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Wetter Sommer - Ist der Hochsommer ab der 2. Augustdekade vorbei?

| Leon R.

Einiges deutet aktuell darauf hin, dass es bis Wochenbeginn durchschnittlich temperiert bleiben wird, bevor dann zur Mitte der Woche eine neue, kurze Hitzewelle über Deutschland hinweg rollt. Was aber dann mittlerweile von den Modellen berechnet wird, gleicht eher dem Spät-, als dem Hochsommer.

Kommt der Spätsommer verfrüht schon ab der 2. Augustdekade auf?
Kommt der Spätsommer verfrüht schon ab der 2. Augustdekade auf?

Die richtige Hitze von weit über +30 Grad hat sich in den Modellen für diese Woche weitestgehend abgeschwächt. Es bleibt in vielen Teilen sommerlich bis hochsommerlich. Die nächste, kurze Hitzewelle erreicht uns dann voraussichtlich zu Wochenmitte und danach deuten einige Modelle auf eine fast schon spätsommerliche Witterung hin - allen voran das europäische ECMWF-Modell.

Vorerst letzter Tag mit +30 Grad

Der heutige Donnerstag bringt vor allem im Osten heiße Temperaturen von bis zu +30 Grad. In der Südwesthälfte ist die Hitze wiederum nicht zu stark ausgeprägt (+21 Grad bis +28 Grad), jedoch liegt dort der Taupunkt bei bis zu +21 Grad - drückend schwül! . Außerdem ist die Unwettergefahr vor allem ab der Mitte südwärts und später auch im Osten konstant hoch. Wer es genauer wissen möchte – Wetter August.

Wettervorhersage nach dem europäischen ECMWF-Wettermodell: Ein sich entwickelndes Skandinavien-Tief

Von der ewigen Hitze in den Frühherbst. So könnte die Entwicklung des ECMWF-Modells beschrieben werden. An der oben genannten Entwicklung bis zur kommenden Wochenmitte haben auch die Europäer nichts auszusetzen und gehen größtenteils mit. Was jedoch danach passieren soll, ist schon verwunderlich und gleicht einer neuen 180-Grad-Wendung.

Nachdem also das Großbritannien-Tief seine Kreise gedreht hat, zapft dieses aus Grönland ein neues Tiefdrucksystem an. Dieses verharrt jedoch nicht weiterhin über den britischen Inseln, sondern sucht seinen Weg bis nach Skandinavien.

Dies hätte weitreichende Folgen - auch für uns in Mitteleuropa. Wir wären dann im Norden Deutschlands im Einflussbereich des Jetstreams. Bedeutet vereinfacht: Nass, kühl und windig. Von Hochsommer oder gar Hitze wäre dann nichts mehr zu spüren.

Wie gut ist der Hauptlauf in den Ensembles eingebettet?

Wir gehen hier immer auf den Hauptlauf des jeweiligen Modells ein. Das europäische Modell jedoch hat noch 51 Kontroll- und Nebenläufe. Und gerade am Ende des Zeitraumes, an dem eben diese markante Abkühlung berechnet wird, ist der Hauptlauf einer der kältesten Läufe aller 51. Das Mittel aller 51 Läufe jedoch ist ebenfalls im zu kalten Bereich, was diese These ein Stück weit stützt.

Wettervorhersage nach dem amerikanischen GFS-Wettermodell: Nicht so radikal wie die Europäer

Das amerikanische GFS-Modell sieht zwar teilweise auch eine Verlagerung des Tiefdrucksystems in Richtung Skandinavien, jedoch ist dieses so hoch im Norden angesetzt, dass wir keinen Einfluss darauf hätten. Deutschland verblieb weitestgehend in einer Südwestlage, die vor allem dem Süden erneut heiße Temperaturen bringen würde.

Nun muss aber auch dazu gesagt werden, dass das GFS-Modell der Amerikaner doppelt so oft (4x) am Tag berechnet, als das der Europäer. Demnach ergeben sich auch mehrere Variationen.

Auf den Punkt gebracht: Länger als 7 Tage lassen sich aktuell schwer einschätzen

Die range ist einfach ab der Wochenmitte der kommenden Woche zu stark ausgeprägt, als das man eine eindeutige und seriöse Einschätzung abgeben könnte. Jedoch lässt sich heute eine neue Erkenntnis aus den Modellen ziehen: Eine kühlere Entwicklung und somit eine Umstrukturierung der Großwetterlage ist ab der 2. Augustdekade deutlich wahrscheinlicher geworden.

Warm oder kalt?

Wenn wir diese Frage stellen, läuft es oft auf genau die Mitte hinaus - normal. Gut möglich, dass es auch dieses Mal so sein wird. Sollte sich allerdings tatsächlich eine Großwetterlagenumstellung ergeben, dann ist mit einer der genannten Extremen zu rechnen: (Deutlich) zu warm oder (deutlich) zu kalt.

Wie schlägt sich der Juli 2024?

Der zweite meteorologische Sommermonat ist zu Ende und fiel nach dem langjährigen Mittel 1961-1990 folgendermaßen aus: Deutschlandweit +1,86 Grad zu warm. Die höchste Abweichung hatte die Zugspitze (+3,4 Grad), die wenigste mit gerade einmal +0,8 z.B. Duisburg oder Neunkirchen-Wellesweiler im Saarland. So oder so: Ein weiterer zu warmer Monat reiht sich ein. Somit sind es jetzt schon 35 (!) Monate in Folge, die zu warm über Deutschland ausgefallen sind. Letzter leicht zu kühler Monat war der August 2021. Es wird also mal wieder dringend Zeit.

Kurzer Nachtrag (13:38 Uhr)

Das amerikanische GFS-Modell macht in seinem Mittagslauf genau das Gegenteil vom europäischen Modell: Hitze ab der 2. Augustdekade! Dies wird sowohl im Haupt-, als auch im Kontrolllauf berechnet. Dort werden Tageshöchstwerte von bis zu +38 Grad bei einer heißen Südwestströmung simuliert. Hitze und Hochsommer pur. Nun haben wir einen Krimi: ECMWF vs. GFS - wie so oft :-).

Die Temperaturprognose der Wettermodelle
Tag Temperaturspektrum Temperaturmittelwert
7. August +19 bis
+32 Grad
+26 bis
+30 Grad
11. August +14 bis
+37 Grad
+20 bis
+33 Grad
16. August +16 bis
+23 Grad
+18 bis
+21 Grad
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