Wetterprognose - Ein Trog, ein Kaltlufttropfen und ein frühlingshafter Ansatz
Vom Frühling fehlt über Deutschland jede Spur. Stattdessen sorgen kalte Luftmassen polaren Ursprungs für teils winterliche Wettererscheinungen und ab den höheren mittleren Lagen für winterliche Witterungsbedingungen. Es tut sich jedoch allmählich was und erste Ansätze eines weiteren Wetterwechsels sind noch in den letzten Apriltagen zu erkennen.
Das in Teilen kuriose und chaotische Aprilwetter bleibt Deutschland noch eine Weile erhalten. Nach einer kurzen Wetterberuhigung setzt sich in der Nacht auf den Freitag eine zweite Trogwelle in Gang und erreicht bereits am Nachmittag die Alpen. Mit einem stark böigen bis stürmischen Wind kommt es bei starker Bewölkung zu wiederholtem Niederschlag, welcher regional länger andauernd und insbesondere in Richtung der Alpen ergiebig ausfallen kann. Die Schneefallgrenze schwankt zwischen 600 und 1.000 Meter, was in den Lagen darüber hinaus zu einer nennenswerten Neuschneemenge führen kann. Aber auch über tieferen Lagen kann sich bei Temperaturen von +5 bis +10 Grad Schnee oder Graupel mit untermischen.
Allmähliche Wetterberuhigung
Das Wetter zeigt sich am Wochenende noch mit gelegentlichen Schauern launisch und bei Tageshöchstwerden von +5 bis +10 Grad ist nicht an Frühling zu denken. Stattdessen wird es mit einer entsprechenden Dynamik erneut Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab geben, welche regional von Gewittern begleitet werden können. Oberhalb etwa 600 bis 1.000 Meter ist weiterhin mit einer winterlichen Witterung zu rechnen. Zum Start in die neue Woche geht dem Trog allmählich die Puste
aus. Die Schaueraktivität nimmt ab und die sonnigen Momente zu. Die nördliche Grundströmung aber bleibt erhalten, was die Tageshöchstwerte zwischen +5 und +10 Grad schwanken lässt. In den sonnigen Momenten sind bis +12 Grad möglich. In den Nächten ist - insbesondere bei Aufklaren - mit Frost zu rechnen. Wer es genauer wissen möchte - Wetter April.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Polarwirbelsplit
Man erkennt den Ansatz eines Polarwirbelsplits bereits auf den oben stehenden Wetterkarten. Nach der Wetterprognose der Europäer intensiviert sich der Hochdruckkeil durch den Polarwirbel hindurch und sorgt bis zum 28. April für eine anhaltende Teilung des Wirbels. geordneten Wetterverhältnissen ist nicht so schnell zu rechnen.
Trogstruktur mit optionalem Frühlingswetter
Die Trogstruktur bleibt mit einem meridionalem Strömungsmuster erhalten, doch wie bereits in der gestrigen Maiprognose anhand einer These näher erläutert, sorgt der Hochdruckkeil dafür, dass der Trog weiter raus auf den Atlantik gezogen wird.
Infolge daraus gelangen Deutschland, Österreich und die Schweiz ab dem 27. April zunehmend auf die Vorderseitenanströmung des Troges, was die Grundströmung von Nordost auf Südwest drehen lässt. Die Temperaturen erreichen bis zum 25. April mit +5 bis +10 Grad für die Jahreszeit zu kühl, steigen nachfolgend jedoch auf +10 bis +15 Grad an. Was bleibt, ist der unbeständige und zu Schauern neigende Wettercharakter.
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Trogstruktur, Kaltlufttropfen und der Frühling
Die Wettervorhersage der Amerikaner geht in eine zunächst ähnliche Richtung, wie die Europäer es simulieren, doch driftet das Hoch, welches weit in den Polarwirbel hinein strebt, dann doch in eine andere Richtung ab.
Kaltlufttropfen verhindert zunächst den Frühling
Der Hochdruckkeil kippt zum 25. April nach Osten ab und geht eine Querverbindung zum Kontinentalhoch ein. Infolge daraus wird der Trog vom Polarwirbel abgeschnürt und agiert fortan als Kaltlufttropfen über Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Temperaturen bleiben bis zum 25. April mit Werten von +5 bis +10 Grad für die Jahreszeit zu kühl und sind weit vom Frühling entfernt. Zeitweilige Schauer - teils mit Schnee und Graupel durchmischt - komplettieren einen eher spätwinterlichen Wettercharakter. Ab den höheren mittleren Lagen wird es nochmals richtig winterlich.
Hochdruckblase und Frühlingswetter
Durch die sich über Skandinavien ausdehnenden Hochdruckzone verliert der Kaltlufttropfen ab dem 26. April an Energie und wird durch die Drehbewegung des Hochdrucksystems im Uhrzeigersinn weiter in Richtung Atlantik geführt. Deutschland gelangt in diesem Prozess zunehmend in eine südwestliche Anströmung der Luftmassen, was die Temperaturen bis zum 27. April auf +13 bis +17 Grad und bis zum 1. Mai auf +14 bis +18 Grad und über dem Westen und Südwesten auf bis +22 Grad ansteigen lassen kann. Neben dem Frühling wird auch der Frühsommer ins Spiel gebracht.
Auf den Punkt gebracht: Der Frühling im Ansatz
Beide Vorhersage-Modelle berechnen den Erhalt der kühlen Luftmasse über Deutschland noch bis mindestens dem 25. April. Nachfolgend zeigt sich ein frühlingshafter Ansatz. Ob das aber so kommt, hängt noch von vielen Variablen ab, welche im Moment noch alles andere als gesichert gelten. Fest aber steht, dass mit einer vollständig gestörten Zirkulation so schnell keine Westwetterlage zustande kommen kann. Die Grundströmung bleibt meridionaler Ausrichtung.
Was wahrscheinlich ist
Eine für die Jahreszeit zu kühle Witterung wird auch von den Kontrollläufen bis zum 26. April favorisiert. Nachfolgend steigt das Temperaturniveau bei einer gleichzeitig nachlassender Schaueraktivität an. Das riecht nach Frühling - Schaun mer mal, was in den kommenden Stunden daraus wird.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
24. April | +2 bis +17 Grad |
+9 bis +12 Grad |
28. April | +5 bis +24 Grad |
+12 bis +14 Grad |
3. Mai | +5 bis +24 Grad |
+13 bis +15 Grad |