Wetterprognose im Siebenschläferzeitraum - Eine unwetterartige Wetterentwicklung zeichnet sich ab
Ein Temperatursprung sorgt in den kommenden Tagen für sommerliche bis hochsommerliche Temperaturen. Doch ganz ungetrübt verläuft das Wetter nicht - schwere Gewitter - mancherorts unwetterartig ausfallend sind zu erwarten. Anfang Juli erfolgt auch schon der nächste Wettersturz - und das inmitten der Siebenschläferzeit. Welche Konsequenzen hat das auf die weitere Entwicklung des Sommers?
Zwei Sommertage stehen mit dem Montag und dem Dienstag bevor, welche ihrer Definition vom Sommer im weitesten Sinne auch gerecht werden können. Mit einer kräftigen Südanströmung gelangen warme bis heiße und ab Dienstag auch zunehmend feuchte und instabile Luftmassen nach Deutschland. Und so ist am Dienstagnachmittag über dem Süden von Baden-Württemberg und Bayern mit Schauern und regionalen Gewittern zu rechnen. Weiter nach Norden bleibt es mit viel Sonnenschein und Temperaturen von +24 bis +28 Grad und örtlich von mehr als +30 Grad trocken.
Hitziges Gewitterwetter mit einem großen Knall zum Wechsel in den Juli
Der Transport schwül-warmer bis heißer Luftmassen intensiviert sich im Verlauf der Woche weiter und lässt die Temperaturen auf sommerliche +25 bis +30 Grad und mancherorts auf hochsommerliche +34 Grad ansteigen. Die Quellwolken vermehren sich von Süden und sorgen für kräftige Schauer und Gewitter, welche regional unwetterartig ausfallen können. Zum kommenden Wochenende - also dem Wechsel in den Juli - rauscht die nächste Unwetterfront über Deutschland hinweg und lässt die Temperaturen am Samstag auf +24 bis +28 Grad und zum 2. Juli auf +20 bis +25 Grad zurückgehen. In Schauernähe kühlt es auf bis +16 Grad ab. Wer es genauer wissen möchte – Wetter Juli 2024.
Störanfälliges Wetter im Siebenschläferzeitraum
Nein, eine stabile und nachhaltige Wetterentwicklung, welche einen Rückschluss auf den Hochsommer zulässt, ist bei keinem der Vorhersage-Modelle zu entdecken. Vielmehr werden weitere Unwetter für einen turbulenten und teils chaotischen Wettercharakter sorgen können und das inmitten des Siebenschläferzeitraums, welcher sich von Ende Juni bis zum Ende der ersten Juli-Dekade erstreckt und eine Singularität für den weiteren Verlauf des Sommers sein kann.
Der Unwettersommer über Deutschland?
Nimmt man an, dass die Siebenschläferregel in diesem Jahr zutreffend ist, so ist in der Tat mit einem zu Unwettern neigenden Sommerwetter zu rechnen. Über dem Süden von Deutschland mehr, als über dem Norden. Der Grund für die Annahme ist die Erhaltungsneigung. Dem Sommerhoch gelingt es nicht, sich in einer gradientenschwachen Umgebung zu positionieren und stabilisieren - wobei gelingt das schon, nur eben nicht über Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Ein weiterer Grund ist die ungewöhnliche Temperaturanomalie auf dem Nordatlantik, der bemerkenswert schwache Golfstrom und das sich weiter nach Norden zurückziehende arktische Meereisschild. In Summe hat das eine Verschiebung der Wetteraktivität zur Folge, was sich zum Beispiel im Ausbleiben der atlantische Frontalzone widerspiegelt.
Meridional verlaufende Großwetterlage
Also ja, meridionale Großwetterlagen werden gefördert und da sich der Hochdruckkern Anfang Juli nach der Prognose beider Vorhersage-Modelle auf dem Atlantik befindet, ist eine von Nord nach Süd verlaufende Trogwetterlage die logische Konsequenz hieraus. Zieht der Trog ab, kommt es mit einer Süd-Nord-Strömung zu einem weiteren Temperatursprung, bis die nächste Amplitudenwelle den nächsten Trog über Deutschland führt. Die Erhaltungsneigung eben, welche im Übrigen die aktuelle Wetterprognose der Amerikaner heute berechnet.
