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Wettertrend: Sommerwetter über Deutschland mit optionaler Hitze

| M. Hoffmann
Sommerwetter mit Schwachstellen

Eine Umstrukturierung der Großwetterlage steht bevor. Ein Hoch über der Karasee dehnt sich weiter nach Westen aus und drückt die Tiefdruckdynamik in Richtung Island, was über Deutschland Sommerwetter zur Folge haben kann. Ob es sich um eine stabile Wetterentwicklung handelt, hängt noch vom Islandtief ab - unter bestimmten Voraussetzungen kann auch Hitze zum Thema werden.

Der ergiebige Regen zieht nach Osten ab und von Westen lockert die Bewölkung auf, was neben Sonnenschein auch für längere trockene Phasen sorgen kann. Der Wind bleibt zunächst kräftig strukturiert und kann nach Norden und über exponierten Lagen für stürmische Windböen sorgen. An den Küsten ist mit schweren Sturmböen aus nordwestlichen Richtungen zu rechnen, was eine Sturmflut nicht ausschließen lässt (Windprognose). Die Temperaturen erreichen +15 bis +20 Grad und kühlen in Schauernähe auf bis +12 Grad ab. Sommerwetter sieht anders aus - doch ändert sich das im Verlauf der Woche.

Der Sommer über Deutschland

Bei wechselnder Bewölkung kommt es bis zum Ende der Woche über Deutschland immer wieder zu lokalen Schauern, welche in der Nacht auf Mittwoch mit einem kleinräumigen Tief auch weitgefasster und nennenswert ausfallen können. Der Wind bleibt zunächst noch ruppig, schwächt sich aber im Verlauf der Woche ab und kommt schwach aus unterschiedlichen Richtungen. Die Temperaturen erreichen bis Mitte der Woche +18 bis +24 Grad und zum Samstag sind mit +24 bis +28 Grad sommerliche Werte möglich. Ganz über dem Südwesten ist das Erreichen der +30 Grad-Marke nicht auszuschließen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter August.

Links die Prognose des deutschen Wettermodells, rechts die Niederschlagsprognose bis einschließlich dem 12. August
Links die Wetterprognose des deutschen Wettermodells, rechts die Niederschlagsprognose bis einschließlich dem 12. August © www.meteociel.fr || wxcharts.com

Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Sommerwetter mit Schwachstellen

Nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells baut sich über Deutschland ein Hochdrucksystem auf, welches den Kontakt zu einem Hoch zwischen der Barents- und Karasee sucht.

Störungen bleiben erhalten

Mit Aufbau der Hochdruckzone zentralisiert sich das Tiefdruckgeschehen im Bereich von Island, dem europäischen Nordmeer und England. Damit reicht der Einfluss noch bis nach Mitteleuropa, was mit einer Südwestanströmung über Deutschland, der Schweiz und Österreich zwar zu einer sommerlich warmen, aber auch zu einer von Schauern und Gewittern durchsetzen Wetterlage führen kann. Wie warm kann es werden? Simuliert werden Temperaturen von +24 bis +28 Grad und örtlich bis +32 Grad.

Auf den nachfolgenden Wetterkarten wird das zerbrechliche Konstrukt des Sommers - samt hochsommerlichen Ansatz - mehr als deutlich. Aber ja, der Sommer kommt auch nach dieser Wettervorhersage mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit.

Sommerwetter ist sehr wahrscheinlich, doch bleiben Störimpulse bestehen
Die Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Sommerwetter ist sehr wahrscheinlich, doch bleiben Störimpulse bestehen © www.meteociel.fr || wxcharts.com

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Extrem warme Luftmasse über Deutschland

Das Kippmuster ist nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells deutlicher ausgeprägt und kann für weite Teile des August dominieren sein.

