Wetteraussichten: Wie wird der Sommer - Ein Hitzehoch und weitere Störimpulse
Neben wann kommt der Sommer?
spielt auch die Frage wie wird der Sommer?
eine gewichtige Rolle. Der Siebenschläferzeitraum neigt sich seinem Ende entgegen und eine stabile Wetterlage ist nicht zu erkennen. Doch trotz der Singularität zeichnet sich für alle Freunde des Sommerwetters
ein Silberstreif am Horizont ab, bei dem der Sommer richtig aufdrehen kann. Aber auch Extremwetterereignisse spielen im Wettertrend eine große Rolle.

Die Temperaturen steigen heute kräftig an und können über der Osthälfte von Deutschland bis +33 Grad möglich machen (Temperaturprognose). In der Zwischenzeit nähert sich von Westen eine Gewitterfront, welche mit zunehmender Bewölkung den Sonnenschein eintrübt und nachfolgend für Schauer und örtliche Gewitter sorgt. Die Gewitter werden sich bis zum Nachmittag westlich einer Linie von Hamburg und Ulm ausdehnen und bis zum späten Nachmittag die östlichen Landesteile erreichen. Da über den östlichen Landesteilen das Energiepotential höher ist, steigt auch das Potential unwetterartiger Wetterereignisse an (Gewitterradar || Warnlagenbericht). Blitz- und Hagelschlag, Platzregen und stürmische Windböen sind möglich. Ist die Gewitterfront durch, kühlt es auf +17 bis +23 Grad ab.
Der Sommer macht sich über Deutschland bemerkbar
Am Sonntag schleift die nach Südosten abziehende Gewitterfront südlich einer Linie vom Bodensee und dem Bayerischen Wald hinweg und sorgt für länger andauernden Niederschlag. Bis zum Abend ist auch dieser Niederschlag abgezogen und über dem Rest von Deutschland lockert die Bewölkung und es stellt sich ein weitgehend trockener Wettercharakter ein. Lediglich über den Küstenregionen der Nordsee ist mit gelegentlichen Schauern zu rechnen. An diesem Wechselspiel aus Sonne und Wolken, sowie ein paar Schauern über dem Nordwesten ändert sich zum Start in die neue Woche nichts. Was sich ändert, sind die Temperaturen, welche von Sonntag mit +18 bis +22 Grad bis Dienstag mit +25 bis +30 Grad und mit bis +33 Grad in den sommerlichen bis hochsommerlichen Bereich ansteigen können. Zur Wochenmitte dehnt sich die nächste Unwetterfront über Deutschland aus. Wer es genauer wissen möchte – Wetter Juli.

Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Quasistationärer Störimpuls mit Extremwetter
Die Anströmung der Luftmassen erfolgt im Verlauf der kommenden Woche - und das ist auf den oben stehenden Wetterkarten gut zu erkennen - aus südwestlichen Richtungen, was die Temperaturen in den hochsommerlichen Bereich treiben wird. Zeitgleich rückt die schwachgradientige Luftmasse zwischen England und Skandinavien weiter nach Osten und erreicht in der zweiten Wochenhälfte Mitteleuropa und sollte sich die Wetterprognose der Europäer durchsetzt, so wäre mit dem nächsten Extremwetterereignis über Deutschland zu rechnen.
Feucht-warme, energiegeladene und instabile Luftmasse über Deutschland
Die schwachgradientige Luftmasse verhält sich dabei nicht wie ein eigenständiges Tief, sondern wabert als Störimpuls inmitten eines Hochdrucksystems umher und dreht sich in Form eines Höhentiefs über Deutschland ein. Im Zeitraum vom 13. bis 16. Juli ist mit einem quasistationärem Verhalten des Störimpulses zu rechnen.
Über Deutschland hat das lang anhaltenden und ergiebigen Dauerniederschlag zur Folge. Binnen 72 Stunden werden Regensummen von 40 bis 80 l/m² und mancherorts von bis 140 l/m² simuliert, was für manchen Bach oder Fluss zu viel sein wird. Extremwetter und mit Hochwasser, Überflutungen und lokalen Sturzfluten ist - nach dem Wettertrend der Europäer - nicht auszuschließen.
Die Temperaturen pendeln sich mit +20 bis +24 Grad in einem schwül-warmen Bereich ein und können mit länger andauerndem Niederschlag auf bis +16 Grad zurückgehen.