Der Wandel in den Hochsommer
Doch wer sich näher für das Wetter interessiert, dem wird nicht entgangen sein, dass die ungewöhnlich hohen Temperaturen der kommenden Tage von Simulation zu Simulation nach hinten raus
verlängert wurden. Ursprünglich war die Hitze nur für den Zeitraum bis zum 26. Juni vorgesehen und hat sich - je nach Prognose-Modell - jetzt bis Anfang Juli verlängert. Allen voran die Vorhersage des deutschen Vorhersage-Modells, welche nach dem Frontendurchgang die Temperaturen am Wochenende mit +24 bis +28 Grad auf einem sommerlichen Niveau hält. Es geht auch anders, doch woran liegt das?
Das Hoch über Mitteleuropa gewinnt an Stabilität
Die Sonne hat ihren Höchststand erreicht und wird die Land- und Wassermassen weiter erwärmen und das ist eine der Grundlagen für ein Hoch. Was folgt, ist eine These, die sich in den kommenden Tagen unter Beweis stellen lassen muss.
Einmal angenommen, dass Tief über Island verstärkt sich im Verlauf der Woche und schiebt auf seiner Vorderseite den Keil des Azorenhochs nach Mitteleuropa. So verbaut sich das Tief den Weg in Richtung Deutschland und driftet nach Nordosten - über Skandinavien ab. Außer das vielleicht der Norden von Deutschland gestreift wird, passiert sich viel und ist das Tief abgezogen, drängt das Azorenhoch mit voller Wucht in Richtung Deutschland.
Durch die Verlagerung des Hochdrucksystems wird der Platz auf dem Atlantik für weitere Tiefdrucksysteme frei, welche jedoch durch das Hoch blockiert werden und nach Süden austrogen. Auf der anderen Seite des Hochdrucksystems dehnt sich das Tief über Skandinavien über Osteuropa weit nach Süden aus, was für den Sommer über Deutschland weitreichende Konsequenzen haben kann.
Die stabile Omegawetterlage
Ein Hoch über Mitteleuropa, flankiert von Tiefdrucksystemen. Das ist im Grunde genommen ein Erhalt der meridionalen Grundströmung, jedoch mit dem Unterschied, dass eine Süd-Nord-Strömung unter dem Einfluss eines Hochdrucksystems steht. Hochsommerliche Hitze und ein trockener Wettercharakter könnte sich somit noch inmitten der Siebenschläferzeit einstellen.
Auf den Punkt gebracht: Unwetter oder hochsommerliche Hitze?
An dieser Frage hat sich in den vergangenen Tagen nichts verändert. Entscheidend wird sein, wie sich das Hoch im Verlauf dieser Woche gegen die Störimpulse verhalten wird. Verschiedene Lösungen sind möglich, darunter auch ein markanter Wettersturz, oder die hochsommerliche Hitze.
Was wahrscheinlich ist
Die Temperaturprognose der Kontrollläufe ist klar aufgestellt. Bis Ende Juni ist eine Temperaturanomalie von +4 bis +8 Grad und phasenweise von bis +10 Grad möglich. Ein Extrem, welches den Juni am Ende um +1,3 bis +1,8 Grad im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 zu warm ausfallen lassen wird.
Zum Start in den Juli sackt das hohe Temperaturniveau in sich zusammen und pendelt sich auf eine Anomalie ein, welche im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um +1 bis +2 Grad gemäßigt warm ausfallen kann. Dennoch - das bildet einen markanten Wettersturz ab, der sich - insbesondere über dem Süden - auch in einer erhöhten Niederschlagsaktivität bemerkbar macht. Unwetter sind im Zeitraum vom 27. Juni bis 2. Juli möglich.
Darüber hinaus zeichnet sich in der Niederschlagsprognose der Kontrollläufe eine nur leicht und ab dem 4. Juli schwache Niederschlagsleistung ab. Also ja, ein Hoch spielt in der ersten Juli-Dekade eine - jedoch nicht allumfassende - Rolle. Die Wetterprognose der Amerikaner bildet im Vergleich zu den Kontrollläufen die mit Abstand kälteste und nasseste Variante ab. Möglich ja, doch wahrscheinlicher ist eine leicht wechselhafte und etwas zu warme erste Juli-Dekade. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
30. Juni | +11 bis +30 Grad |
+19 bis +22 Grad |
4. Juli | +11 bis +27 Grad |
+19 bis +21 Grad |
9. Juli | +15 bis +30 Grad |
+21 bis +23 Grad |