16-Tage-Wetter: Erstaunlich einheitlicher (kühler) Trend nach Hitze-Intermezzo!
Es gibt neue Entwicklungen in den einzelnen Wettermodellen zu dem Hitze-Intermezzo am Anfang der kommenden Woche und vor allem für die Zeit danach. Was passiert dann? Gibt es tatsächlich einen raschen Fall der Temperaturen zurück auf oder gar unter Normalniveau?
Sie ist im vollen Gange: Die letzte recht kühle Phase (die immer noch zu warm im Mittel ist) vor dem großen Hitze-Intermezzo ab dem kommenden Montag. Dort wird es wohl für ein bzw. zwei Tage richtig heiß. Lauern dort dann auch wieder Unwetter?
Einmal Durchatmen, bitte!
Genau das sollte das Motto am heutigen Donnerstag (7. August) sein. Ein Sommertag, der landesweit keine Hitze und recht klare Luft bringt. Wer es genauer wissen möchte – Wetter August.
Wettervorhersage nach dem europäischen ECMWF-Wettermodell: 1-2 Tage Hitze, dann eine ganz verrückte Entwicklung
Wer dachte gestern war es schon verrückt, der sollte auf heute gespannt sein. Die Hitze wird nun mehrheitlich von den Läufen des ECMWF's durchgeschwenkt. Lange bleibt die Luftmasse demnach nicht über Deutschland, weshalb sie sich auch gar nicht erst entfalten kann. Werte um +40 Grad, die vor ein paar Tagen mal berechnet wurden, sind somit nicht mehr möglich. Wir pendeln eher zwischen +35 und maximal +37 Grad herum. Aktuell. Es sind immer noch ein paar Tage hin.
CAPE-Werte gigantisch hoch
Hinzu kommt, dass ab Montag auch die CAPE-Werte (vorhandene Energie für Gewitter am Boden) bei allen Modellen gigantisch hoch sind. Im Emsland wird von den Europäern am Dienstagnachmittag ein CAPE-Wert von 5009 berechnet. Das sprengt sogar die Skala, die nur bis zum Wert 5000 geht. Die Hitze-Unwetter könnten demnach ein extrem unwetterartiges Ausmaß annehmen. Dazu in der Kurzfrist der kommenden Tage mehr.
Tiefdruckaktivität über Skandinavien
Auch das bestätigt sich heute in den Läufen des ECMWF-Modells: Ein Tiefdrucksystem soll sich über Skandinavien breit machen. Das würde für Deutschland jetstreamnahe Witterung bedeuten. Dies wiederum schließt auf zu kalte, letzte Sommertage, die zudem zu nass ausfallen könnten.
Wie sieht das ECMWF-Mittel die Entwicklung?
Ziemlich identisch zum Hauptlauf. Dieser ist zwar weiterhin einer der kühlsten Läufe, allerdings sind die Läufe ziemlich nah gebündelt. Dies ist erstaunlich, da es noch recht lange hin ist und so eine Wetterlage mit einer Hitzewelle oft Wiederholungsbedarf hat. Vor allem im Norden wird demnach auch eine nicht nur durchschnittliche, sondern gar zu kalte Witterung simuliert.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen GFS-Wettermodell: Völlig verrückter Sommerorkan
Das amerikanische GFS-Modell tischt in seinen letzten Läufen immer wieder neue Lösungen auf. Das, was in einem der neusten Läufe nun berechnet wird, ist jedoch noch einmal etwas komplett neues und sehr unwahrscheinliches. Das Modell hat eine Woche später (19. August) über Schleswig-Holstein einen regelrechten Sommerorkan simuliert. Dort wurden Spitzenböen bis zu 120 km/h berechnet. Im Sommer ist sowas höchst unwahrscheinlich. Daher können wir diesen Lauf im Hinterkopf behalten, aber zunehmend vergessen.
Ansonsten ist das GFS-Modell mit seinen Nebenläufen ziemlich identisch zum ECMWF-Modell. Nach der kurzen Eintags-Hitzefliege wird es rasch wieder kühler und regnerischer. Auch hier kann sich im Mittel ein Tiefdrucksystem über oder leicht westlich von Skandinavien etablieren und für eine kühle bis durchschnittliche Grundstruktur sorgen.
Auf den Punkt gebracht: Erst Hitzeintermezzo, dann kühles Sommerende?
Es ist und bleibt ein Rätsel - vorerst! Zumindest mal die Hitze kommender Woche wird aktuell recht einheitlich simuliert. Werte zwischen +35 und +37 Grad sind derzeit deutlich wahrscheinlicher als +38 bis +40 Grad. Zudem wird es ab Montag unwetterartige Ausmaße über Deutschland nehmen. Die Situation ist extrem. Und zwar auch extrem gefährlich.
Und danach? Naja, da sieht aktuell alles nach einer Umstellung der Großwetterlage hin zu durchschnittlichem bis unterdurchschnittlichem Wetter. Ich schreibe das hier jedoch mit größter Vorsicht, da es noch wirklich lange in der Zukunft liegt. Es kann wirklich alles passieren, ebenso ein Comeback der Hitze. Auch, wenn dies aktuell nicht berechnet wird.
Was wäre wenn?
Aktuell, wäre der August nach Tag 7 zu Ende, liegt die deutschlandweite Durchschnittsabweichung bei +3,07 Grad. Am wärmsten war es dabei u.a. in Oberstdorf (BY) (+4,6 Grad Abweichung), am kältesten in Steinhagen-Negast (MV) (+1,5 Grad Abweichung). Die besprochene Hitze zu Wochenbeginn kann dann die Abweichung landesweit nochmal enorm steigen lassen und zu dem heißesten Monat des Sommers 2024 machen. Dieser Absatz wird täglich aktualisiert.
So oder so: Ein zu kalter Monat wäre lange überfällig! Es sind jetzt schon 35 (!) Monate in Folge, die zu warm über Deutschland ausgefallen sind. Letzter leicht zu kühler Monat war der August 2021.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
13. August | +23 bis +35 Grad |
+27 bis +32 Grad |
17. August | +14 bis +21 Grad |
+16 bis +19 Grad |
22. August | +16 bis +23 Grad |
+18 bis +20 Grad |