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Störimpuls mit unwetterartigem Extremregen
Die Wetterprognose der Amerikaner berechnet die Entwicklung des Störimpulses zunächst mehr in Richtung Skandinavien und Deutschland wird zunächst nur gestreift. Doch hat das ein vom 10. bis 14. Juli zunehmend unbeständigen Wettercharakter zur Folge. Mit wiederholtem Niederschlag ist bei Temperaturen von +20 bis +24 Grad zu rechnen. Dauert der Niederschlag länger an, kühlt es auf bis +16 Grad ab. In Summe sind die Niederschläge zunächst nicht unwetterartig.
Störimpuls dehnt sich nach Süden aus
Wenn man so will, berechnet der Wettertrend der Amerikaner im Prinzip eine ähnliche Wetterentwicklung wie die Europäer - der Unterschied zeigt sich lediglich im zeitlichen Ablauf. Die Amerikaner simulieren vom 15. bis 20. Juli den Aufbau eines imposanten Hochdrucksystems über Europa, was als Sommerhoch durchgehen kann. Doch gelingt es dem schwachen Störimpuls über Skandinavien nach Süden auszudehnen und sich als Höhentief in das Hochdruckkonstrukt einzugliedern. Dieser Prozess ereignet sich über Deutschland.
Unwetterartige Regensummen
So ist im Zeitraum vom 15. bis 20. Juli mit wiederholtem Niederschlag unterschiedlichster Intensität und Dauer zu rechnen. Regensummen von 20 bis 40 l/m² und örtlich von bis 80 l/m² sind möglich. Über dem Schwerpunkt - und der liegt nach der Prognose der Amerikaner über dem Südosten - können extreme Regensummen von bis zu 200 l/m² zusammenkommen.

Auf den Punkt gebracht: Unwetter und hochsommerliche Hitze
Es ist manches Mal schon erstaunlich, wie hartnäckig sich eine Wetterprognose behaupten kann. Das oben stehende Resümee bestätigt sich seit nunmehr 14 Tagen. Und ja, beide Vorhersage-Modelle berechnen noch im Verlauf der zweiten Juli-Dekade die Ausdehnung eines Sommerhochs über Europa, doch bleiben Störimpulse - seit Mitte Mai - stets ein Thema. Man spricht von einer ausgeprägten Erhaltungsneigung. Die Ausdehnung des Sommerhochs aber ist ein wichtiges Signal, welches man in den kommenden Tagen weiter verifizieren muss. Ein Frühindikator, wenn man so will.
Was wahrscheinlich ist
Ob Extremwetter in Form eines neuerlichen Störimpulses tatsächlich eine Rolle wird spielen können, bleibt abzuwarten. Warum? Beide Vorhersage-Modelle gehören im Vergleich zu den Kontrollläufen zu den kühleren Varianten. Die Amerikaner sogar mit großem Abstand zum Mittelwert. Möglich ja, wahrscheinlich nein.
Schaut man sich die Niederschlagsprognose an, so ist im Zeitraum vom 10. bis 14. Juli mit einer erhöhten Niederschlagswahrscheinlichkeit zu rechnen. Überdies nimmt der Niederschlagstrend ab. Auch das spricht gegen die Variante der Amerikaner. Die Europäer scheinen die Niederschlagsprognose - zumindest zum aktuellen Stand - besser einschätzen zu können.
Für die Jahreszeit deutlich zu warm
Die Temperaturanomalie erreicht mit +4 bis +8 Grad und örtlich von bis +10 Grad zum 10. Juli ihren vorläufigen Höhepunkt und sinkt nachfolgend auf eine Differenz zum vieljährigen Klimamittelwert von 1961 und 1990 auf +1 bis +3 Grad ab. So ist bis Mitte Juli mit einem Auf und Ab der Temperaturen und einem durchwachsenen und zu Unwettern neigenden Wettercharakter zu rechnen. Ab dem 15. Juli - passend zur Sommerhalbzeit - mehren sich die Hinweise auf ein zunehmend stabiles Sommerhoch. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
12. Juli | +13 bis +30 Grad |
+20 bis +23 Grad |
16. Juli | +16 bis +30 Grad |
+23 bis +25 Grad |
21. Juli | +15 bis +32 Grad |
+22 bis +24 Grad |
