Wettertrend: Zwischen anhaltender Hitzewelle mit +39 Grad und Hitze-Intermezzo…

Die jetzt beginnende Woche verläuft wie eine Achterbahnfahrt. Mal kühl, dann wieder heiß, bevor es wieder etwas kühler wird. Ein regelrechtes auf und ab. Setzt sich der Trend der Achterbahnfahrt auch ab der 2. Augustdekade fort oder gibt es eine Änderung hin zu einer beständigen Hitze? Zu kaltes Wetter scheint aktuell unwahrscheinlich.

Regen und eine kleine Abkühlung

Der heutige Montag (5. August) dient als weiterer Tag der Abkühlung nach den letzten sehr warmen Tagen bis Samstag. Bei lockeren Wolken bleibt es ganztätig trocken bei Werten zwischen +19 und +27 Grad. Wer es genauer wissen möchte – Wetter August.

Wettervorhersage nach dem europäischen ECMWF-Wettermodell: Hitze-Intermezzo mit baldiger Abkühlung

Dass rund um den 12. August die große Heißluft kommen soll, da sind sich mittlerweile viele Modellläufe einig. In welcher Intensität und Dauer jedoch überhaupt nicht. Die Europäer tischen heute die Intermezzo-Variante auf, in der Deutschland nur eintägig die Hitze abbekommt. Im Anschluss fließt eine für diese Jahreszeit sehr kühle Luftmasse bei uns ein und es wird rasch kühler und auch nasser.

Hitze hat eigentlich keine Chance

Einzig und allein der 12. August wird aktuell vom Hauptlauf sehr heiß berechnet. Rund um Stuttgart sind demnach Werte von bis zu +36 Grad möglich. Auch sonst werden verbreitet Temperaturen um und über +30 Grad flächendeckend simuliert.

Was macht die mögliche VB-Tief-Entwicklung?

Gestern wurde im weiteren Verlauf vom ECMWF-Modell ein VB-Tief berechnet. Dies ist ein Tief, das über das Mittelmeer nordostwärts bis nach Polen zieht. Da es so eine Nähe zu dem Südosten Deutschlands bekommt, kann es hier zu teils ergiebigen Starkregenfällen kommen. Im Extremfall kann das mehrere Tage anhalten - Hochwassergefahr! Heute wird dies ebenfalls zum Ende (ca. 14. August) angedeutet, fällt aber deutlich (!) schwächer aus.

Wie gut ist der Hauptlauf in den Ensembles eingebettet?

Das Mittel aller Modellläufe ist beim ECMWF-Modell ganz schön nach oben gesprungen, vor allem im Südosten. Dort liegen wir mittlerweile weit über dem langjährigen Mittelwert. Dennoch bildet der Hauptlauf noch immer einen der wärmsten Varianten dar.

Wettervorhersage nach dem amerikanischen GFS-Wettermodell: Gnadenlose Hitze bis zu +39 Grad

Worüber man sich intern außerdem einig ist: Die Hitze, egal wie, kommt definitiv durch eine Tiefvorderseite. Das Tiefdrucksystem wird dabei mit seinem Kern leicht westlich der britischen Inseln liegen. Da die Heißluft direkt aus Afrika zu uns gepumpt werden kann, sind solche Lagen dafür bekannt die stärkste Hitze auslösen zu können, die für unsere Breiten möglich ist. Allerdings sind diese Lösungen auch nicht immer beständig. Es wird oft also nur kurz heftig, dafür aber ordentlich.

Der Hauptlauf der Amerikaner schießt nun aber den Vogel komplett ab. Bis zu +39 (!) Grad werden am 12. August berechnet. Das ist eine Momentaufnahme und überhaupt nicht ernst zu nehmen, jedoch zeigt es eindrucksvoll was eben möglich ist. Zumal diese Variante nicht das erste Mal berechnet wird. Sie wird nur jeden Tag extremer.

Und danach? Auch das GFS-Modell deutet ein VB-Tief an, das vor allem in der Südosthälfte ergiebigen Regen bringen kann. Es ist jedoch nur, wie beim ECMWF-Modell, eine Andeutung, die beobachtet werden muss. Ansonsten ist darüber hinaus wirklich noch keine Aussage zu treffen. Knackpunkt wird in jedem Fall der Start in die 2. Augusthälfte werden. Wie sich dort die Hitze wird entwickeln können, hängt maßgeblich von der weiteren Großwetterlagenentwicklung ab.

Auf den Punkt gebracht: Kurz aber schmerzhaft

Die meisten Lösungen, egal ob bei den Europäern oder bei den Amerikanern, zeigen ein kurzes, aber heftiges Aufbäumen der Hitze - bedingt durch eine Tiefvorderseite. Meines Erachtens sind bei "perfekter" Auslegung der Luftmassen Tageshöchsttemperaturen von bis zu +40 Grad möglich. Dafür muss aber wirklich alles passen. Eine längere Hitzewelle über Tage oder Wochen hinweg, sehen nur ganz wenige bis gar keine Läufe.

Warm oder kalt?

Heute ist die Wahrscheinlichkeit auf einen viel zu warmen Start in die zweite Augustdekade deutlich höher, als dass es ein zu kalter Start wird.

Nun also doch der heißeste Monat aller drei Sommermonate 2024?

Aktuell, wäre der August nach Tag 3 zu Ende, liegt die deutschlandweite Durchschnittsabweichung bei +3,08 Grad. Am wärmsten war es in Hermaringen-Allewind (BY) und Altomünster-Maisbrunn (BW) (+4,8 Grad Abweichung), am kältesten weiterhin in Barth (MV) (+0,3 Grad Abweichung). Falls es zu der besprochenen Hitze kommen sollte, dann kann die Abweichung landesweit nochmal enorm steigen und zu dem heißesten Monat des Sommers 2024 werden.

So oder so: Ein zu kalter Monat wäre lange überfällig! Es sind jetzt schon 35 (!) Monate in Folge, die zu warm über Deutschland ausgefallen sind. Letzter leicht zu kühler Monat war der August 2021.