Wetterprognose: Unwetterartige Regenmengen - wie viel Regen ist in Deutschland und Europa zu erwarten?
Sommerwetter über Deutschland - doch bereits in der Nacht auf Montag ziehen von Südwesten Gewitter auf. Diese Gewitter gehören zu einer Störung über Frankreich, welche vor, über und auch nach Pfingsten für unwetterartige Regensummen sorgen können. Durch ein quasistationäres Verhalten ist europaweit mit Hochwasser und Überflutungen zu rechnen.
Ein Tief zwischen Frankreich und England beginnt in den kommenden Stunden damit, feucht-warme und zunehmend instabile Luftmassen über die Alpen nach Deutschland zu schieben. Bemerkbar macht sich das mit zum Nachmittag über dem Westen und Südwesten mit aufziehenden Quellwolken und vereinzelten Schauern und Gewittern, welche über dem Schwarzwald, der schwäbischen Alb und den Alpenregionen möglich sein können. Sonst bleibt es trocken und bei Temperaturen von +22 bis +27 Grad vielerorts sommerlich.
Die Zeit vor Pfingsten - Unwetter
Das Tief über Frankreich verhält sich vor und auch über Pfingsten wie ein Störimpuls. Es verhindert den Aufbau einer stabilen Hochdruckwetterlage, ist jedoch in einer Hochdruckzone eingebettet. Zudem driftet der Störimpuls - ganz langsam - von West nach Ost und verhält sich über Deutschland, Österreich und der Schweiz quasistationär. So nimmt über Deutschland im Verlauf der kommenden Woche die Neigung zu kräftigen Schauern und Gewittern zu, deren Schwerpunkt von den Vorhersage-Modellen noch unterschiedlich berechnet wird. Die Prognose der Amerikaner verankert die unwetterartigen Schauer und Gewitter mehr über der Südhälfte, während die Europäer die Unwetter bis über die östlichen Landesteile ziehen lässt. Weniger relevant werden die Unwetter über Norddeutschland sein. Dennoch - die Vorhersagen lassen Blitz- und Hagelschlag, stürmische Windböen, lokale Überflutungen und regionales Hochwasser nicht ausschließen. Wer es genauer wissen möchte - Wetter Pfingsten.
Quasistationäres Verhalten mit erhöhtem Unwetterpotential
Die Entwicklung der Großwetterlage steht, Unterschiede gibt es noch in der Berechnung der Position und der daraus resultierenden Niederschlagmenge, welche jedoch von entscheidender Bedeutung ist.
Das quasistationäre Verhalten sorgt dafür, dass die Gewitterzellen sich kaum von der Stelle bewegen und für einen längeren Zeitraum an Orts und Stelle verweilen können. Da diese Störung aber nicht nur das Wetter über Deutschland beeinflusst und mit den bevorstehenden Pfingstferien die erste Urlaubswelle beginnt, wurden wir erneut gefragt, welche Auswirkungen das Tief auf Europa hat.
Dazu einmal die Prognose vom Mittelwert aller Kontrollläufe bis Pfingsten, in der Gegenüberstellung der Druckanomalien und der Niederschlagsanomalie. Ist in den Kontrollläufen noch ein gewisser Spielraum möglich, so zeigt sich in den Druckanomalien eine erhöhte Tiefdruckdynamik und in der Niederschlagsanomalie eine erhöhte Niederschlagsaktivität - und das über ganz Europa verteilt.
Wie viel Regen ist zu erwarten?
Schaut man sich die Niederschlagsprognose für Europa im Detail an, so wird man vor und auch über Pfingsten wieder Bilder von Hochwasser in den Medien zu sehen bekommen. Denn sollten die Niederschlagsmengen nur ansatzweise so niedergehen, wie berechnet, werden zahlreiche Flüsse über die Ufer treten können. Der Schwerpunkt der zu erwartenden Niederschläge zieht sich über das südliche Frankreich, über Deutschland bis nach Polen. Unwetterartig insbesondere über Südfrankreich, Norditalien (Stau der Alpen), sowie über Teilen von Deutschland.
Schwachgradientige Großwetterlage - Bleibt das Wetter wechselhaft?
Bereits seit einigen Tagen berechnen die Vorhersage-Modelle eine bis Ende Mai anhaltend schwachgradientige Wetterentwicklung. Mit einer zonal getriggerten Großwetterlage ist so schnell nicht zu rechnen. Eher das Gegenteil ist mit einer fehlgeschlagenen Regenerierung der Frontalzone der Fall.
Und so wabern die Tiefdrucksysteme strukturlos umher und agieren lediglich als Störimpulse und versuchen eine nachhaltig stabile Wetterentwicklung so lange wie möglich hinauszuzögern.
Nach der Wetterprognose der Amerikaner wird im Zeitraum vom 20. bis 24. Mai eine Kette an Störimpulsen im Bereich zwischen Spanien, Frankreich, Deutschland und Osteuropa eingeschlossen. Das quasistationäre Verhalten wird nach dieser Prognose noch eine Weile anhalten können und mit einer stabil sommerlichen Wetterentwicklung ist nicht so schnell zu rechnen. Die Temperaturen erreichen über Pfingsten +19 bis +24 Grad und pendeln sich bis zum 26. Mai auf +15 bis +20 Grad ein. Das ist für die Jahreszeit typisch und mit einer längeren Sonnenscheindauer können bis +23 Grad und bei länger andauerndem Regen Werte unterhalb der +15 Grad-Marke möglich sein.
Auf den Punkt gebracht: keine stabile Wetterentwicklung
Genau genommen kann ein Kippmuster relativ schnell vonstattengehen. Die gesamte Großwetterlage ist hochdruckdominiert, mit einem schwachgradientigem Aufbau samt eingelagerter Störimpulse. Es bedarf nicht viel und die Störimpulse lösen sich auf, doch ist der Mai in der Regel dafür nicht prädestiniert. Maimonsun trifft es vor diesem Hintergrund besser.
Was wahrscheinlich ist
Bis zum 14. Mai ist noch mit einer schwachen Niederschlagsleistung zu rechnen. Im Zeitraum vom 14. bis 20. Mai zeigt sich - auch in der Niederschlagsprognose der Kontrollläufe - eine erhöhte bis deutlich erhöhte Niederschlagsaktivität, welche über dem Norden und Nordosten schwacher bis mäßiger Ausprägung ist. Überdies bleiben die Niederschlagssignale zwar erhalten, schwächen sich jedoch weiter ab, was letztlich auf eine Südwestwetterlage hinauslaufen sollte.
Die Temperaturanomalie beträgt noch bis zum 14. Mai +2 bis +6 Grad und sinkt bis Pfingsten auf +2 bis +3 Grad und über dem Süden auf bis +1 Grad ab. Nach Pfingsten steigt das Temperaturniveau über dem Süden wieder an, sodass gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 mit einer Anomalie von +2 bis +3 Grad zu rechnen ist. Also ja, der Mai wird mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ein deutlich zu warmer Frühlingsmonat werden und nach dem Rekordmärz und dem deutlich zu warmen April, wird der Frühling insgesamt extrem zu warm ausfallen können. Kumuliert man die Temperaturprognosen, so wird der Mai zwischen +2,0 und +2,5 Grad und der Frühling um +3,0 Grad zu warm ausfallen können. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
18. Mai | +12 bis +24 Grad |
+16 bis +19 Grad |
22. Mai | +10 bis +25 Grad |
+17 bis +19 Grad |
27. Mai | +12 bis +30 Grad |
+20 bis +22 Grad |