Ungewöhnlich: Abgekapseltes Höhentief über Island

Die Schlüsselszene zeigt sich im Zeitraum vom 12. bis 15. August. Der Rest der Tiefdruckdynamik sammelt sich im Bereich von Island und England und wird von einer Hochdruckzone eingeschlossen. Dieser Vorgang ist untypisch - auch wenn ein Islandtief zum normalen Wettergeschehen dazugehört. Warum dann ungewöhnlich? Das Muster zeigt sich nicht in Form einer atlantische Frontalzone, sondern vielmehr wie ein abgekapseltes Höhentief. Zudem gelingt es dem Tief nicht - wie sonst üblich - sich nach Osten auszudehnen und so den abwechslungsreichen Wettercharakter fortzusetzen.

Stabiles Sommerhoch

Mit ein Grund, warum das Islandtief nicht weiter nach Osten vorankommt, ist ein Hochdruckkeil, der sich bereits in dieser Woche über Deutschland aufbaut und bis zum 12. August den Kontakt zu einem Hoch über der Barentssee sucht. Zwar misslingt dieser Vorgang zunächst, doch blockiert das Hoch das Tief auf dem Atlantik, was nachfolgend nach Süden in Richtung der Azoren austrogt. Schrittweise stabilisiert sich so das Hoch über Deutschland.

Hitze wird zum Thema

Beide Wettersysteme blockieren sich und da Tiefdrucksysteme sich gegen und Hochdrucksysteme im Uhrzeigersinn drehen, werden warme bis heiße Luftmassen nach Deutschland, die Schweiz und Österreich transportiert. Die Temperaturen erreichen bei einer nachlassenden Schaueraktivität am 15. August +24 bis +28 Grad und örtlich bis +32 Grad. Am 18. August sind in der Spitze bis +34 Grad und am 21. August bis +36 Grad möglich. Das zeigt, dass zum Beginn des Spätsommers die Hitze nochmals zum Thema werden kann.

Eine Hochsommerliche Wetterlage zum Spätsommer
Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Eine Hochsommerliche Wetterlage zum Spätsommer © www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Der Hochsommer kommt!

Am Resümee der letzten 196 Stunden hat sich nicht viel verändert. Zunächst ist das Oder verschwunden und heute auch das Fragezeichen. Was bleibt, ist das Ausrufezeichen. Beide Vorhersage-Modelle bestätigen heute erneut den Aufbau einer Hochdruckzone, welche nicht nur den Sommer nach Deutschland bringen, sondern auch zu einer hochsommerlich heißen Wetterlage führen kann.

Die wahrscheinliche Wetterlage

Die sommerliche bis hochsommerliche Wetterlage wird vom Mittelwert aller Kontrollläufe gestützt. Deutlicher zeigt sich zudem das eingekapselte Tief über Island in der nachfolgenden Aufstellung und damit ist der Wetterfahrplan nahezu gesetzt. Im Vergleich zu den Kontrollläufen bilden die Amerikaner mit Abstand die wärmste Variante ab, was eine Hitzewelle zunächst einmal weniger wahrscheinlich und lediglich optional macht. Wahrscheinlicher ist die von Schauern und Gewittern durchsetze Mischwetterlage südwestlicher Ausprägung.

Die Regenprognose

Betrachtet man aber die Temperaturprognose und die Regenprognose der Kontrollläufe, so zeigt sich im Zeitraum vom 10. bis 22. August in Form von regionalen Schauern eine nur leicht erhöhte Niederschlagsleistung. Die Temperaturanomalie beträgt verbreitet +1 bis +2 Grad und über dem Süden und Westen bis +4 Grad. Mit anderen Worten formuliert, wird die zweite August-Dekade deutlich zu warm ausfallen. Schaun mer mal.

Eine hochsommerliche Wetterentwicklung wird zunehmend wahrscheinlicher
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: Eine hochsommerliche Wetterentwicklung wird zunehmend wahrscheinlicher © www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Wettermodelle
Tag Temperaturspektrum Temperaturmittelwert
13. August +16 bis
+32 Grad
+21 bis
+23 Grad
17. August +20 bis
+36 Grad
+24 bis
+27 Grad
22. August +15 bis
+32 Grad
+23 bis
+26 Grad
Diagramm Temperaturen August 2023
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe August 2023 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

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