Wetteraussichten: Für die Jahreszeit deutlich zu warm, aber keine stabile Wetterlage
Zunehmend warme Luft erreicht Deutschland, die sich zum Wochenende destabilisiert und zu teils kräftigen Schauern und Gewitter führen kann. Eine Stabilisierung der Großwetterlage ist in dieser Woche nicht zu erwarten. Doch wie verläuft das Wetter für den Rest des meteorologischen Sommers - ist noch einmal mit einer Stabilisierung zu rechnen?
Die Grundströmung dreht in den kommenden Tagen auf südwestliche bis südliche Richtungen und führt feucht-warme und labil geschichtete Luftmassen nach Deutschland. Die Temperaturen steigen weiter an und erreichen zum Start in die neue Woche mit +24 bis +28 Grad nicht nur sommerliche, sondern mit bis +32 Grad auch hochsommerliche Werte.
Kräftige Schauer und Gewitter
Bereits ab Freitagabend setzen über dem Westen kräftige Schauer und Gewitter ein, die sich in der Nacht auf Samstag nach Osten ausdehnen und regional unwetterartig ausfallen können. Zwischen den Schauern sind auch längere sonnige Abschnitte möglich. Der Wind kommt schwach aus unterschiedlichen Richtungen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter August.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Heiße Luft und Unwetter
Ein Hoch über der Barents- und Karasee verfrachtet ein Tief über Skandinavien nach Westen, was mit viel Wind und einigem Niederschlag über Norwegen und Schweden einhergeht. Bis zum 13. August festigt das Hoch im Bereich vom westlichen Russland und Skandinavien seine Position und blockiert das nach Westen verschobene Tief zwischen Island und England.
Meridional verlaufende Grundstruktur
Die Grundströmung kippt mit Beginn der zweiten August-Dekade auf südwestliche bis südliche Richtungen und lässt die Temperaturen verbreitet auf sommerliche +24 bis +28 Grad und mit örtlich bis +32 Grad in den hochsommerlichen Bereich ansteigen. Frischer bleibt es mit +20 bis +24 über den maritim beeinflussten Küstenregionen.
Störimpuls sorgt für kräftige Schauer und Gewitter
Wenn man so will, kann man den Zeitraum vom 10. bis 14. August nach der Wetterprognose der Europäer als sommerlich stabil bewerten. Überdies nähert sich das Tief auf dem Atlantik in Form eines Störimpulses Mitteleuropa und sorgt über Deutschland, Österreich und der Schweiz für kräftige Schauer und Gewitter, welche mancherorts unwetterartig ausfallen können. Mit anderen Worten formuliert, baut sich eine sommerliche bis hochsommerliche Wetterlage auf, bleibt aber von Störimpulsen durchsetzt und kann somit keine nachhaltig gefestigte Struktur ausbilden.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Hitze spielt nur kurz eine Rolle
Die Prognosen der letzten Tage werden in der heutigen Simulation der Amerikaner bestätigt. Das Tief über Skandinavien wird nach Westen verfrachtet und agiert dort zunächst als Islandtief
, wobei es sich hier mehr um ein eingekapseltes Tief handelt, dass nach Süden austrogt - also kein Islandtief im eigentlichen Sinne.
Heiße Luft aus südlichen Richtungen
Der Trogvorgang auf den Atlantik setzt eine Südanströmung der Luftmassen in Gang, welche ihren Höhepunkt voraussichtlich am 19. August erreicht, was die Temperaturen auf +25 bis +30 Grad und örtlich auf bis +34 Grad ansteigen lassen kann. Das Hochdruckkonstrukt erweist sich nicht als ganz so stabil, wie man es von Hochsommer her kennt und lässt Schauer und Gewitter optional werden. Grundsätzlich aber zeichnet sich eine vom 10. bis 22. August sommerliche bis hochsommerliche Wetterlage mit einer leicht erhöhten Schauerneigung ab.
Aus meridional wird zonal?
Eine zonal verlaufende Großwetterlage (Westwetterlage) mit einer halbwegs stabilen Tiefdruckrinne hat es schon längere Zeit nicht mehr gegeben. Stattdessen herrscht eine meridional verlaufende Großwetterlage vor (Nord-Süd, Süd-Nord). Doch das Tief über Island, dessen Trogansatz zum Ende der zweiten August-Dekade bis über die Azoren reicht, hat das Potential zu einer Zonalisierung in den letzten Sommertagen beizutragen.
In diesem Prozess zieht sich das Tief zum 19. August nach Island zurück und intensiviert sich mit einem Schub kalter Luftmassen von Grönland aus. Schrittweise setzt sich bis zum 25. August ein Zonalisierungsprozess durch, was die Gradienten über Mitteleuropa glättet und die Großwetterlage mit Beginn des Septembers auf den meteorologischen Herbstbeginn vorbereiten kann.
Auf den Punkt gebracht: Eine hochsommerliche Wetterentwicklung - mit Schwächen
Das gestrige Resümee hat heute seine Gültigkeit behalten. Der Sommer kommt und wird insbesondere über den südlichen Landesteilen mit mehr als +30 Grad für hochsommerliche Temperaturabschnitte sorgen können. Ab Mitte August offenbart das System seine Schwächen. Ob diese genutzt werden und eine nachhaltig hochsommerliche Wetterentwicklung noch unterbinden können, bleibt für den Moment abzuwarten. Klar ist, dass im Verlauf der zweiten August-Dekade mit einer erhöhten Schauer- und Gewitteraktivität gerechnet werden kann.
Die wahrscheinliche Wetterlage
Die Amerikaner zeigen heute mit Glättung der Gradientenamplitude eine interessante Lösung, welche in Richtung Westwetterlage gehen kann. Schaut man sich den nachfolgenden Mittelwert aller Kontrollläufe näher an, so ist die Variante einer Glättung der Amplitude gar nicht so abwegig und sollte man in den kommenden Tagen im Hinterkopf behalten. Insgesamt jedoch stützen die Kontrollläufe im Zeitraum vom 10. bis 24. August mit einer Temperaturanomalie von +2 bis +4 Grad und über dem Süden und Osten phasenweise von bis +6 Grad eine deutlich bis erheblich zu warme Wetterentwicklung.
Hohe Schauer- und Gewitteraktivität
Die Niederschlagsprognose ist vom 12. bis 16. August und vom 18. bis 20. August als erhöht zu bewerten, was nennenswerte Schauer und Gewitter zur Folge haben kann. Mit anderen Worten formuliert, stützen die Kontrollläufe eine für die Jahreszeit zu hohe Temperaturentwicklung, doch ist vorerst nicht mit stabilen Wetterverhältnissen zu rechnen.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
15. August | +18 bis +32 Grad |
+24 bis +26 Grad |
19. August | +18 bis +34 Grad |
+25 bis +27 Grad |
24. August | +16 bis +35 Grad |
+22 bis +25 Grad |