert bzw. sich erneuert. Dann wären auch Ende August noch einmal über +30 Grad in Teilen Deutschlands möglich.
2. Gab es unlängst Berechnungen von einem Tiefdrucksystem über Mitteleuropa. Wenn dies kommen sollte, dann wäre es bei uns sehr nass und kühl. Und zwar über dem gesamten Bundesgebiet. Beide Varianten sind aber Varianten der Extreme und somit zum aktuellen Stand sehr unwahrscheinlich. Die Wahrheit spielt sich oft in der Mitte ab.
Welche Variante wird denn nun gewinnen?
Das weiß nur Petrus. Wie erklärt gleicht das Modellschauen eines Lottospiels - alles kann, nichts muss. Für die weitere Entwicklung ab der kommenden Woche wird maßgeblich der Ex-Hurricane verantwortlich sein, der seine exakte Positionierung in Europa selbst noch nicht kennt ;-). Demnach heißt es weiterhin: Abwarten.
Was wäre wenn?
Aktuell, wäre der August nach Tag 13 zu Ende, liegt die deutschlandweite Durchschnittsabweichung bei +3,68 Grad. Am wärmsten war es dabei in Holzkirchen (BY) (+5,5 Grad Abweichung), am kältesten in Steinhagen-Negast (MV) (+1,4 Grad Abweichung). Die aktuellen Stunden werden den August noch einmal nach oben katapultieren können und wenn sich in der letzten Dekade nicht noch eine viel zu kalte Wetterentwicklung einstellt, wird dies wohl der wärmste aller drei Sommermonate des Jahres 2024. Dieser Absatz wird täglich aktualisiert.
So oder so: Ein zu kalter Monat wäre lange überfällig! Es sind jetzt schon 35 (!) Monate in Folge, die zu warm über Deutschland ausgefallen sind. Letzter leicht zu kühler Monat war der August 2021.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
19. August | +12 bis +24 Grad |
+17 bis +22 Grad |
23. August | +17 bis +27 Grad |
+20 bis +24 Grad |
28. August | +18 bis +33 Grad |
+20 bis +28 Grad |